- Lokalgruppen
- >Deutschland
- >Nordrhein-Westfalen
Nächste Aktionen
Kontakt
Aktuelles
07.Dezember 2024 - Gemeinsame Aktion zum Tag der Menschenrechte: Seebrücke Moers und Amnesty International Moers setzen ein Zeichen
Anlässlich des bevorstehenden „Internationalen Tags der Menschenrechte“ laden wir, die Seebrücke Moers gemeinsam mit Amnesty International Moers zu einer informativen Aktion ins Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch Bildungszentrums, Wilhelm-Schroeder-Straße 10, 47441 Moers ein.
Die Veranstaltung findet von 11:00 Uhr bis 13:30 Uhr statt.
Im Rahmen des weltweiten „Briefmarathons“ von Amnesty gibt es auch hier in Moers die Gelegenheit, an verschiedenen Briefaktionen teilzunehmen, um auf die Situationen und Schicksale Einzelner aufmerksam zu machen und MenschenrechtsaktivistInnen durch die weltweit angelegte Aktion zu schützen.
Für die kleinen Gäste und ihren Familien gibt es Mitmachaktionen der Seebrücke.
Dorothee Wolke, Vertreterin der Seebrücke Moers, betont: Wir wollen auf die Notlage von flüchtenden Menschen aufmerksam machen und uns für eine solidarische und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik einsetzen, denn „alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren", so der erste Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Joe Kunze von Amnesty International Moers fügt hinzu: Menschenrechte sind universell und unteilbar. Aktionen wie unser Briefmarathon zeigen, dass wir nicht allein sind – was gerade in der aktuellen politischen Lage ein Zeichen der Ermutigung ist. Sie stärken die Stimmen derjenigen, die für ihre Rechte kämpfen. Nur gemeinsam können wir eine gerechtere Welt schaffen.
Die Veranstaltung bietet nicht nur die Möglichkeit, sich aktiv für Menschenrechte einzusetzen, sondern auch, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Kommen Sie vorbei und setzen Sie ein Zeichen für die Menschenrechte!
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat, 18 Uhr, in der SCI Volksschule, Hanns-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, Dich und Euch.
Bisherige Aktionen
Im Oktober überwiesen wir die ersten Spendenraten an German Doctors und Sea-Eye, jeweils in Höhe von 750€. Das Foto oben zeigt die Spendenurkunde von Sea-Eye.
Im Rahmen unserer Ausstellung „Flucht über das Mittelmeer. Man läßt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“ im August / September 2024 hatten viele der Besucher*innen, sowohl der Ausstellung wie auch der Veranstaltungen im Rahmenprogramm großzügig gespendet. Diese Spenden kommen komplett - wie zugesichert - den beiden NGOs zugute. So sind wir froh – und auch ein bißchen stolz -, dass wir die ersten Raten überweisen konnten. Nach Endabrechnung erfolgen die abschließenden Spendenüberweisungen.
Hier Auszüge aus den Dankesschreiben:
„ … Von unserer Seite auch ein riesiges Dankeschön für die Überweisung der Spenden, das sind großartige Summen, die ihr da zusammenbekommen habt. Und über den monetären Betrag hinaus auch toll, wie viel Arbeit und Engagement ihr in die Veranstaltungen gesteckt habt. Dadurch werden ja auch immer wieder Menschen erreicht, die sich bislang nicht mit der Seenotrettung auf dem Mittelmeer auseinandergesetzt haben. … Merci für euer Engagement und die Unterstützung von Sea-Eye! ...“
- und von German Doctors
„ ...Wir bedanken uns herzlich bei der Seebrücke Moers für Ihr tolles Engagement zugunsten unserer Arbeit. Den Betrag werden wir unserem Projekt in Griechenland zuordnen.
Es freut uns sehr, dass auch wir in Frau Dr. Härtel eine so glühende Mitstreiterin gefunden haben und sie mit ihrem Erfahrungsbericht die Projektarbeit der German Doctors den Zuhörenden näherbringen konnte. ...“
Offener Brief der Seebrücke Moers e.V.
Wir, die Seebrücke Moers e.V., zogen am 27. Januar diesen Jahres mit mehr als 8000 anderen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt vom Synagogenbogen zum IKM, um gemeinsam für die Demokratie einzustehen. Auch unser Bürgermeister Christoph Fleischhauer war mit dabei. In seiner Rede vorm IKM Moers sprach er vom „Zusammenhalt der Demokratie“ und von der „Geschlossenheit der demokratischen Parteien“. Er beendete seine Rede mit dem Bekenntnis: „Noch nie bin ich so gerne mit Linken marschiert wie heute.“
Keine acht Monate später, am 12.09.2024, erstellte seine Verwaltung in seinem Namen die Beschlussvorlage zum Thema Fachstelle für Demokratie. Diese ist – mit Verlaub – eine Beleidigung für jeden mündigen Bürger und jede mündige Bürgerin dieser Stadt. Sie enthält als Begründung für die Streichung der Stelle lediglich den Hinweis, dass die Verwaltung schon im Jahr 2021 wegen „bereits vielfältiger Aktivitäten zur Stärkung des Demokratieverständnisses“ diese Stelle für nicht erforderlich hielt, ohne diese Aktivitäten zu benennen.
Außerdem den Hinweis auf den Auftrag an die Verwaltung „eine Effizienzuntersuchung der gesamten Verwaltung durchzuführen“ mit dem Ziel “die Aufwendungen deutlich zu reduzieren.“ Hierzu sollen Maßnahmen erarbeitet werden, „die unter Berücksichtigung vergleichbarer Leistungen einen geringeren Mitteleinsatz erforderlich machen. Insbesondere sind Instrumente der Digitalisierung und die Nutzung von KI mit zu berücksichtigen.“ In der hier zitierten Vorlage fehlt jeglicher Hinweis auf mögliche vergleichbare Leistungen mit geringerem Mitteleinsatz zum Thema Demokratiestärkung. Das mag daran liegen, dass sich die Arbeit der Fachstelle für Demokratie z.B. in Schulen oder in Jugendzentren nicht digital oder durch KI bewerkstelligen lässt. Die hier in Teilen zitierte Beschlussvorlage größtenteils schon.
Am 27. Januar sagte Christoph Fleischhauer: „Es geht darum, diejenigen zu überzeugen, die glauben, dass das ein Weg ist, (die Wahl der AFD; Anmerkung der Verfasserin) von diesem Weg abzubringen.“ Die Antwort auf die Frage, wie dies bewerkstelligt werden soll, ohne die Arbeit der Fachstelle für Demokratie, sind uns die Verwaltung sowie der Bürgermeister noch schuldig.
Bei der Europawahl stimmten 14,17 % der Moerser Wählerinnen und Wähler für die AFD. 14,17 %, die laut Christoph Fleischhauer überzeugt werden müssen. Statt aber die Fachstelle für Demokratie, die prädestiniert wäre für diese Überzeugungsarbeit, neu zu besetzen, soll sie aus Kostengründen gestrichen werden. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass die Fachstelle für Demokratie ein Vielfaches ihrer Kosten an Fördergeldern für die Stadt Moers eingeholt hat.
Wir, die Seebrücke Moers e. V., fordern, die Fachstelle für Demokratie in Moers zu erhalten und die Stelle von Demokrat Ramadani neu zu besetzen denn „Demokratie – auch unsere Demokratie – ist nicht selbstverständlich. Sie ist es tatsächlich wert, verteidigt zu werden und das tatsächlich von uns auch jeden Tag.“ Kerstin Radomski, CDU, 27. Januar 2024, Kundgebung vorm IKM.
In diesem Sinne fordern wir des weiteren Herrn Fleischhauer und Frau Radomski auf, zu ihrem Wort zu stehen und sich für den Erhalt der Fachstelle für Demokratie in Moers einzusetzen.
Moers, 24.09.2024
Dorothee Wolke für die Seebrücke Moers
Ausstellungsdauer: 31.08. - 21.09.2024 / verlängert 27.09.2024
Diese Ausstellung informiert anschaulich über Flucht und Vertreibung, den Fluchtweg über das Mittelmeer – die tödlichste Fluchtroute der Welt – und über das Ankommen in den Flüchtlingslagern.
Ein Teil der Ausstellung widmet sich den Bedingungen und dem Alltag des Einsatzes der zivilen Seenotrettung am Beispiel der NGO Sea-Eye. Zur Eröffnung wird Anna di Bari, Vorstand von Sea-Eye, anwesend sein und über die Arbeit der Seenotrettungsorganisation berichten.
An die vielen Menschen, die nicht vor dem Ertrinken gerettet werden konnten, erinnert exemplarisch der Ausstellungsteil „Jeder Mensch hat einen Namen“.
Die Seebrücke Moers möchte mit dieser Ausstellung mit allen Interessierten ins Gespräch kommen – sowohl während der Ausstellung wie auch durch das Begleitprogramm.
Offizielle Eröffnung: Samstag, 31.08.2024; 11 Uhr
Zur Ausstellungseröffnung fanden sich am Samstag, 31.08.2024 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum ein. Wir, die Seebrücke Moers, hat diese Ausstellung konzipiert und in Kooperation mit der VHS Moers/Kamp-Lintfort zur Eröffnung eingeladen.
Anna di Bari, Vorständin der Seenot-Rettungsorganisation Sea-Eye, stellte die immer schwierigeren, politisch jedoch gewollten, Rahmenbedingungen der zivilen Seentorettung auf dem Mittelmeer heraus. Nach Rettungseinsätzen bekommt z.B. das Rettungsschiff Sea-Eye 4 Häfen im Norden Italiens zugewiesen. Durch die zusätzlichen tagelangen Fahrten und die damit verbundenen Strapazen für die geretteten Menschen an Bord werden zusätzlich erhebliche finanzielle Kosten für Kraftstoff verursacht. Sie appellierte an Humanität und Mitmenschlichkeit, an die Verantwortung jedes Einzelnen, dem bisher mehr als 30.000-fachen Ertrinken im Mittelmeer nicht tatenlos zuzusehen.
Weiterer Höhepunkt der einstündigen, bewegenden Veranstaltung waren die musikalischen Darbietungen der Musiker Frank Bergmann und Christian Jedreiko. Mit ihren künstlerischen Improvisationen zum Thema Flucht, Vertreibung und Liebe zitierten diese musikalisch Passagen des berühmten Film-Klassikers „Casablanca“. Sie stellten künstlerisch die Gleichrangigkeit der Fluchtbewegung der Europäer, die im 2.Weltkrieg Schutz vor Tod und Krieg heraus aus Europa über Nordafrika nach Übersee suchten mit den aktuellen Fluchtbewegungen, die über Nordafrika nun nach Europa hinein führen, her.
Mitglieder der Seebrücke Moers verlasen Namen und Lebensdaten von im Mittelmeer auf der Flucht Ertrunkenen.
Der wohlwollende Blick von Hanns Dieter Hüsch auf diese Ausstellung – das Kunstwerk an der Rückwand des Foyers zeigt dessen Portrait - ist der Ausstellung gewiss.
Rahmenprogramm:
Bericht einer Moerser Ärztin über ihren ehrenamtlichen Einsatz auf Griechenlands Fluchtrouten
Referentin: Dr. Andrea Härtel (Ärztin)
Termin: 13.09.2024; 19.30 Uhr
Filmabend: Von der Wüste über das Mittelmeer - Film über den Einsatz der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye mit anschließendem Austausch
Referentin: Charlotte Weiss - Ehrenamtliche Mitarbeiterin von Sea-Eye
Termin: Freitag, 20.09.2024; 19.30 Uhr
Informationen zur Veranstaltung "Bericht einer Moerser Ärztin über ihren ehrenamtlichen Einsatz auf Griechenlands Fluchtrouten" am 13.09.2024:
Mehr als 70 Personen waren gekommen, um an dieser Veranstaltung, die wir im Rahmen unserer Ausstellung „Flucht über das Mittelmeer“ angeboten hatten, teilzunehmen.
Frau Dr. Andrea Härtel, Ärztin aus Moers, arbeitete ehrenamtlich im März und April für 6 Wochen im Norden Griechenlands. Mit der NGO German Doctors versorgte und behandelte sie geflüchtete Menschen medizinisch auf den Fluchtrouten im Landesinneren mit besonderem Augenmerk auf unbegleitete Minderjährige. Sie ließ uns anschaulich teilhaben an den Lebensbedingungen in den besuchten Flüchtlingslagern, wie z.B. das Camp Vagiochori, Fillipiada, Ioannina und Nea Kavala. Ebenso informierte sie über die Arbeitsbedingungen für sie als Ärztin und die ganz unterschiedlichen Arbeitseinsätze. Die Gesundheitsversorgung in diesen Flüchtlingslagern wird ausschließlich über Spenden sichergestellt.
Im Anschluss bestand die Möglichkeit der Nachfragen und zum Austausch, beides wurde umfangreich genutzt. Der abschließende Applaus galt dem ehrenamtlichen Arbeitseinsatz unserer Mitstreiterin, Dr. Andrea Härtel und dem hervorragenden Vortrag. Beeindruckt, auch von der Realität in den Lagern tief betroffen, verließen die allermeisten die Veranstaltung.
Die ausführlichen Wochenberichte finden Sie hier unter „Bisherige Aktionen“ - Auf den Fluchtrouten in Griechenland - Ehrenamtlicher Einsatz unserer Mitstreiterin / Wochenberichte 1 – 6.
Informationen zur Veranstaltung am 20.09.2024:
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren erschienen, um sowohl den Film anzuschauen wie auch, um mit Charlotte Weiss, ehrenamtliche Mitarbeiterin der NGO Sea-Eye, ins Gespräch zu kommen. Neben der Betroffenheit, die durch die anschaulich geschilderten Fluchtschicksale auf dem Weg über die Wüste und das Mittelmeer hervorgerufen wurde, waren die Anwesenden interessiert an Aspekten wie "Was kann jede*r Einzelne tun, wie politisch wirksam werden", "Wohin steuert die aktuelle Debatte über die sog. iIllegale Migration", "Finanzierung der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer", "Wie können Menschen für dieses Thema sensibilisiert und zur Mitarbeit aktiviert werden", usw..
Über 15 Monate hat ein Medienteam das Seenotrettungsschiff auf dem Mittelmeer begleitet. Neben zahlreichen bewegenden Momenten auf See entstand auch Material in Ländern wie Niger, Tunesien, Libyen, Italien und Malta. Dies ist Grundlage des Dokumentarfilms „Route 4“.
Zwar wird „Route 4“ von dem Thema der Gefahr, die in und durch Libyen ausgeht, eingerahmt, trotzdem ist es nicht das Ziel, eine durchgängige Geschichte zu erzählen. Vielmehr wollen wir den Zuschauer*innen einen Blick in das Erlebte und Gesehene ermöglichen.
Wir möchten auf von der EU selbsterschaffene Probleme aufmerksam machen. Auf das Leid und die Strapazen, die Menschen auf ihren Reisen widerfahren, und auf die unglaubliche Arbeit der NGOs (hier Sea-Eye), die als einzige die Aufgabe übernehmen, Menschen im Mittelmeer zu retten.
Alle Beträge, die während des Zeitraums der Ausstellung gespendet werden, kommen vollständig und zu gleichen Teilen der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye und German Doctors zugute. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendequittung; die Spende ist wegen Gemeinnützigkeit steuerlich absetzbar.
Kontoinhaber: Seebrücke Moers e.V.
IBAN: DE07 3545 0000 1101 0954 44
BIC: WELADED1MOR
Um auf die Situation von Menschen auf der Flucht aufmerksam zu machen, hisst die Stadt Moers jährlich am Weltflüchtlingstag die Flagge der Seebrücke mit der Aufschrift „Stoppt das Sterben im Mittelmeer“ vor dem Alten Landratsamt. Inzwischen schon traditionell sind wir am Weltflüchtlingstag hier mit einem Infostand vertreten. Wir informierten über die aktuelle Situation im Mittelmeer, auf den diversen Fluchtrouten auf dem Balkan (Balkanrouten) und auf den nun vermehrt genutzen lebensgefährlichen Fluchtweg von Westafrika über den Atlantik in die EU zu den Kanarischen Inseln. Ebenso stand die aktuelle EU – Asylpolitik im Themenschwerpunkt wie auch GEAS (Gemeinsames Europäisches Asylsystem) und auch die aktuellen Bestrebungen zu Abschiebungen nach Afghanistan, Syrien, die Bezahlkarte für Geflüchtete usw..
Wir suchten das Gespräch mit Passanten und Interessierten und kamen so in den Austausch – am Stand und unter der Seebrücke-Flagge.
Das „Alte Landratsamt“ steht für die wechselvolle deutsche Demokratiegeschichte und beherbergt u.a. das Museum “Haus der Demokratiegeschichte“. Das „Alte Landratsamt“ und hat einen hohen symbolische Wert für Moers.
Aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des Grundgesetzes hatte das Schlosstheater Moers einen Parcours in der Moerser Innenstadt organisiert. An 19 Stationen wurde auf jeweils einen Artikel des Grundgesetzes verwiesen und dazu informiert.
Wir, die Seebrücke Moers, vertraten Artikel 16:
§ 16 (1) - Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.
§ 16a (1) - Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
Unser Stand war gut vorbereitet, mit umfangreichen Infomaterial und vielen anschaulichen Informationen. Der Ort des Standes, vor der Evangelischen Kirche, auf dem Weg zum Schloss, war gut gewählt. Als Rückfront des Standes hatten wir das neu gesponserte Banner zum Artikel 16 / 16a des GG gespannt.
Unser Dank gilt der evangelische Kirchengemeinde, die uns freudlicherweise einen Stromanschluß zur Verfügung gestellt hatte, sodass wir einen Film über die Seenotrettung im Mittelmeer parallel zeigen konnten.
Ebenso bedanken wir uns bei der Fachstelle Demokratie „Demokratie Leben!“ der Stadt Moers, die den Auftritt des Saxophon - Spielers Andre Meisner gesponsert hat.
Leider kamen nur wenige Menschen – aber einige waren sehr interessiert, mit ihnen kamen wir ins Gespräch und diese nahmen gerne neben „unserem“ Infomaterial ein Exemplar des Grundgesetzes mit.
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hanns-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Erneut zeigt die Seebrücke Moers Flagge bei mehreren Kundgebungen für Demokratie, für Europa, gegen Rechts, gegen die AFD.
So waren wir z.B. auch am 18.05.2024 präsent bei der Anti-AFD-Kundgebung am Königlichen Hof in der Moerser Innenstadt. Hier wollten Vertreter der AFD, sowohl der Europawahl-Kandidat wie Bundestagsmitglieder für ihre Positionen bei der anstehenden Europawahl werben. Mehrere Moerser Initiativen stellten sich dem entgegen und riefen erfolgreich zu einer Versammlung - ebenso am Königlichen Hof - auf unter dem Motto „ Gesicht zeigen gegen die AfD-Propaganda-Show“.
Die Organisatoren der Anti-AfD-Versammlung betonen in ihrem Aufruf: „Rassismus, Antisemitismus, Islam- und Queer-Feindlichkeit sowie andere Arten der Diskriminierung sind international auf dem Vormarsch. In Deutschland verschiebt die AfD die Grenzen des Sagbaren und politisch Machbaren immer weiter nach rechts.“
Schlagworte wie Asylmissbrauch, Asylparadies Deutschland und die Forderung zur Remigration sind Positionen, die von der AFD vertreten werden.
Vom gleichzeitig stattfindenden 53.Moers-Festival erhielt die Anti-AFD-Kundgebung bei Sonnenschein stimmungsvolle musikalische Unterstützung. Vielen Dank dafür!!
Dieser Bericht steht stellvertetend für mehrere Kundgebungen, bei denen wir präsent sind.
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hanns-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Die traditionelle Kundgebung zum 1.Mai mit großem, ganztägigen Familienfest zog bei sommerlichen Temperaturen und blauem Himmel wieder viele große und kleine Besucher*innen an. Viele Organisationen und Verbände waren vertreten – und so waren auch wir präsent.
Die Chance, auch hier auf unser Anliegen aufmerksam zu machen, nutzten wir mit unserem Infostand. Neben vielen Infomaterialien gab es für Kinder ein Quiz zum Thema mit Glücksrad, Seebrücke-Schiffchen konnten gebastelt werden und Seebrücke-Tattoos (nonpermanente) konnten gewonnen werden. Wir führten viele Gespräche über Themen wie:
Informationen rund um GEAS
Informationen über die aktuelle Situation im Mittelmeer
Solidarität mit Menschen auf den verschiedenen Fluchtrouten zeigen
Gegen das Sterbenlassen auf dem Mittelmmer und an den EU-Außengrenzen
Für sichere Fluchtwege!
… und ebenfalls baten wir um Spenden für unser Anliegen.
Danke an alle, die uns besucht und unterstützt haben!
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hanns-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Unsere Mitstreiterin, Andrea, Ärztin, war seit Anfang März für 6 Wochen mit German Doctors im Norden Griechenlands. Im Rahmen ihres ehrenamtlichen Einsatzes versorgte sie auf den Fluchtrouten im Landesinneren geflüchtete Menschen medizinisch, mit besonderem Augenmerk auch auf unbegleitete Minderjährige.
Hier Wochenbericht Nr. 5
Liebe alle,
Die letzte Woche war medizinisch sehr abwechslungsreich. Auf der -für mich bereits letzten- Tour in die Berge in Filippiada und Ioannina war sogar meine neurologische und nervenärztliche Expertise einmal ganz hilfreich. Einige der Menschen möchte ich euch heute kurz vorstellen:
Zum einen habe ich Mishaal kennengelernt, eine 33jährige allein reisende Mutter aus Afghanistan mit ihren zwei 10 und 11 Jahre alten Kindern. Sie stellte sich in Filippiada mit Appetitmangel und Schmerzen des ganzen Körpers vor. Auf meine Nachfragen zur Anamnese brach sie bald in Tränen aus und erklärte, dass sie mit der Ungewissheit über ihren Aufenthaltsstatus nicht zurecht käme. Sie seien jetzt 5 Wochen im Camp und wüssten überhaupt nicht, wie es um ihr Asylverfahren steht. Sie hat kein Geld (was man den Sachen der Kinder auch ansah - alle anderen waren zum Zuckerfest so gut es ging chic gemacht), könne aus dem bereitgestellten Essen im Camp kaum etwas Vollwertiges kochen. Das Camp liegt so isoliert, dass man wirklich nicht viel Ablenkung hat und für mich nachvollziehbar ist, dass einem bei der ganzen Grübelei die „Decke auf den Kopf fällt“. Wir finden weitere Symptome einer Depression und ich kann mir Zeit nehmen, um die Frau und die Kinder ein bisschen zu beraten. Psychopharmaka können (und dürfen) wir hier nicht zur Verfügung stellen und ein Psychologe ist nur zeitweise anwesend. Ich kann dafür wenigstens einen Termin ausmachen und sehe am Ende sogar etwas wie ein Lächeln in Mishaals Gesicht.
In Nea Kavala untersuchen wir erneut Selah, einen Patienten mit einer Epilepsie. Wir hatten ihn zuvor bereits wegen einer Erkältung gesehen und er hatte berichtet, General in Afghanistan gewesen zu sein. Jetzt übersetzt der Dolmetscher, er sei Pilot im Irak gewesen. Wie auch immer, vor mir sitzt ein Mensch, der deutlich gealtert und verzweifelt wirkt: In der Untersuchung sehen wir riesige Narben am Bauch und an den Beinen. Er berichtet von Folter; u.a. habe man ihn gezwungen Säure zu trinken, daher später am Magen operieren müssen. Die Narben am den Beinen stammen von Messerstichen. Aber das Schlimmste sei, berichtet er unter Tränen, dass man seine Frau und seine Kinder ermordet habe. Er zeigt mir die Fotos der Frau und der noch kleinen Kinder und ich muss selber mit den Tränen kämpfen, kann ihm nur sagen, wie leid es mir tut. Auf dem Foto, was ihn zeigt, erkenne ich ihn nicht wieder! Mit einiger Mühe können wir zumindest seine Medikamente für die Epilepsie besorgen (die Diagnose spricht dafür, dass er auch schwere Kopfverletzungen erlitten hatte). Zum Abschied lässt er meine Hand kaum wieder los.
Und dann haben wir Abudin gesehen, einen 48jährigen Mann aus Afghanistan, der nach einer Ohnmacht bei der Arbeit am Vortag ins Krankenhaus gekommen war. Dieses hat er ohne jede Untersuchung wieder verlassen, da er wahrscheinlich die Erläuterungen nicht verstanden hat, unsicher war über seinen Versicherungsstatus und Angst hatte vor hohen Kosten. Ich finde neurologische Ausfälle in der Untersuchung und bestehe auf einer dringenden erneuten Krankenhauseinweisung bei Schlaganfallverdacht. Zur besseren Verständigung schreibe ich eine ausführliche englische Übergabe an die Kollegen, da sich der Patient nicht verständlich machen können wird. Am Folgetag bringt die Ehefrau einen ebenfalls englischen Antwortbrief an uns und bittet um Erklärung. Es wurde ein Hirntumor festgestellt, der zeitnah operiert werden soll. Ich erläutere mit Hilfe unseres Übersetzers der Ehefrau die Diagnose und das übliche Vorgehen. Eine vernünftige OP-Aufklärung sieht zwar anders aus, aber so bekommen die Eheleute wenigstens erste Informationen durch uns. Immer wieder das Sprachproblem …!
Positive Nachrichten gibt es vom kleinen Maher (ich hatte nach Woche 3 berichtet): Ich habe ihn nachuntersucht und er macht einen viel kräftigeren und muntereren Eindruck. Seine Atmung war ruhiger und der ganze kleine Kerl neugieriger. Die spezielle Milch ist für die nächsten Wochen organisiert und ich war erleichtert, dass es aufwärts geht für den Kleinen. Da haben wir alle zusammen gute Arbeit geleistet!!!
Zum Schluss der ereignisreichen Woche hatte unser Auto auf der Rückfahrt nach Thessaloniki noch einen Platten…, zum Glück konnte der Auto-Doktor uns schnell helfen.
Ganz liebe Grüße aus dem heißen Thessaloniki in die Heimat
Andrea
... und hier der abschließende Wochenbericht Nr. 6
Hallo Ihr Lieben,
Heute vormittag bin ich wieder zu Hause gelandet, mit dem sprichwörtlich lachenden und weinenden Auge. Natürlich ist es schön, wieder zu Hause zu sein (und ruhig zu schlafen!)! Aber in die Vorfreude mischte sich auch etwas Wehmut beim Abschied, habe ich doch sehr viele engagierte Menschen kennen- und schätzen gelernt!
In der letzten Arbeitswoche hat es noch geklappt, eines der „Shelter“, der Heime für unbegleitete Kinder und Jugendliche der Partnerorganisation ARSIS zum Impfen zu besuchen. In der Einrichtung leben aktuell 25 Kinder und Jugendliche; Jungen bis 12 und Mädchen bis 18 Jahre. Die Jungen ziehen mit 12 Jahren in eine andere Wohngruppe bis zum 18. Lebensjahr. Der jüngste Bewohner aktuell ist gerade einmal 9 Jahre alt! In der Einrichtung sind ständig Erzieher und Lehrer anwesend, aber auch regelmäßig Psychologen, die Sozialarbeiterin und die Krankenschwester. Uns hat sehr beeindruckt, wie liebe- und verständnisvoll alle Mitarbeitenden mit den Kindern umgehen. Die Krankenschwester meinte dazu nur ganz selbstverständlich: „Na klar, wir sind ihre Familie!“. Wie es dazu kommt, dass die Kinder allein in Griechenland ankommen, ob sie getrennt wurden oder allein auf die Reise gingen, konnten (und wollten) wir im Einzelnen nicht erfragen. Die Sozialarbeiter bemühen sich, zumindest entfernte Verwandte der Kinder in den Camps oder auch in ganz Europa aufzufinden, um die Kinder dorthin zu vermitteln. Das klappt nicht immer; oft leben die Kinder viele Jahre in den Heimen. Sie gehen zur Schule, lernen griechisch und englisch, gehen nachmittags zum Sport oder Musikunterricht und haben die Möglichkeit einer Sommerfreizeit. Und wie alle Kinder wollten die meisten die Impfung in den rechten Arm, um in der Schule am nächsten Tag eine Ausrede zu haben ;-) . Die gute Seele der Einrichtung ist die herzliche Köchin aus Palästina, die immer versucht, die Wunschgerichte der Kinder zu kochen und die Kinder auch mit Kuchen verwöhnt.
Apropos Kuchen: Wir haben dem Casa base, dem „Safe space“ für die Frauen, Backwaren für einen Backworkshop gespendet. Diese wurden laut der Leiterin Maria prompt und mit viel Freude in zahlreiche Leckereien verwandelt ?.
Ich bin sehr dankbar für die Gelegenheit zur Teilnahme an dem German-doctors-Projekt, für die vielen bereichernden Begegnungen und Erfahrungen und für eure großartige Unterstützung! Und ich freue mich, viele von euch bald wieder zu treffen und bei Interesse mehr zu berichten.
Bis dahin, liebe Grüße
Andrea
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hans-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Unsere Mitstreiterin, Andrea, Ärztin, ist seit Anfang März für 6 Wochen mit German Doctors im Norden Griechenlands. Im Rahmen ihres ehrenamtlichen Einsatzes versorgt sie auf den Fluchtrouten im Landesinneren geflüchtete Menschen medizinisch, mit besonderem Augenmerk auch auf unbegleitete Minderjährige.
Hier Wochenbericht Nr. 3
Liebe Seebrücke-Leute und sonstige Unterstützer*innen,
Die Zeit verfliegt - für mich bedeutet es bereits Halbzeit im Projekt der German Doctors. Da hier das orthodoxe Osterfest im Mai gefeiert wird, ist für mich ein ganz normales Wochenende. Dafür hatten wir am Montag frei, da die Griechen am 25.3. an ihrem Nationalfeiertag ihre Unabhängigkeit (vom osmanischen Reich) feiern. Dazu gibt es in allen größeren Städten Paraden und Prozessionen. Außerdem gilt das Datum hier auch als Beginn des Frühlings.
Die verkürzte Arbeitswoche hat uns nach Vagiochori (in der Nähe von Thessaloniki) und im Anschluss wieder in die entfernt liegenden Camps Fillipiada und Ioannina geführt. Dort wurden wir vom Team wieder sehnsüchtig erwartet und herzlich begrüßt. Ich bin selbst erstaunt, wie selbstverständlich wir inzwischen die Sicherheitsschleusen passieren.
Vor allem in Ioannina treffen Menschen aus den verschiedensten Ländern aufeinander und wir haben nicht für jede Sprache einen Übersetzer. Zum Teil werden Geflüchtete mit guten Sprachkenntnissen als Übersetzer (Interpreter) hinzugezogen, was nicht ganz unproblematisch ist, wenn es um medizinische und sehr persönliche Auskünfte geht. Außerdem kann ich nie richtig sicher sein, dass wirklich nur meine Information übersetzt wird; die freundliche Dame aus Somalia spricht immer deutlich länger als ich…, auf meine Nachfrage lächelt sie nett. Und da die meisten Patienten unsere kleine Klinik dankbar und zufrieden verlassen und wir keine andere Lösung für das Sprachproblem haben, hake ich nicht weiter nach. Außerdem schätzen es die als Übersetzer eingesetzten Camp-Bewohner, wenn sie eine Aufgabe haben und sich einbringen können.
Bewegt hat mich diese Woche der kleine Maher. Er ist drei Monate alt und das erste Kind einer jungen Frau aus Sierra Leone. Er hat eine Verengung der Speiseröhre und kann daher nicht genug bzw. nur unter Anstrengung Nahrung aufnehmen. Er war bereits einen Monat im Krankenhaus, aber die erforderliche Erweiterung der Speiseröhre ist noch nicht erfolgt. Als ich den Kleinen mit seinen großen Augen untersucht habe, hat er angestrengt geatmet und wirkte schwach, auch wenn er von den Daten her noch ausreichend entwickelt ist. Zusammen mit den Krankenschwestern haben wir mit dem Krankenhaus Rücksprache genommen und erfahren, dass sein Zustand in dieser Weise bekannt und stabil ist, dass der Kleine eine spezielle energiereiche Milch benötigt. Diese kostet jedoch 30 Euro pro Packung und die Mutter kann das nicht bezahlen und kommt auch nicht in den nächsten Ort, ohne Maher weiteren Strapazen auszusetzen. Nach einigen Telefonaten mit der Schilderung der Situation (ich an die Langzeit-Ärztin des Projektes, diese an die Camp-Managerin, diese an die Krankenschwestern, die an die Apotheke und alle Telefonate in umgekehrter Reihenfolge zurück) kaufen wir von den German Doctors zunächst zwei Packungen der Milch, bis nächste Woche eine Lösung mit dem Krankenhaus besprochen werden kann. Ein derart krankes Kind hat es ohnehin schwer; aber als Kind einer geflüchteten Frau hat der Kleine besonders schlechte Karten, ein gesunder und starker Junge zu werden. Wegen 30 Euro… Ich bin froh und dankbar, dass wir zumindest eine vorübergehende Lösung dank der Spenden an die German Doctors gefunden haben! Ich hoffe, Maher beim nächsten Besuch in zwei Wochen noch einmal untersuchen zu können und bitte die Schwestern, solange ein Auge auf ihn zu haben!
Damit möchte ich allen Unterstützer*innen auch im Namen von Maher (stellvertretend für viele andere) noch einmal herzlich danken!
Ich wünsche euch frohe Ostern!
Viele Grüße
Andrea
Hier Wochenbericht Nr. 4
Liebe alle,
Wieder einmal ist die Woche verflogen… Wir haben erneut im Wechsel die Camps Nea Kavala und Vagiochori besucht, wobei in Nea Kavala immer deutlich mehr zu tun ist als in Vagiochori, zumal in dieser Woche viele neue Bewohner in das Camp gezogen sind und die meisten nach teils langer Zeit auf den Inseln das erste Mal Zugang zu medizinischer Versorgung durch uns bekommen. Insgesamt war die Woche aber recht ruhig; jetzt im Frühjahr häufen sich die allergischen Beschwerden und ich hatte auch endlich einmal Gelegenheit, mich um die vielen Patienten mit Depressionen und Ängsten etwas ausführlicher zu kümmern.
Es wurde nach unserem Alltag abseits der Arbeit in den Camps gefragt, was ich gern kurz schildere:
Die Partnerorganisation ARSIS stellt uns in einem Altbau im Zentrum der Stadt - an der bestimmt lautesten Kreuzung in Thessaloniki! - eine Wohnung zur Verfügung mit zwei recht spartanischen Zimmern, einem Wohn- bzw. Lager- und Trockenzimmer, Küche, Bad und WC. Mit Hightech-Ohropax und genug Müdigkeit schlafe ich inzwischen etwas besser; mein Kollege ist zum Glück immun gegen Lärm :-). Wir holen die Medikamente einmal pro Woche aus dem 10 min entfernten German doctors Büro und sortieren sie nach geschätztem Bedarf in unsere Plastikkörbe und Beutel und ziehen jeden Morgen mit den Taschen bepackt zum nahe gelegenen Parkhaus los. Dort wird uns von den Parkhausmitarbeitern „unser“ Auto gebracht, welches ebenfalls von ARSIS angeschafft wurde, und wir fahren selbst durch den verrückten Verkehr in die Camps. Bisher unfallfrei ?!! Für die Nachmittage habe ich ein altes Fahrrad, mit dem ich die Stadt erobere. Wir versorgen uns selbst, was in Griechenland leicht ist, da es an JEDER Ecke leckeres Essen gibt; wir kochen auch gelegentlich oder gehen in´s Restaurant. Essen ist deutlich günstiger als in Deutschland. Wenn wir in den entfernten Camps unterwegs sind, sind wir in einfachen Hotels untergebracht und werden dort verpflegt. Das Beste ist aber unsere gute Fee: Jeden Dienstag kommt Maria und schrubbt den Boden und wäscht unsere Wäsche, während wir arbeiten. Ich hatte mich auf´s Wäschewaschen eingerichtet, gebe aber zu, dass ich diesen Service sehr gern annehme ?!
Leider wurde unser Termin im Shelter für unbegleitete Minderjährige diese Woche gecancelt - der benötigte Impfstoff fehlt. Daher haben wir einen Nachmittag genutzt, um durch Vermittlung einer Bekannten meines Kollegen das Casa base zu besuchen. Das ist ein „Safe space“ (sicherer Raum) für Frauen und Mädchen neben dem riesigen Camp Diavata am Rande Thessalonikis, in dem die Bewohner bis letztes Jahr noch in Zelten gelebt hatten und es große Unruhen gab. Auch wenn es jetzt Container gibt, sind die Zustände immer noch schlimm; die German doctors haben keinen Zugang; es gibt einen von Griechenland betriebenen Medizinposten im Camp. Casa Base liegt direkt neben dem Camp und alle Frauen und Mädchen können für einige Stunden am Tag in den Räumen und im Garten entweder einfach nur ein bisschen Ruhe finden oder an den zahlreichen Angeboten (kochen, nähen, lernen, basteln, spielen, ...) teilnehmen. Es gibt Computer, an denen in Ruhe gearbeitet oder gelernt werden kann und ein riesiges Kleiderlager aus Spenden, wo sich die Familien gerade jetzt zum Saisonwechsel versorgen können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Aufklärung der Frauen und Mädchen über ihre Rechte und das kostenlose Angebot von Verhütungsmitteln. Eindrucksvoll fand ich die Fotos der Frauen aus einem Foto-Workshop! Unterstützt wird Casa base von NAOMI https://naomi.gr/ und anderen kirchlichen Einrichtungen sowie der Arbeit von z.Zt. 10 jungen Volontärinnen. Ich war sehr bewegt von der Einrichtung und der wichtigen Arbeit der engagierten Mitarbeiterinnen!!!
Ich schicke ganz liebe Grüße und ein bisschen Sonne ☀️
Andrea
Auf den Fluchtrouten in Griechenland - Ehrenamtlicher Einsatz unserer Mitstreiterin - März 2024 / Wochenbericht Nr. 1 + 2
Unsere Mitstreiterin, Andrea, Ärztin, ist seit Anfang März für 6 Wochen mit German Doctors im Norden Griechenlands. Im Rahmen ihres ehrenamtlichen Einsatzes versorgt sie auf den Fluchtrouten im Landesinneren geflüchtete Menschen medizinisch, mit besonderem Augenmerk auch auf unbegleitete Minderjährige.
Hier Wochenbericht Nr. 1
Die erste Woche in Griechenland ist bereits vergangen und ich möchte all denen, die es interessiert und die ihr mich alle so großartig unterstützt habt, kurz berichten. Dabei ist das Erlebte gar nicht so leicht kurz in Worte zu fassen, da ich die ganzen Eindrücke erst einmal selbst sortieren muss. Und vor allem ging es in der ersten Woche für mich zunächst darum, mich in und um Thessaloniki zu orientieren, die Abläufe kennenzulernen und mir die Namen der griechischen Medikamente einzuprägen ?.
Wir haben in dieser Woche drei der Camps besucht: Nea Kavala (ca. 1500 Menschen), Filippiada (ca. 300 Menschen) und Ioannina (ca. 900 Menschen). Die letzten beiden sind recht weit entfernt und wir fahren (selber) mit Urlaubsgefühl etwa drei Stunden dorthin durch frühlingshafte Berglandschaft, um dann durch die Sicherheitsschleuse zum Arbeiten hinter dem Stacheldraht zu verschwinden…
Von den Camps selber hatte ich erst einmal einen positiven Eindruck: Es gibt überwiegend Container statt Zelte; die meisten Familien haben ihren eigenen Wohnbereich; es gibt jeweils Krankenschwestern und eine(n) Sozialarbeiter*in, in einigen Camps eine Hebamme u./o. eine Psychologin. WIE man sich um die Bewohner kümmert, scheint allerdings recht verschieden zu sein und Spielplätze habe ich nur in Filippiada entdeckt; dabei gibt es unglaublich viele Familien mit zum Teil sehr vielen teils sehr kleinen Kindern. Wenn ich höre, dass wegen der langen Bearbeitungszeiten einige Familien bis zu 5 Jahre in den Camps leben, könnte ich weinen angesichts der verlorenen Lebensjahre der Menschen und vor allem der Kinder. Die größeren Kinder gehen in die griechischen Schulen (soweit ich weiß ohne besondere Begrüßungsklassen) und lernen dort zumindest die Sprache. Und wenn dann ein Bescheid da ist und die Familie z.B. nach Deutschland weiter reist, fangen sie wieder von vorn an…
Medizinisch sehen wir alles was ein Hausarzt so sieht und überwiegend vergeben wir Medikamente aus den German-Doctors-Spenden, wobei je nach Beschwerdebild meist nur einzelne Tabletten ausgegeben werden. Für die meisten ist es dennoch eine große Hilfe, da sich die Geflüchteten die Medikamente sonst schlicht nicht kaufen können, auch wenn diese in Griechenland billiger sind. Für aufwendigere Untersuchungen werden von den Krankenschwestern Termine bei Fachärzten oder in den Krankenhäusern vereinbart mit Wartezeiten, die den unseren ähneln. Der Andrang in unserer Sprechstunde ist groß, die Verständigung trotz Übersetzung manchmal holprig - viel Zeit zum Reden bleibt selten. Dazu vielleicht nächste Woche.
Fotos machen ist schwierig, da es in den Camps nicht erlaubt ist und ich meist beschäftigt bin… Aber ich habe ja noch 5 Wochen ?
Daher hier nur ein offizielles Team-Foto und 2 Schnappschüsse.
Viele Grüße aus dem Süden,
Andrea
... und hier Wochenbericht Nr. 2
Nach Woche 2 finde ich mich inzwischen etwas besser zurecht mit den Abläufen und fange allmählich an, das griechische Gesundheitssystem etwas zu verstehen. Was gut so ist, denn nach der ersten Woche hat mein Kollege gewechselt, so dass ich jetzt schon die Seniorin in unserem Zweierteam bin. Allerdings nur auf das Projekt bezogen; mein Kollege ist schon über 70 Jahre alt, topfit und sehr erfahren - ich werde viel von ihm lernen können.
Wir haben diese Woche im Wechsel die Camps Nea Kavala und Vagiochori (ca. 400 Bewohner) in der Nähe von Thessaloniki besucht, wobei das Camp Nea Kavala unser größtes ist und den meisten Bedarf hat. Unglücklicherweise wird dieses Camp Ende des Monats von der staatlichen Leitung wieder an einen privaten Betreiber zurück übergeben, so dass die Angestellten noch nicht einmal wissen, ob und wie sie nächsten Monat hier arbeiten werden. Das ist gerade für den großen Bedarf an psychologischer Begleitung und die sehr engagierte Psychologin des Camps eine Katastrophe!
Unsere Arbeit besteht erneut in hausärztlicher Tätigkeit, wobei wir am meisten erkältete Kinder, Erwachsene mit Schmerzsyndromen, Schlafstörungen, sehr viel Karies und viele Bewohner mit Skabies (Krätze) behandeln. Außerdem impfen wir die Kinder nach der allgemeinen Impfempfehlung, wobei die Impfstoffe als verschreibungspflichtige Medikamente im Camp zur Verfügung stehen und wohl staatlich finanziert sind. In einem der Container leben 6 allein reisende junge Männer zusammen, die sich alle mit Krätze angesteckt haben. Drei der jungen Männer sind gerade einmal 22 Jahre alt, so alt wie mein jüngstes Kind…; mir gruselt, wenn ich mir meine Kinder allein in dieser Situation vorstelle und ich habe großen Respekt vor den Jungs! Es müssen immer alle Mitglieder der Wohngemeinschaft behandelt werden, so dass nach mehreren weiteren betroffenen Familien unsere Medikamente nur knapp gereicht haben.
Etwas erstaunt war ich, dass nahezu alle Campbewohner im Ramadan fasten. Die Religion und ihre Riten scheint den Menschen in ihrer schwierigen Situation Halt zu geben und den Zusammenhalt zu stärken. Bei damit verbundenen Beschwerden müssen wir teilweise deutlich darauf hinweisen, dass bei Krankheit nicht gefastet werden muss. Immerhin zaubern unsere Süßigkeiten den geimpften Kindern (mit gesunden Zähnen!) ein Lächeln ins Gesicht!
Die meisten unserer Patienten kommen aus Afghanistan, einige aus Syrien, Irak, einzelne aus Sierra Leone, Somalia und anderen afrikanischen Staaten. Viele kommen über die Türkei nach Griechenland und waren zuvor in Camps auf den Inseln. Eine Patientin berichtet mir von der Überfahrt 1 1/2 Tage dicht gedrängt auf einem kleinen Boot. Es war kalt und seither hat sie Schmerzen am ganzen Körper. Die körperlichen Schmerzen können wir lindern, die von ihr und so vielen anderen angedeuteten Sorgen und negativen Erlebnisse leider wenig. Immerhin können wir ein offenes Ohr anbieten; viele unserer Patienten äußern sich sehr dankbar - das tut gut ?!
Soweit mein kurzer Bericht der letzten Woche und ein kleiner Eindruck von unserer „Klinik“.
Viele Grüße aus dem frühlingshaften Griechenland
Andrea
Wochenbericht Nr. 3 im nächsten Ordner
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hans-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Seit dem 13.01.2024, der Protest-Kundgebung anlässlich des Neujahrstreffens der AFD in Duisburg – Homberg mit großem Demonstrationszug nehmen wir an vielen Kundgebungen für Demokratie – gegen Rechtsextremismus – teil.
Wir zeigen Flagge – wie auch hier beim Demonstrationszug mit anschließender Kundgebung am 27.01.2024 in Moers. Das Moerser Bündnis „Moers ist bunt, nicht braun“ hatte aufgerufen. Das Datum ist verbunden mit dem „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“.
"Es ist an der Zeit, Gesicht zu zeigen und unsere Demokratie zu verteidigen: Für unsere Stadt, für unser Land, für die Menschen, die hier leben. Wir lassen uns unser Land und unsere Demokratie nicht von den Nazis stehlen“, so der Aufruf.
Mehr als 5000 Menschen erschienen zum Demonstrationszug, der am Synagogenbogen in der Moerser Innenstadt begann. Die unerwartet – erfreulicherweise - hohe Zahl an Demonstrierenden zogen zum Stadtteil Moers – Meerbeck. Hier fand die abschließende Kundgebung am IKM – Haus des Internationalen Kulturkreises Moers – statt.
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hans-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Zu einer Kundgebung in der Moerser Innenstadt hat die Seebrücke Moers in Kooperation mit AWO Kreisverband Wesel am Samstag, 16.09.2023 eingeladen.
Die Besucher*innen konnten am Neumarkt, vor der Ev. Stadtkirche, die Ausstellung mit Präsentation einer Liste von mehr als 27.000 im Mittelmeer ertrunkenen Menschen mit Dokumentation einzelner Lebenswege anschauen. Einige dieser Einzelschicksale wurden von den Mitgliedern vorgetragen, stimmungsvoll begleitet durch Musikbeiträge.
In ihrer Ansprache forderte Olga Weinknecht von der Seebrücke Moers „Zuverlässiger und individueller Zugang zum Asylverfahren ist Menschenrecht und darf nicht durch Schaffung von sogenannten Kontingenten, Schnellverfahren ohne ausreichenden Rechtsschutz in Lagern außerhalb des EU-Territoriums ausgehebelt werden.“
„Keine Flüchtlingslager an den EU-Aussengrenzen.“, so die Forderung von Birgit Naujoks vom Flüchtlingsrat NRW.
Pfarrerin Frau Münker-Lütkehans unterstricht in ihrer Rede nachdrücklich die Position der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland „MAN LÄSST KEINE MENSCHEN ERTRINKEN. PUNKT.“
An Informationsständen der Seebrücke Moers, des Vereins Pro Asyl / Flüchtlingsrat NRW wie auch Amnesty International bot sich neben Informationen auch die Gelegenheit zum Gedanken- und Meinungsaustausch, die vielfältig genutzt wurde.
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hans-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Kundgebung am 16.09.2023
Forderung:
Menschenwürdiger Zugang zu Asylverfahren
Gegen Flüchtlingslager an den EU-Aussengrenzen
Erinnern:
Mehr als 27.800 Menschen sind seit 2014 im Mittelmeer ertrunken
Mehr als 2000 Menschen bereits in 2023
Am 16.09.23 werden wir auf die aktuelle Situation auf dem Mittelmeer und die Pläne zur Neuordnung der europäischen Asylpolitik (GEAS=Gemeinsames Europäisches Asyl-System) aufmerksam machen.
Zu unserer Kundgebung von 11 bis 13 Uhr laden wir Sie / dich / euch mit der Möglichkeit zur Information und zum Austausch ein.
Weltflüchtlingstag 20.06.2023
- Stoppt das Sterben im Mittelmeer / Information und Gedankenaustausch -
Am 20.06.23, aus Anlass des Weltflüchtlingstages 2023, wurde am Alten Landratsamt in Moers-Mitte die Flagge mit der Aufschrift "Stoppt das Sterben im Mittelmeer" der Seebrücke Moers gehisst.
Hiermit machten wir, die Seebrücke Moers, auf die aktuelle Situation im Mittelmeer und auf die verfehlte Asylpolitik der EU zum wiederholten Mal aufmerksam.
Von 13 bis 15 Uhr standen wir zur Information und zum Austausch unter der Flagge und führten einige informative Gespräche.
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hans-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Vergangene Aktionen
Das Sterben im Mittelmeer ist nach wie vor bittere Realität
Seebrücke Moers e.V. und Kirchenkreis Moers appellieren mit Banner
- Übergabe des Banners der Seebrücke Moers an den Kirchenkreis Moers und gemeinsame Erklärung am 16.Mai 2023
„Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihren Einsatz, den wir als Kirchenkreis Moers immer gern unterstützt haben und unterstützen. Das Banner drückt die Forderung des Evangeliums aus, die Liebe zum Nächsten konkret werden zu lassen“, sagte Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers zu Annette Fiering und Beate Wöhler von der Seebrücke Moers e.V.“ Die beiden hatten ein Banner mit den Worten „Stoppt das Sterben im Mittelmeer“ mitgebracht. Es soll das bisherige Transparent ersetzen, das nach Jahren an einer Außenwand des Kirchenkreises Moers von Wind und Wetter zerzaust und nur noch schlecht zu lesen war.
Der Verein Seebrücke Moers setzt sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen aller Menschen auf der Flucht ein. Derzeit droht aber die Situation derer, die über das Mittelmeer fliehen, in Vergessenheit zu geraten. Im Gespräch mit dem Superintendenten benannten die beiden Vertreterinnen der Seebrücke Moers die bedrückenden Fakten. Allein in diesem Jahr haben 1074 Menschen ihr Leben verloren, während sie versuchten, auf ihrer Flucht vor Krieg, Gewalt, Hunger und Unterdrückung die gefährliche Überfahrt zu bewältigen. Seit dem Jahr 2014 sind mehr als 26.800 Geflüchtete im Mittelmeer ertrunken. "Das Mittelmeer bleibt somit eine der tödlichsten Fluchtrouten weltweit", konstatierte Beate Wöhler.
Sie beschrieben auch die so genannten Push-Backs, bei denen Boote mit Geflüchteten abgewiesen oder zurückgedrängt werden. Durch dieses völkerrechtswidrige Vorgehen geraten sie in Lebensgefahr, werden verletzt, Schiffe werden zerstört. In den afrikanischen Ländern erwartet die Geflüchteten z. T. eine hoffnungslose Situation in Armut, z. T. mit Gewalterfahrungen und Gefängnis. „Deutschland und die EU schotten sich ab, schließen die Außengrenzen, errichten Schutzwälle oder –zäune“, sagte Annette Fiering. „Menschen auf der Flucht sollen so die sicheren Staaten nicht mehr erreichen, das Recht auf Stellung eines Asylantrages hier wird ihnen verwehrt.“
Hinsichtlich des Treffens der EU-Innenministerinnen und -minister am 8. Juni 2023 kritisierten die beiden Mitglieder der Seebrücke Moers Überlegungen der Bundesregierung und des EU-Parlaments, Aufnahmezentren in nordafrikanischen Staaten zu errichten, in denen außerhalb der EU Asylanträge gestellt und entschieden werden. „Das ist keine politischen Lösung“, stimmte Syben zu. „Diese würde darin bestehen, die Fluchtursachen zu beseitigen.“ Zu den Forderungen der Seebrücke Moers gehört, dass die Anforderungen an "sichere Drittstaaten" nicht gesenkt und dass das Dublin-System abgeschafft wird. Dieses besagt, dass Geflüchtete ihren Asylantrag in dem EU-Land, in dem sie zuerst ankommen, stellen müssen. Für Flüchtende bedeutet das oft unzumutbare Bedingungen, etwa, wenn sie aus familiären oder medizinischen Gründen in ein anderes Land reisen und dann zurückgeschickt werden oder im Erstaufnahmeland menschenunwürdige Zustände für Geflüchtete herrschen.
Wolfram Syben kannte die Problematik des letzten Punktes sehr genau, da in den letzten Jahren Kirchengemeinden Geflüchtete immer wieder unterstützt haben, juristisch gegen eine Abschiebung vorzugehen, nachdem sie zwischenzeitlich Fuß gefasst und sich integriert hatten oder im Erstaufnahmeland Repressionen zu fürchten hatten. Er berichtete, dass die Gemeinschaft der evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis schon vor vielen Jahren einen Fonds u. a. für Rechtshilfe für Geflüchtete eingerichtet hat. Zudem wird immer wieder in synodalen Gottesdiensten für Seenotrettung gesammelt. Der Kirchenkreis ist Bündnispartner des Vereins „United for Rescue“, einer Initiative, die sich für die Rettung von Menschenleben im Mittelmeer engagiert. In mehreren Briefen hat der Kirchenkreis zudem die Bundesregierung aufgefordert, für einen menschenwürdigen Umgang in der EU mit Geflüchteten zu sorgen.
„Unser gemeinsames Anliegen ist es, dass Menschen, die vor Krieg und Unrecht in Europa, Afrika oder Asien fliehen, in Sicherheit kommen", sagte der Superintendent. „Und wo ein Mensch droht zu ertrinken, da braucht es eine Hand, die sich ihm entgegenstreckt und ihn aus dem Wasser zieht. So ist gut, dass wir mit dem Banner den Blick noch einmal deutlich auch auf die Situation im Mittelmeer richten, damit wir nicht nachlassen in unseren Anstrengungen für die Menschen, die dort in Gefahr sind.“
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hans-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Seebrücke Moers mit Infostand: Am 01.Mai in Moers-Meerbeck bei der Maikundgebung und dem Familienfest
Viel los war am 1.Mai, dem Tag der Arbeit, auf dem Saarplatz in Moers – Meerbeck. Die traditionelle große Maikundgebung mit anschließendem Familienfest zog nach 3 Jahren Coronapause bei gutem Wetter viele Besucher*innen an.
Die Chance, auch hier auf unser Anliegen aufmerksam zu machen, nutzten wir mit dem ganztägig aufgebauten Infostand und führten viele Gespräche über Themen wie:
Informieren über die aktuelle Situation im Mittelmeer
Solidarität mit Menschen auf den verschiedenen Fluchtrouten zeigen
Gegen das Sterbenlassen auf dem Mittelmmer und an den EU-Außengrenzen
Für sichere Fluchtwege!
Gegen Spende gab es leckeres Selbstgebackenes.
Danke an alle, die uns besucht und unterstützt haben!
Wer Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke hat, wer das Geschehen im Mittelmeer und anderswo verfolgt und sich fragt, was man persönlich tun kann, ist jederzeit willkommen. Vielleicht auch nur mal schauen, was der Stand der Dinge ist. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat in der SCI Volksschule, Hans-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.
Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei – Spendenergebnis 3554,59 € – März 2023
Wir wollten nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv mithelfen und unterstützen.
Deshalb veranstalteten wir ein Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei. Dieses fand am 05.März 2023 im Schirrhof im Zechenpark in Kamp-Lintfort statt.
Zwei Stunden buntes Programm – mehr als 10 Musik- und Tanzgruppen, sowie Solomusiker traten im gut besuchten Schirrhof vor mehr als 100 Besucher*innen auf. Orientalische, osteuropäische, koreanische und indische Musik mit Instrumenten wie die türkische Kemence, das Kanun, das Doppelrohrblatt Duduk, Flöten Ney und Zurna, Trommeln, usw. und Gesang begeisterten die Anwesenden.
Alle Künstler*innen verzichteten auf ihre Gagen, spendeten ihre Zeit. Der Erlös der verkauften Speisen und Getränke sowie die Spendeneinnahmen kommen den Erdbebenopfer vollständig zugute. Das großartige Spendenergebnis in Höhe von 3000 € wurde an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ überwiesen, die die Menschen in den Erdbebengebieten mit Medikamenten, Notoperationen wie auch Lebensmitteln usw. versorgt.
Das Benefizkonzert wurde von uns als Seebrücke Moers im Zusammenwirken mit AWO / Kreisverband Wesel, den Vereinen „Kulturprojekte Niederrhein“, „Afir – Anatolische Folklore im Ruhrpott“ und der Stadt Kamp-Lintfort durchgeführt.
Am 05.08.2022 zeigte die Seebrücke Moers in Zusammenarbeit mit der Seenot-Rettungsorganisation Sea-Eye den Film „Route 4“. Musikalisch wurde der Abend durch Mathias Dymke begleitet. Bei der gut besuchten Open-Air-Filmvorführung im Schlosshof war auch ein Vertreter von Sea-Eye anwesend, der über die Situation der Flüchtenden aus eigener Erfahrung berichtete und anschließend Fragen beantwortete. Die Spendenbox war erfreulicherweise mit 547 € gut gefüllt. Die Seebrücke Moers rundete den Betrag mit ungebundenen Mitteln auf. So wurden 1100 € auf das Konto von Sea-Eye überwiesen.
Die Stadt Moers als Mitglied im Bündnis „Städte Sicherer Hafen“ hisste aus diesem Anlass erstmalig die Flagge der Seebrücke Moers am Alten Landratsamt.
Unser Dank gilt ebenso allen, die die Veranstaltung unterstützt haben, AWO Kreisverband Wesel e.V., Grafschafter Museum und Kulturprojekte Niederrhein e.V..
Am Freitag, 05.08.2022 um 20.30 Uhr zeigt die Seebrücke Moers in Zusammenarbeit mit der Seenot-Rettungsorganisation Sea-Eye den Dokumentarfilm „Route 4“. Route 4 ist der Name der zentralen Mittelmeerroute, die tödlichste Fluchtroute der Welt. Die Vorführung wird vom Grafschafter Museum, vom AWO Kreisverband Wesel e.V. und den Kulturprojekten Niederrhein e.V. unterstützt.
Im Rahmen des beliebten Sommerkinos zeigt dieser Film das Leben und die Situation auf dem Seenot-Rettungsschiff ALAN KURDI des Vereins „Sea Eye“. Die Regisseurin Martina Chamrad hat 5 Missionen auf dem Mittelmeer begleitet und dokumentiert.
Der Erzählschwerpunkt liegt nicht nur auf einer Seite, der der Migrant*innen oder der Seenotretter*innen, sondern verschafft eher einen Überblick. Der Film berichtet von den Gefahren auf Migrationsrouten nach, durch und in Libyen. Neben zahlreichen bewegenden Momenten auf See entstand auch Material in Ländern wie Niger, Tunesien, Libyen, Italien und Malta.
Im Anschluss an die Filmvorführung stehen Vertreter*innen von Sea-Eye und der Seebrücke Moers für ein Gespräch zur Verfügung.
Musikalisch wird der Abend durch Mathias Dymke begleitet.
Der Eintritt ist kostenlos.
Freitag, 05.August 2022 um 20:30 Uhr, Schlosshof Moers (Kastell 9)
Um Voranmeldung wird gebeten über Grafschafter Museum 02841 – 20168200 oder grafschafter-museum-moers.de
Zusammen mit dem Kreisverband der AWO und dem Verein „Erinnern für die Zukunft“ gelang es uns, Computer für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine zu organisieren. Ausgestattet mit diesen Geräten können die Schüler*innen nun komfortabler am Online-Unterricht in ihrer Heimat teilnehmen. Wir bedanken uns bei allen Helfer*innen.
Wer sich an der Aktion beteiligen möchte und einen Computer abzugeben hat, kann sich gerne unter wollewoehler@t-online.de melden.
Uns als Seebrücke öffentlich im Stadtbild zu präsentieren, Moers zu einer l(i)ebenswerten und fahrradfreundlichen Stadt machen bzw. erhalten, unter diesem Aspekt nehmen wir als Seebrücke teil an der Radtour, initiiert von MO:VE – Initiative für eine Verkehrswende in Moers. Eine fahrradfreundliche Verbindung von Moers nach Duisburg, der Anschluss an den Radschnellweg 1 und die fahrradfreundliche Verbindung weiter nach Kamp-Lintfort – dies zu ermöglichen sind u.a. Ziele der „Radtour der Hoffnung“.
Neben vielen Informationen zur Strecke von Moers-Innenstadt bis Duisburg-Ruhrort gab es das Angebot zum Besuch des Museums-Seitenrad-Raddampfers „Oscar Huber“ im Museumhafenteil Ruhrort. Im anschließenden Austausch mit verschiedenen Moerser Initiativen konnten wir unser Netzwerk pflegen und hatten gleichzeitig einen sportlichen Tag bei sonnigem Wetter.
Das "Seebrücke-Spendenkonto" hatte sich durch dringend notwendige und vielfältige Unterstützung geleert. Aus diesem Grund ergriff unsere Mitstreiterin Beate Wöhler die Gelegenheit, am 13.4.2022 im Café Lyzeum / SCI:Moers (alte Volksschule) zugunsten der Seebrücke Moers aufzutreten.
Als" Zarah Leander" vom Niederrhein, begleitet von Pianistin Friederike Winkels, ZWAR Gruppe Moers-Mitte, erfreute sie mit ihrem Gesangsauftritt zahlreiche Besucher*innen.
Diese applaudierten begeistert und zeigten durch ihre großzügigen Spenden sowohl ihre Freude an der Darbietung wie auch ihre Unterstützung des "Seebrücke-Anliegens".
Wir bedanken uns ausdrücklich bei Beate für die Spendensumme in Höhe von 250€.
Präsenz bei Kundgebungen
gegen Corona-Querdenker-Demos seit Dezember 2021
für den Kampf der Ukraine für Demokratie seit Februar 2022
Die Seebrücke Moers nimmt seit Dezember 2021 regelmäßig teil an den Montags-Kundgebungen in Moers gegen die Corona-Querdenker und –Spaziergänger. Wir sind präsent mit unseren Vertretern:innen und Banner, ebenso mit Ansprache.
Seit 2022 unterstützen wir aktiv den Kampf der Ukraine für Demokratie und Freiheit und gegen den völkerrechtswidrigen Überfall Putins. Dies zeigen wir durch aktive durch tatkräftige Unterstützung und ebenso durch regelmäßige Präsenz bei Kundgebungen.
Die Seebrücke Moers spendet Rettungstage für das See-Rettungsschiff SEA-EYE 4
Rettungsschiffe kämpfen auf den tödlichsten Fluchtrouten der Welt gegen das tägliche Sterben von Menschen auf dem Mittelmeer.
Wir, die Seebrücke Moers, hatten uns mit der Winterspendenaktion das Ziel gesetzt, 5000€ zur Finanzierung eines Rettungstages des See-Rettungsschiffes Sea-Eye 4 zu finanzieren. Diese Summe wurde durch die große Spendenbereitschaft der Moerser Bürger*innen bereits vor Weihnachten erreicht. Das auf 7500 € aufgestockte Ziel wurde sogar überschritten und so konnte mehr als 1 ½ Rettungstage dank der überwältigenden Unterstützung finanziert werden.
Der Dank der Sea-Eye 4 ließ nicht lange auf sich warten und so freut sich die Seebrücke Moers, dass durch ihre Unterstützung das Rettungsschiff bereits wieder auf dem Mittelmeer unterwegs ist.
Die Seebrücke Moers bedankt sich ausdrücklich bei allen, die unsere Aktionen unterstützen. Vielen vielen Dank.
Die Seebrücke Moers spendet einen Rettungstag der Sea-Eye 4 und bittet um Spenden.
Die Seebrücke Moers fühlt sich mit der Hilfsorganisation Sea-Eye seit langem eng verbunden.
Wir haben in der Vergangenheit deren Arbeit bereits mehrfach unterstützt. Nun bittet die Sea-Eye um Spenden für Rettungsmittel, Wärmedecken, Verbandmaterial, Medikamente usw. .
Das Seenot-Rettungsschiff Sea-Eye 4 ist seit 2021 auf dem Mittelmeer, einer der tödlichsten Fluchtrouten der Welt, im Einsatz. Bisher konnte die Besatzung in drei Rettungseinsätzen 1.206 Menschenleben retten.
Das Rettungsschiff plant noch in 2021 eine 4. Rettungsmission und wird Menschen in Seenot erneut zur Hilfe kommen.
Zur Durchführung dieser lebensrettenden Einsätze sind neben dem Unterhalt des Schiffes Rettungsmittel, Treibstoff, Ausrüstung und die ehrenamtliche Crew notwendig. Mit 5000 € kann ein Rettungstag ermöglicht werden.
Die Mitstreiter*innen der Seebrücke Moers möchten mit Ihrer Unterstützung einen Rettungstag der Sea-Eye 4 finanzieren und bitten Sie für diese 4. Rettungsaktion um Ihre Spende.
Bei allen Projekten, die die Seebrücke Moers unterstützt, haben wir uns vom Konzept überzeugt. Durch diese persönlichen Kontakte ist sichergestellt, dass jeder gespendete Euro vor Ort direkt ankommt.
Neben Geldspenden ist jede Unterstützung willkommen und die Seebrücke Moers freut sich über neue Mitstreiter*innen.
Seebrücke Moers und AWO setzten gemeinsam ein Symbol für "Schutz und Schirm" in Moers
Mit einer gelungenen Eröffnungsveranstaltung wurde am Samstag, dem 02.10.2021, auf der Klosterstraße eine symbolische Überdachung "Schutz und Schirm" mit bunten Regenschirmen von AWO Präsident Ibrahim Yeltim eröffnet.
Alleine dieses Jahr sind wieder 1400 Menschen im Mittelmeer gestorben. Die flüchtigen Menschen auf dem Mittelmehr und die überlebenden Menschen in den schrecklichen Lagern auf Lampedusa und Lesbos benötigen dringend den, der menschlichen Humanität geschuldetem "Schirm und Schutz", der Gesellschaft.
In Moers setzten sich hierfür die Seebrücke Moers und die AWO dieser gemeinsamen Aktion dafür ein.
Für die Umsetzung dieser Idee konnte Konrad Göke gewonnen werden, der von der Organisation der fachkundigen Installation auf der Klosterstraße mit Unterstützung der Moers-Marketing, Dachdeckern der Kutscher-Remy GmbH und ENNI bis zu einer gelungenen Eröffnungsveranstaltung mit musikalischer Begleitung der Comedian Harmonists 1934 – 2021 perfekt organisierte.
Seebrücke Moers, IBAN DE07 3545 0000 1101 0954 44.
Die SEA-EYE 4 bat im September um Spenden für die Überholung der Motoren des Einsatzbootes Maria, um auch bei den kommenden Einsätzen Menschen von ihren seeuntauglichen Booten sicher und zuverlässig auf die SEA-EYE 4 bringen zu können.
Inzwischen konnte die benötigte Spendensumme von der Sea-eye-Organisation erfolgreich gesammelt werden und die Instandsetzung läuft auf Hochtouren.
Aus den vorhandenen, nicht zweckgebundenen Zuwendungen konnte sich die Seebrücke Moers mit 500,-- Euro an dieser dringend nötigen Reparatur beteiligen.
Diese Spende war nur durch unsere Unterstützer möglich. Darum: vielen Dank für Eure und Ihre Spendenbereitschaft, die die aktuelle Unterstützung erst ermöglicht hat.
Wer auch in Zukunft die Arbeit die Seebrücke Moers unterstützen möchte, z.B. lebensrettende Aktionen auf dem Mittelmeer ermöglichen, die Lebensbedingungen in den Lagern an den Außengrenzen der EU etwas humaner gestalten, kann spenden.
Spenden erbitten wir auf das Konto der
Seebrücke Moers, IBAN DE07 3545 0000 1101 0954 44.
Wie immer weisen wir darauf hin, dass wir leider nicht zum Ausstellen von Spendenquittungen befugt sind.
Neben Geldspenden ist jede Unterstützung willkommen und so freut sich die Seebrücke Moers auch über neue Mitstreiter*innen. Die Seebrücke Moers ist zu finden im Internet über die Homepage https://seebruecke.org/lokalgruppen/moers/ sowie in den Sozialen Medien.
Noch einmal VIELEN DANK an Euch / Sie,
die „Aktiven“ der Seebrücke Moers
Die Moerser Seebrücke mit Aktionen am Brückenplatz in Duisburg-Hochfeld „Hand in Hand“ - Wir wollen dem Sterben auf den Fluchtrouten nicht länger zusehen.
Der europaweite Aktionstag am 18.09.2021 setzte in Form von vielfältigen Aktionen und einer Rettungskette, die von Norddeutschland bis zum Mittelmeer reichte, ein sichtbares Zeichen.
Die Moerser Seebrücke präsentierte ihr Anliegen am Brückenplatz in Duisburg – Hochfeld. Ab 10 Uhr konnten sich Passant*innen informieren. Ein Trommelworkshop erweckte bei Kindern und Erwachsenen viel Aufmerksamkeit, ebenso wie der hervorragende Saxophonspieler.
Zwischen 12 und 12.30 Uhr wurde die europaweite Menschenkette geschlossen – allein in Duisburg mit mehr als 2000 Teilnehmenden - und rief so zu Solidarität und Verantwortung auf. Entsprechend der Coronaregeln und um den Mindestabstand einzuhalten, fassten sich die Menschen nicht an den Händen, sondern verbanden sich mit orangefarbigen Bändern.
Die Seebrücke Moers freut sich immer über neue Mitstreiter*innen. Weitere Informationen im Internet auf https://www.seebruecke.org/mach-mit/deutschland/nordrhein-westfalen/moers sowie in den sozialen Medien.
Dank der großzügigen Spende zweier Seebrücke-Mitglieder konnten wir heute das erste von vier Bannern innerhalb von Moers aufhängen.
Die Banner sollen an die vielen toten Flüchtlinge erinnern, die jedes Jahr bei den gefährlichen Überfahrten auf dem Mittelmeer ertrinken. Zugleich sollen die Banner zum Handeln aufrufen. Obwohl die zuständigen Behörden oftmals die dramatische Situation auf den Booten beobachtet, wird die Seenotrettung vielfach verweigert oder in die falschen Hände übergeben. Ohne die privaten Seenotrettungsorganisationen wäre die Zahl der Toten deutlich höher.
Wir danken den Spendern der Banner und der Ev. Kirchengemeinde Moers für ihre Unterstützung und die Möglichkeit, das Banner aufzuhängen.
Liebe / sehr geehrte Unterstützer*innen der Seebrücke Moers,
wir freuen uns, Ihnen und Euch mitteilen zu können:
Im März 2021 sandte die SEA-EYE 4 den Hilferuf – dringend benötigt werden Funkgeräte für die Verständigung an Bord und im Rettungsfall. Dadurch kann die reibungslose Kommunikation während der Rettungseinsätze gewährleistet werden.
Das Rettungsschiff, die SEA-EYE 4, kämpft auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt gegen den täglichen Verlust von Menschenleben auf dem Mittelmeer.
Den Mitstreitern*innen der Seebrücke Moers war sofort klar, hier wird dringend Hilfe und Unterstützung benötigt.
Aus den vorhandenen, nicht zweckgebundenen Zuwendungen konnten € 1000 überwiesen werden. Von diesem Betrag wurden 8 Funkgeräte gekauft.
Die Rückmeldung und der Dank ließen nicht lange auf sich warten und so freut sich die Seebrücke Moers, dies unseren Freund*innen und Unterstützer*innen hier mitteilen zu können.
Ausdrücklich vielen Dank für Eure und Ihre Spendenbereitschaft, die die aktuelle Unterstützung erst ermöglicht hat.
Wer auch in Zukunft die Arbeit die Seebrücke Moers unterstützen möchte, z.B. lebensrettende Aktionen auf dem Mittelmeer ermöglichen, die Lebensbedingungen in den Lagern an den Außengrenzen der EU etwas humaner gestalten, kann spenden.
Spenden erbitten wir auf das Konto der
Seebrücke Moers, IBAN DE07 3545 0000 1101 0954 44
Bei allen Projekten, die wir unterstützen, haben wir uns vom Konzept überzeugt und stehen dafür, dass jeder gespendete Euro über persönliche Kontakte vor Ort ankommt.
Wie immer weisen wir darauf hin, dass wir leider nicht zum Ausstellen von Spendenquittungen befugt sind.
Neben Geldspenden ist jede Unterstützung willkommen und so freut sich die Seebrücke Moers gleichzeitig über neue Mitstreiter*innen. Die Seebrücke Moers ist zu finden im Internet über die Homepage https://seebruecke.org/lokalgruppen/moers/ sowie in den Sozialen Medien bei Instagram und Facebook
Noch einmal VIELEN DANK Euch und Ihnen allen
die „Aktiven“ der Seebrücke Moers
Fotos Copyright: Katarzyna Gmitrzak & sea-eye.org
Ab 08.03.2021 zeigen wir im Schaufenster der AWO Stoffwechsel unter dem Titel „How is this happening!?“ eine Installation des Düsseldorfer Urban Art Künstlers L.E.T.. In seiner Arbeit reflektiert L.E.T. die Situation der Flüchtlinge vor den Toren Europas. Dabei verwendet er als Arbeitsmaterial Rettungsschwimmwesten und zeigt, wie sich dieses Symbol der Hoffnung auf der Reise der meisten Flüchtlinge transformiert.
L.E.T. ist vor einigen Monaten nach Lesbos gefahren und hat dort den „Friedhof der Rettungswesten“ besucht. Dabei handelt es sich um eine riesige Müllhalde, auf der von Flüchtlingen zurückgelassene Schwimmwesten gesammelt werden. Das unwirkliche Bild, welches er bereits vor 3 Jahren in einer Reportage gesehen hatte, ließ ihn nicht mehr los. Bei seinem Aufenthalt auf Lesbos hat er diesen Ort besucht, mit Flüchtlingen und Helfern der Organisation „The Hope Project“ gesprochen und sich ein eigenes Bild gemacht.
Aus den auf Lesbos gesammelten Schwimmwesten hat er nach seiner Rückkehr drei Leichensäcke nähen lassen. Dieses ist das zentrale Element der Installation und zeigen die Verwandlung von Hoffnung in Trauer. Sie stehen für die Reise einer Unzahl von Menschen, die auf der Flucht vor unmenschlichen Zuständen an den Toren der Festung Europas ein grausames Ende findet.
Auf seiner Reise wurde L.E.T. von der Düsseldorfer Künstlerin Laura Knapp und dem Kameramann Chris Schwarz begleitet. Schwarz hat den Aufenthalt des Künstlers und die Situation vor Ort dokumentiert. Der Film, der ebenfalls Teil der Installation ist, kann man sich hier anschauen.
Text: L.E.T. by Pretty Portal
Wir freuen uns, die Ausstellungseröffnung ankündigen zu können und danken dem Künstler @l.e.t._les.enfants.terribles und der @awo_kv_wesel für die Unterstützung
Falls Ihr/Sie unsere Arbeit finanziell unterstützen möchtet/möchten, anbei unsere Bankverbindung:
Seebrücke Moers,
IBAN: DE07 3545 0000 1101 0954 44.
Leider sind wir als Bürgerinitiative nicht befugt, Spendenquittungen auszustellen.
Die Seebrücke Moers wendet sich an alle Menschen, welche eine Spende für die auf Lesbos gestrandeten Geflüchteten zukommen lassen möchten. Denn die Zustände im neuen Flüchtlingslager Kara Tepe sind katastrophal!
Konkret werden wir die vor Ort tätige Initiative „Dirty girls of Lesvos“ unterstützen, welche in einer großen Wäscherei Wäscheberge aus dem Flüchtlingslager, aber auch Decken und Schlafsäcke wäscht und trocknet und außerdem angespülte Kleidung und Rettungswesten aufbereitet. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag geleistet, die Not der Geflüchteten ein wenig zu lindern und eine weitere Verschmutzung der Umwelt zu vermeiden.
Die Seebrücke Moers bittet um Spenden zugunsten der „Dirty girls of Lesvos“ auf das Konto:
Seebrücke Moers, IBAN DE07 3545 0000 1101 0954 44.
Das gesammelte Geld wird von Mitgliedern der Moerser Seebrücke direkt nach Weihnachten persönlich nach Lesvos gebracht und mit Hilfe der dort arbeitenden NGO’s für ein bisschen mehr Hygiene, Wärme und Sicherheit eingesetzt. Leider sind wir als Bürgerinitiative nicht befugt, Spenden-quittungen auszustellen.
Weitere Informationen und Kontaktdaten der „Dirty girls“ sind auf der Webseite des Projektes https://dirtygirlsoflesvos.com zu finden. Vergessen wir auch in schweren Zeiten nicht die, denen das Nötigste zum Leben fehlt!
Die Aktiven der Seebrücke Moers
Die Seebrücke Moers hat im November 2020 zu Spenden für auf Lesbos gestrandete Geflüchtete aufgerufen.
Mit dem Geld wollen wir dazu beitragen, dass die Menschen im Lager Kara Tepe, deren Schlafplätze ungeschützt Kälte und Regen ausgesetzt sind, ihre Schlafsäcke und Decken, Kleidung und Wäsche, waschen und trocknen lassen können. Über die Düsseldorfer Künstlerin Laura Knapp, mit der die Seebrücke Moers in Verbindung steht, nahm die Seebrücke Moers Kontakt zur auf Lesbos ansässigen NGO „Dirty girls of Lesvos“, welche in einer großen Wäscherei Wäscheberge aus dem Flüchtlingslager, aber auch Decken und Schlafsäcke wäscht und trocknet. Außerdem werden dort angespülte Kleidung und Rettungswesten (siehe Foto) aufbereitet.
Wir von der Seebrücke Moers sind von der Reaktion auf unseren bescheidenen Spendenaufruf völlig überwältigt! Insgesamt sind bei uns unglaubliche 4.615,00 € für Kara Tepe eingegangen! Weitere 1.000,00 € haben wir aus den Einnahmen unserer früheren Aktionen beigesteuert. Also erhält die Initiative „Dirty girls of lesvos“ insgesamt 5.615,00 € aus Moers.
Mit diesem, von den uns aus Moers gespendeten Betrag werden die kompletten Wäschereikosten für 2 bis 3 Monate bezahlt.
Die Höhe der Spenden ermöglicht dies, selbst bei dem derzeitig erhöhten Aufkommen von nassen, schmutzigen, verschlammten Decken, Schlafsäcken, Kleidung und Wäsche.
Leider konnte unser ursprünglicher Plan, das Geld persönlich nach Lesbos zu bringen, nicht umgesetzt werden, da die Pandemie sich immer mehr in Europa ausbreitet. Deswegen wird der Betrag von 5.615,00 € auf das Konto der Hilfsorganisation „Dirty girls of lesvos“ überwiesen.
Wir bedanken uns bei allen Spender*innen auch im Namen von „Dirty girls of lesvos“. Glücklich und dankbar lassen sie ausrichten, wie wichtig ihnen diese Unterstützung ist und die Tatsache, dass die von Europa im Stich gelassenen Menschen in Not von uns nicht vergessen werden.
Die Aktiven der Seebrücke Moers
#LeaveNoOneBehind
Sonntag, 04. Oktober 2020, 12 – 15 Uhr
Wir wollen auf dem Neumarkt an der Mauer der Evangelischen Stadtkirche gegenüber dem Denkmal Unterschriften sammeln und den Bürgermeister auffordern den STÄDTEBUND zu gemeinsamem Handeln zu bewegen.
Wir möchten uns auf diesem Wege für die vielen und sehr hilfreichen Sachspenden für das Lager Moria auf Lesbos bedanken. Es fährt momentan kein weiterer LKW mit Hilfsmitteln nach Lesbos weshalb wir bitten von zukünftigen Sachspenden abzusehen.
Vielen Dank.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (08. September – 09. September 2020) gab es im griechischen Flüchtlingslager Moria auf der ostägäischen Insel Lesbos einen Großbrand. Das Lager wurde Berichten* zufolge komplett zerstört. Auch die Seebrücke Moers ist wütend und bestürzt über die Ereignisse: Wir möchten uns an den bundesweiten Protesten beteiligen und rufen deshalb auf
am Freitag, 11. September 2020 um 16:00 Uhr am Altmarkt in Moers
gemeinsam zu protestieren
Moers hat sich zum sicheren Hafen für geflüchtete Menschen
erklärt.
Am 13. September findet die nächste Kommunalwahl statt.
Hat die Politik noch die Menschen im Blick, die auf der Flucht im
Mittelmeer ertrinken? Was tut die Politik für die Menschen, die
ohne Perspektive und unter zum Teil katastrophalen Bedingungen
in griechischen Lagern festsitzen?
Die Seebrücke Moers appelliert an die Humanität! Der Schutz von
Leben ist ein Grundrecht aller Menschen!
Werdet / werden Sie am 04. September 2020 Teil der
Menschenkette für Menschenrechte in Moers!
Treffpunkt: Freitag, den 04.09.2020 um 17:00 Uhr, Am Altmarkt (vor dem „Extrablatt“).
Damit dies unter Corona-Bedingungen möglich wird, werden wir
den geforderten Hygieneabstand von 2-3 m zwischen den
Teilnehmenden einhalten und bitte alle einen Mund-Nasen-Schutz
tragen. Dazwischen wollen wir Bänder oder andere Platzhalter
spannen. Wir bitten die Teilnehmenden, möglichst auch eigene
Bänder o.ä. mitzubringen.
LEAVE NO ONE BEHIND!
Wir haben uns sehr gefreut auch in diesem Jahr wieder einen Stand auf dem Moerser Weihnachtsmarkt zu bekommen. Hier konnten wir dank Ihnen erneut einen Betrag von 495,00 € an Spenden einnehmen. Die gesamte Bürgeriniative der Seebrücke Moers hat sich dazu entschlossen einen Betrag von insgesamt 600,00 € an die SeaWatch 3 zu spenden.
Vielen vielen Dank dafür.
Du hast Interesse an den Aktivitäten der Seebrücke? Du verfolgst das Geschehen im Mittelmeer und fragst dich, was du persönlich tun kannst? Oder du möchtest einfach mal hören und schauen, was so der Stand der Dinge ist, wer bei uns dabei ist, woran wir aktuell arbeiten und was wir planen? Die Gruppe trifft sich regelmäßig am 2.Donnerstag im Monat, 18 Uhr, in der SCI Volksschule, Hanns-Albeck-Platz 2 in 47441 Moers. Weitere Infos über die Homepage und Social Media.
Wir freuen uns auf Sie, dich und euch.🙂
Wegweiser
Mehr über die Wegweiser in Moers
Im Rahmen der Ausstellung „Seenotrettung auf dem Mittelmeer – Man läßt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“ der Seebrücke Moers stehen vom 31.08. bis 21.09.2024 im Foyer der VHS / Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum orangefarbene Wegweiser, mit denen wir auf das Thema Flucht zusätzlich aufmerksam machen wollen. Neben weiter entfernten Orten an den EU-Außengrenzen wie dem Mittelmer, der „tödlichsten Grenze“ der Welt, der Polnisch-Belarussischen Grenze usw. zeigen die Pfeile und Kilometerangaben auch auf Orte innerhalb von Moers bzw. NRW, wie z.B. das nordrhein-westfälische Abschiebegefängnis in Büren oder auch das Ausländerbehörde Moers. Mit der Aktion wollen wir die Zusammenhänge aufzeigen und deutlich machen, wo sich die menschenfeindliche Abschottungspolitik Europas auch bei uns in Moers und in unserer Nachbarschaft niederschlägt.
Über Flyer und/oder einen angebrachten QR-Code an den Wegweisern können sich Interessierte auf unserer Website zu jedem "Ort der Abschottung", auf den ein Pfeil zeigt, weiter informieren.
Wir wollen eine Verbindung schaffen zwischen dem, was hier in Moers passiert und der Realität an den europäischen Außengrenzen, die viele Menschen nur aus den Medien kennen. Wir möchten zeigen, dass uns alle die systematische Gewalt und Abschottung gegen Menschen an den EU-Außengrenzen etwas angeht. Wir möchten, dass das Thema Flucht durch diese Ausstellung eine größere Aufmerksamkeit sowie viele, viele Menschen erreicht.
Warschau ist Sitz der EU-Behörde, die 2004 gegründet und 2015, im Jahr der sogenannten „Flüchtlingskrise“, grundlegend reformiert wurde. Weil Frontex nach EU-Recht eine Behörde mit eigenständiger Rechtsfähigkeit ist, unterliegt ihr Handeln nicht der direkten Kontrolle der zuständigen Kommission für Inneres oder der Generaldirektion Migration und Inneres. Von den vielfältigen Aufgaben der Sicherung des sogenannten Schengen-Raumes sind in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit am meisten die Kontrollen des Mittelmeeres durch die Patrouillenboote der Frontex.
Einsatzschiffe von Frontex betrifft der Vorwurf von Pushback–Aktionen. Gemeint ist damit, dass die Frontex-Kräfte (es sind auch Landtruppen an den Grenzen Polens, Bulgariens, Griechenlands, Kroatiens gemeint) geflüchtete Personen von der Grenze zurückdrängen, bevor sie einen Antrag auf Asyl stellen können. Solche Aktionen sind verboten, Menschenrechtsorganisationen haben deshalb auch wiederholt Strafanzeigen gestellt.
Im Mittelmeer kam es immer wieder zu lebensgefährlichen Situationen und tödlichen Unfällen, als Patrouillenschiffe der Frontex Flüchtlingsboote bedrängten. Aufgrund der zahlreichen Proteste wurden zwar die Regelungen überarbeitet. Der Exekutivdirektor Leggeri trat im April 2022 zurück. Auch versprach der neue Exekutivdirektor Hans Lejtens, sich für einen stärkeren Schutz der Rechte Flüchtender einzusetzen. Jedoch weisen neuere Presseberichte immer wieder auf weitere illegale Handlungen an den Grenzen und im Mittelmeer hin.
Europaweit hat sich ein zivilgesellschaftlich getragenes Netzwerk (Abolish Frontex) gebildet, das sich für die Abschaffung der Agentur einsetzt.
Weitere Infos und Quellen:
https://frontex.europa.eu/de/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.ecchr.eu/glossar/push-back/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eukommission-frontex-pushbacks-101.html (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://abolishfrontex.org/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://fragdenstaat.de/blog/2022/10/13/frontex-leak-olaf-bericht/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.sueddeutsche.de/politik/europaeische-union-grenzschutzagentur-frontex-kritik-1.5198099 (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.ecchr.eu/fall/abfangen-von-migrantinnen-und-gefluechteten-auf-see-ein-verbrechen-gegen-die-menschlichkeit-istgh-muss-ermitteln/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://fragdenstaat.de/blog/2023/01/17/frontex-whistleblowing-hinweise/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Vor 10 Jahren, am 6.Februar 2014, versuchten ca. 400 Menschen, überwiegend „People on the Move“ aus der Subsahararegion, die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta zu überwinden. Eine Gruppe von ca. 200 Menschen versuchte dabei, die ins Meer gebaute Befestigung am marokkanischen Strand von Tarajal zu umschwimmen, um so nach Ceuta und damit auf spanisches Territorium zu gelangen. Dabei wurden sie von der spanischen Guardia Civil und dem marokkanischen Grenzschutz mit Gummigeschossen und Tränengas beschossen. 15 Menschen starben.
Dieses ist kein Einzelfall. So kamen bereits im Oktober 2005 mehr als 16 Menschen zu Tode, als sie mit vielen hundert Anderen versuchten, über die Grenzanlagen nach Ceuta und Melilla, die zweite an Marokko angrenzende spanische Exklave, zu kommen. Einige starben durch Schussverletzungen, viele weitere wurden verletzt. Als Antwort darauf wurde vonseiten der spanischen Regierung die Grenze weiter befestigt und der Zaun erhöht.
Seit Jahren wird wieder und wieder dokumentiert, mit welcher Brutalität die spanischen Grenzschützer*innen an den Grenzen zwischen Marokko und den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla gegen Geflüchtete vorgehen, Menschenrechte missachten, illegale Pushbacks durchführen und sogar Todesopfer in Kauf nehmen. Der Einsatz von Schusswaffen und Gummigeschossen aus nächster Distanz, die schwere Verletzungen verursachen können, gehören nahezu schon zur Tagesordnung. Doch selbst wer es über diese festungsartig ausgebaute Grenze schafft, kann nicht sicher sein, dass internationales Recht eingehalten wird. Menschenrechtsorganisationen stoßen seit Jahren auf taube Ohren mit ihren gut dokumentierten Anklagen, dass es an diesen Grenzen immer wieder zu sogenannten "heißen Abschiebungen" kommt, die nach internationalem Recht nicht erlaubt sind: Menschen werden von der spanischen Seite durch Tore im Zaun an die marokkanischen Grenzbehörden übergeben, oder werden, wenn sie bei ihrem Versuch, die Grenzanlage zu umschwimmen, aufgegriffen werden, von Booten der spanischen Sicherheitskräfte im Wasser zurück nach Marokko gezogen. Immer wieder agieren dabei auch marokkanische Sicherheitskräfte auf spanischem Territorium. Umgekehrt werden Geflüchtete zum Spielball, zum Druckmittel bei Wirtschaftsverhandlungen oder bei politischen Uneinigkeiten zwischen Marokko und Spanien, etwa in 2017 oder in 2021, als Marokko die Grenzkontrollen aussetzte und mehrere tausend Menschen nach Ceuta schwimmen ließ, wohl in Reaktion auf die von Spanien erlaubte medizinische Behandlung des Chefs der Unabhängigkeitsbewegung für Westsahara.
Die einzige Festlandgrenze der EU mit Afrika verläuft in den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla, die seit 1993 zu einer immer martialischeren Festung ausgebaut wird: Seit 2005 besteht die Grenzanlage aus unzwischen drei parallel laufenden Zäunen, die seit 2019 von 6 auf stellenweise 10 Meter aufgestockt wurden, mit Stahlkämmen, Bewegungsmeldern, Kameras und Scheinwerfern bewehrt sind und von marokkanischer Seite her zusätzlich durch Gräben und Stacheldrahtzäune abgesichert werden.
Weitere Infos und Quellen:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-07/marokko-melilla-ceuta-spanien-enklave-migranten-grenze) (zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
https://de.wikipedia.org/wiki/Grenzzaun_bei_Ceuta (zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
https://www.swp.de/panorama/ceuta-melilla-marokko-spanien-spanische-exklave-grenze-marschpat-fnideq-migranten-56911180.html (zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/news/ceuta-mindestens-14-fluechtlinge-bei-brutalem-polizei-einsatz-getoetet/ [zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/news/ceuta-und-melilla-gedenken-an-todesopfer-der-fluechtlingsabwehr/ (zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/laenderprofile/329241/wo-die-zaeune-immer-hoeher-werden-die-europaeische-aussengrenze-in-melilla/ (zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/news/voelkerrechtswidrige-pushbacks-in-melilla-strafanzeige-gegen-spanien/ (zuletzt abgerufen am 25.08..2024)
https://www.proasyl.de/pressemitteilung/fuenf-jahre-nach-dem-fluechtlingsdrama-von-ceuta-und-melilla/ (zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/news/schwere-menschenrechtsverletzungen-an-fluechtlingen-an-der-grenze-zu-melilla/ (zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/news/debatte-um-brutalen-einsatz-der-guardia-civil-in-ceuta/ (zuletzt abgerufen am 25.08.2024)
Gemäß § 1 des Flüchtlingsaufnahmegesetzes sind die 396 Städte und Gemeinden in NRW verpflichtet, ausländische Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen.
Die Zuweisung der Flüchtlinge in NRW erfolgt durch die Bezirksregierung Arnsberg und richtet sich nach einem Verteilschlüssel, der alle Städte und Gemeinden gleichsam berücksichtigt (§ 3 Flüchtlingsaufnahmegesetz).
Sie ist zuständig für die Verteilung aller Geflüchteten in die Gemeinschaftsunterkünfte (Erstaufnahmeeinrichtungen und Zentrale Unterkünfte). Dort bleiben diese, bis ihr Antrag entschieden ist, denn ein wichtiges Grundrecht ist für die Flüchtenden eingeschränkt: die Niederlassungsfreiheit. Flüchtende müssen in ihren zugewiesenen Unterkünften bleiben und dürfen auch das Gebiet der Kommune, in der ihre Unterkunft liegt, nicht verlassen. Für Flüchtende bedeutet dies, sie werden nicht nach ihren Wünschen oder eventuellen Verwandtschaftsverhältnissen verteilt, sondern nach einem Verwaltungsschlüssel. Wenn sie anderswo wohnen möchten, müssen sie einen Antrag bei der Bezirksregierung stellen.
Die Bezirksregierung ist auch zuständig für die Qualität der Unterkünfte und den Ablauf der Verteilung.
Die Städte und Gemeinden melden der Bezirksregierung Arnsberg monatlich die von ihnen in der Vergangenheit aufgenommenen Flüchtlinge. Welcher Personenkreis zu melden ist, geben die §§ 2 und 3 Absatz 7 des Flüchtlingsaufnahmegesetzes vor.
Seit Anfang 2017 erfolgen die Meldungen monatlich mit Hilfe eines elektronischen Meldeverfahrens. Die technischen Voraussetzungen für das elektronische Meldeverfahren stellt der Landesbetrieb IT.NRW zur Verfügung.
Aus den Meldungen und dem Verteilschlüssel wird für jede Stadt und Gemeinde berechnet, wie viele Flüchtlinge sie aktuell aufnehmen muss. Gibt es in einer Stadt oder Gemeinde eine Unterbringungseinrichtung des Landes, werden die dort vorgehaltenen Unterbringungsplätze von der berechneten Aufnahmeverpflichtung abgezogen.
Weitere Infos und Quellen:
https://www.bra.nrw.de/integration-migration/fluechtlinge-nrw
hier Download aktueller Verteilerstatistiken
(zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Die Europäische Union (EU) hat am 18. März 2016 eine Vereinbarung mit der Türkei getroffen, die dazu führen soll, dass weniger Menschen Europa erreichen, um hier Asyl beantragen zu können. Welche Regelungen beinhaltet das Abkommen im Einzelnen?
Die Vereinbarung sieht insbesondere vor, dass Asylsuchende, die die Türkei als Transitland genutzt haben und auf den griechischen Inseln erstmals das Territorium der EU betreten, wieder in die Türkei abgeschoben werden sollen. Für jede von den griechischen Inseln in die Türkei abgeschobene Person aus Syrien soll eine andere bereits legal in der Türkei lebende syrische Person in der EU neu angesiedelt werden (1:1-Mechanismus).
Darüber hinaus hat die EU allgemein zugesichert, dass die Mitgliedstaaten schutzbedürftige Personen aus der Türkei aufnehmen werden, sofern die irregulären Grenzüberschreitungen zwischen der Türkei und der EU erheblich und nachhaltig zurückgehen. Des Weiteren hat die EU eine schnelle Auszahlung von drei Milliarden Euro und bis Ende 2018 weitere drei Milliarden Euro für konkrete Projekte in den Bereichen der Grundversorgung, Gesundheit und Bildung für Personen zugesagt, die in der Türkei vorübergehenden Schutz genießen.
Auf beiden Seiten der Ägäis: EU-Türkei-Deal liegt in Trümmern – Griechischer Staatsgerichtshof bestätigt Scheitern des Deals
Das in 2016 unterzeichnete EU - Türkei - Abkommen ist de facto gescheitert, gefährdet aber seither trotzdem die Rechtsstaatlichkeit an Europas Außengrenzen und insbesondere in Griechenland.
Auch der griechische Staatsgerichtshof bestätigt dessen Scheitern (Beschluss Nr. 177/2023). Das Gericht erkennt das Offensichtliche an: Das Abkommen funktioniert schon allein deshalb nicht, weil sich die Türkei seit drei Jahren (in 2024 also seit 4 Jahren) weigert, Schutzsuchende aus Griechenland zurückzunehmen. Die Richter*innen des Staatsgerichtshofs sprachen sich mit großer Mehrheit dafür aus, die Einstufung der Türkei als »sicheren Drittstaat« für Schutzsuchende aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, Bangladesch und Somalia für nichtig zu erklären, und haben den Europäischen Gerichtshof (EuGH) um Klärung gebeten.
Das Abkommen wird noch immer als Blaupause dafür verkauft, wie eine künftige europäische Flüchtlingspolitik aussehen könnte. Dabei steht es für einen Ausstieg der EU aus dem internationalen Flüchtlingsschutz und fördert die Normalisierung einer Politik, die Menschenleben, Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie selbst gefährdet.
Weitere Infos und Quellen:
https://www.proasyl.de/news/auf-beiden-seiten-der-aegaeis-eu-tuerkei-deal-liegt-in-truemmern/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/517150/eu-tuerkei-fluechtlingsvereinbarung-bestandsaufnahme-und-menschenrechtliche-bewertung/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.deutschlandfunk.de/eu-tuerkei-abkommen-milliarden-statt-migranten-100.html
(zuletzt abgerufen 25.08.04.2024)
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/laenderprofile/243222/das-fluechtlingsabkommen-zwischen-der-europaeischen-union-und-der-tuerkei/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Die italienische Regierung plant den Bau und den Betrieb von Flüchtlingslagern mit Aufnahme- und Abschiebezentren in Nordalbanien für Bootsmigranten aus dem zentralen Mittelmeer.
Das Migrationsabkommen zwischen Italien und Albanien wurde von beiden Seiten ratifiziert. Nachdem die italienische Ministerpräsidentin Georgio Meloni bereits im November 2023 das Abkommen unterzeichnet hat, folgte im Januar 2024 die des albanischen Regierungschefs Edi Rama. Das Parlament in Tirana hat erwartungsgemäß zugestimmt.
Die Menschen, die von italienischen Behörden auf hoher See, in internationalen Gewässern vor Italien, an Bord genommen werden, sollen nicht auf das Festland in Italien / EU, sondern direkt in die von Italien betriebenen Migrationszentren in dem osteuropäischen Nicht-EU-Staat Albanien verbracht werden. Dort sollen Asylanträge geprüft und von dort ggfls. schnelle Rückführungen durchgeführt werden.
In der Hafenstadt Shengjin soll die erste Aufnahme in dem zu errichtenden, mit Stacheldraht umzäunten Zentrum erfolgen mit medizinischer Untersuchung und ersten Prüfungen. Anschließend sollen lt. Plan die Geflüchteten ins 7 km entfernte Zentrum in Gjader gebracht werden, hier mit einer Kapazität von 3000 Aufnahmeplätzen. Nach italienischen Angaben sollen dort 36.000 Migrant*innen pro Jahr unterkommen.
Die Aufnahme- und Abschiebezentren sollen von Italien verwaltet werden, ebenso ist Italien für die Sicherheit verantwortlich. Unterstützung bzgl. äußerer Sicherheit erhält Italien hierbei von Albanien.
Italien trägt dafür alle „direkten und indirekten“ Kosten. Eingeplant sind 675 Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre, davon 142 Millionen Euro in 2024.
Nachdem Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zunächst damit rechnete, dass die Lager im Frühjahr 2024 ihre Arbeit aufnehmen werden, wird nun von November 2024 ausgegangen (Stand Mai 2024).
Die EU-Kommission hatte erklärt, die italienischen Pläne würden nicht gegen das Recht der Europäischen Union verstoßen. Dagegen äußerte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, Bedenken. Es bestehe die Gefahr einer willkürlichen Inhaftierung, sagte er.
Menschenrechtler kritisieren die Pläne. Sie bemängeln unter anderem, dass das Vorhaben unrechtmäßige Inhaftierungen beinhalte. Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) kritisierte das Abkommen als "entmenschlichend", Amnesty International nannte es "illegal und nicht durchsetzbar".
Weitere Infos und Quellen:
https://www.amnesty.ch/de/laender/europa-zentralasien/italien/dok/2024/abkommen-zur-automatischen-inhaftierung-in-albanien-ist-beschaemend-und-gefaehrlich (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/albanien-fuer-migrationsabkommen-mit-italien-100.html (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/italien-albanien-aufnahmezentren-migranten-100.html (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-02/albanien-italien-gefluechtete-asyl-lager (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://taz.de/Italiens-Asylpolitik/!5993995/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.welt.de/politik/ausland/article251044640/Giorgia-Meloni-Italienische-Fluechtlingslager-in-Albanien-verzoegern-sich.html (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Die Bundesrepublik Deutschland und das Land NRW schieben mehr und mehr ab und immer häufiger werden Menschen im Vorfeld inhaftiert. Einziger Zweck des Freiheitsentzuges ist die Sicherstellung und Erleichterung der späteren Abschiebung. Bundesweit werden die Haftplätze stetig erhöht. Der im EU-Recht verankerte Grundsatz der Vermeidung von Haft bei Abschiebung wird dabei einfach ignoriert.
Abschiebehaft als Teil der europäischen Asylpolitik ist eine gängige Praxis. Für die Behörden ist die Inhaftierung eine reine Verwaltungsmaßnahme, auf die die Abschiebung in die Herkunftsländer oder andere EU-Staaten folgt. Für die Betroffenen bedeutet es soziale Isolation, keine Beratung, weitere Gewalterfahrungen und Angst vor der erzwungenen Ausreise in ein Land, in dem das weitere Leben völlig ungewiss ist – und nicht selten lebensgefährlich.
Abschiebehaft ist eine Menschenrechtsverletzung.
Laut Flüchtlingsrat NRW hat Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 2.805 Abschiebungen durchgeführt, 1.767 Personen wurden allein über den Flughafen Düsseldorf abgeschoben.
In der Regel finden Abschiebungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. An den Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf gibt es allerdings Abschiebungsbeobachter*innen, die bei der Diakonie Rheinland/Westfalen-Lippe angestellt sind und deren Job es ist, der Bundespolizei beim Vollzug der Abschiebungen über die Schulter zu schauen und in regelmäßigen Abständen einem Forum, in dem Menschenrechtsorganisationen, Verbände und Kirchen vertreten sind, zu berichten.
Dies ist dringend notwendig, immer wieder wird von gewalttätigen Übergriffen bei der Abschiebung berichtet. Die meisten Abschiebungen erfolgen nachts.
Weitere Infos und Quellen:
https://www.diakonie-rwl.de/themen/flucht-migration-integration/jahresbericht-abschiebebeobachtung
https://www.frnrw.de/themen-a-z/abschiebung-ausreise.html
(zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Menschen, die über keinen gültigen Aufenthaltstitel in Deutschland verfügen, gelten als "ausreisepflichtig". Sie können abgeschoben werden, sofern sie nicht innerhalb einer bestimmten Frist freiwillig ausreisen. Für den Vollzug dieser Abschiebungen sind die Bundesländer zuständig.
Abschiebungen sind für die Betroffenen mit großer Angst und Verzweiflung verbunden. Nicht selten finden sie auch unter Anwendung von physischer Gewalt statt. Von Abschiebung bedrohte Menschen müssen in ständiger Angst leben, festgenommen zu werden. Die Festnahme geschieht häufig, wenn die Betroffenen das Ausländeramt betreten, um ihre Duldung zu verlängern. Sie werden oftmals aber auch zu Hause oder bei einer Kontrolle verhaftet. Danach werden sie entweder direkt zum Flughafen gebracht oder in einem Abschiebegefängnis inhaftiert. In NRW ist dies das Abschiebegefängnis in Büren.
Die Menschen im Abschiebegefängnis werden nicht festgehalten, weil sie eine Straftat begangen haben. Ihr einziges „Vergehen“ ist der fehlende Aufenthaltsstatus, der sie zum Leben in Deutschland berechtigen würde.
Gegen 88 % der »einfach« abgelehnten Asylbescheide wurde 2022 geklagt, besonders häufig klagten Schutzsuchende aus der Türkei (94 %) und dem Iran (92 %).
37 % der inhaltlich überprüften Asylklagen hatten Erfolg und führten zu einem Aufenthaltsstatus oder verbessertem Schutz. Insgesamt erhielten ca. 40.000 Menschen, deren Asylantrag zunächst abgelehnt wurde, einen nachträglichen Schutzstatus entweder durch Gerichtsentscheid oder nachträgliche Korrektur des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Abschiebungshaft stellt eine freiheitsentziehende Maßnahme und einen schweren Eingriff in die Grundrechte dar.
In Abschiebehaft können Menschen genommen werden, die sich ihrer Abschiebung möglicherweise entziehen wollen. Laut Gesetz reicht hierfür bereits der "begründete Verdacht" aus! In einem Gespräch mit Pro Asyl berichtete der Rechtsanwalt Peter Fahlbusch, dass er zwischen 2001 und 2019 über 1.700 Menschen in Abschiebungshaft vertreten habe, von denen etwa 50% zu Unrecht in Haft gewesen seien - manche davon monatelang! Zum Teil werden Menschen inhaftiert, die nicht ausreisepflichtig sind, teilweise besteht kein Haftgrund oder die Menschen sind aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation nicht haftfähig.
Weitere Infos und Quellen:
https://www.lsfw.de/statistik.php (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.bezreg-detmold.nrw.de/wir-ueber-uns/organisationsstruktur/abteilung-2/dezernat-29 (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/hintergrund/rechtswidrige-abschiebungshaft-es-geht-um-uns-darum-wie-wir-unsere-verfassung-leben/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://abschiebegefaengnis-verhindern.de/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
(Ein Bündnis zur Verhinderung des Baus eines weiteren Abschiebegefängnisses am Düsseldorfer Flughafen)
Schon der Name der Behörde verdeutlicht die Teilung der in Deutschland lebenden Menschen in solche, die einen deutschen Pass besitzen, und jene ohne deutschen Pass.
In die Ausländerbehörde gehen Menschen ohne besagten deutschen Pass z.B., weil sie ihren Aufenthaltstitel, ein Visum oder ihre Duldung verlängern lassen müssen. Hier sind sie dann oftmals der Macht des Staates bzw. dem Ermessenspielraum der zuständigen Sachbearbeitenden ausgeliefert.
Es wird hier über für sie existenzielle Lebensumstände entschieden, wie der Unterbringung, einer Arbeitserlaubnis, eines Praktikums, einer möglichen Ausbildung oder auch nur der Erlaubnis, die Stadt für einen Verwandtenbesuch oder einen Wohnsitzwechsel verlassen zu dürfen - Dinge, die für Menschen mit deutschem Pass Selbstverständlichkeiten sind!
Für Menschen ohne deutschen Pass gelten Regelungen wie Wohnsitzauflagen, Residenzpflicht und Arbeitsverbot und sie werden somit an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und einer frei gewählten Lebensgestaltung gehindert.
Auch Abschiebungen, die für die betroffenen Menschen immer eine große Belastung sind, werden in der Ausländerbehörde mitentschieden und in die Wege geleitet.
Weitere Infos und Quellen:
https://www.moers.de/rathaus-politik/fachbereiche-und-einrichtungen/0412-fachgruppe-auslaenderbehoerde (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Das Mittelmeer ist die tödlichste Grenze der Welt. Seit 2014 bis April 2024 sind mindestens 29.442 Menschen bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen, ertrunken oder werden vermisst. Dies sind die bekannten Zahlen - die Dunkelziffer ist weitaus höher anzusetzen.
Es gibt so gut wie keine sicheren Fluchtwege in die EU. Deshalb bleibt vielen Menschen keine andere Wahl. Ihr berechtigter Wunsch nach Sicherheit und Frieden zwingt sie, die lebensgefährliche Flucht über das Mittelmeer anzutreten.
Obwohl es eine völkerrechtliche Verpflichtung zur Rettung von in Seenot geratenen Menschen gibt, gibt es seit 2019 kein europäisches Seenotrettungsprogramm mehr auf dem Mittelmeer. Private Organisationen wie Sea-Watch, Sea Eye und viele andere leisten hier Nothilfe. Diese werden durch private Spenden finanziert.
Hierbei werden sie kriminalisiert und behindert, die Schiffe werden blockiert, ihnen wird teilweise wochenlang die Einfahrt in europäische Häfen verweigert und sie werden mit hohen Bußgeldern belegt.
Statt staatliche Seenotrettung zu organisieren, finanziert die EU währenddessen u. a. Frontex und die libysche Küstenwache, die Menschen in ihrem Auftrag zurück nach Libyen bringen, wo ihnen Folter, Vergewaltigung und Tod drohen.
Diese im Auftrag der EU durchgeführten sogenannten „Pullbacks“, also Rückführungen, sind nach internationalem Recht illegal!
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat bereits im Jahr 2012 entschieden, dass die Rückführung nach Libyen nicht statthaft ist, da die Menschen dort schwersten Misshandlungen ausgesetzt sind. Sie kommen hier erneut in die libyschen Internierungslager, in denen ihnen Zwangsprostitution, Folter, Erpressung und Sklaverei drohen.
Um das Sterben auf dem Mittelmeer zu beenden, brauchen wir legale und sichere Fluchtwege und eine EU-geführte, wirksame und flächendeckende Seenotrettung - keine Mauern und Zäune!
Weitere Infos und Quellen:
https://missingmigrants.iom.int (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/mittelmeer (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/griechenland-prozess-mardini-101.html (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.unhcr.org/dach/wp-content/uploads/sites/27/2017/03/Genfer_Fluechtlingskonvention_und_New_Yorker_Protokoll.pdf (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/grenzenlose-gewalt/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/thema (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.seebruecke.org (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Die Lage der Flüchtenden im Grenzgebiet Polens zu Belarus ist katastrophal!
Die belarussische Regierung schickt Flüchtende an die EU-Grenze, polnische EU-Beamt*innen schicken diese rechtswidrig zurück nach Belarus.
Viele schutzsuchende Menschen versuchen nach wie vor die Grenze zwischen Belarus und Polen zu überqueren - trotz massiver Militärpräsenz und Aufrüstung sowie der Errichtung eines Hochsicherheitszauns.
Flüchtende z.B. aus Syrien und Afghanistan wählen diesen Weg, weil sie ohne Visum in die Türkei einreisen können und dann ohne Probleme über Russland nach Belarus kommen. Von hier aus hoffen sie, durch das Überqueren der polnischen Grenze in die EU einreisen zu können.
Sowohl die EU als auch Belarus tragen somit ihren Konflikt auf dem Rücken von Schutzbedürftigen aus und begehen dadurch Menschenrechtsverletzungen. - Die geflüchteten Menschen werden weder vor- noch zurückgelassen und sitzen oft für Wochen oder Monate in den Wäldern fest. Sie leiden Hunger und Durst, sie frieren und ihr Gesundheitszustand ist oftmals sehr kritisch. Viele von ihnen sind bereits gestorben bzw. getötet worden. Polen hat in der Grenzregion einen Ausnahmezustand verhängt, um Journalist*innen und Menschenrechtsorganisationen den Zutritt zu dem Gebiet zu verwehren. Wer die Geflüchteten unterstützt, riskiert eine Strafe wegen Beihilfe zum illegalen Grenzübertritt oder wegen Menschenschmuggels.
Fliehende Menschen wurden und werden Opfer von Pushbacks und brutaler Gewalt egal ob bei Eiseskälte oder sengender Hitze. So wurden seit Mitte 2021 bis zu Beginn 2023 lt. polnischer Grenzbeamt*innen mehr als 50.000 Pushbacks nach Belarus durchgeführt.
Bis heute werden Menschen im Grenzstreifen vermisst oder tot aufgefunden. Fliehende Menschen werden mit brachialer Gewalt zurück in die Wälder gedrängt.
Weitere Infos und Quellen:
https://taz.de/Fluechtlingspolitik-in-Litauen/!5927178/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://de.wikipedia.org/wiki/Migrationskrise_an_der_Grenze_zwischen_Belarus_und_der_Europ%C3%A4ischen_Union#Polen/Belarus, (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.seebruecke.org/aktuelles/weitere-pushbacks-bei-eiseskaelte (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.seebruecke.org/aktuelles/cn-tod-30-jaehrige-stirbt-im-polnisch-belarussischen-grenzgebiet-26-jaehriger-mohammed-seit-ueber-20-tagen-im-hungerstreik (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.seebruecke.org/aktuelles/cn-tod-4-leichname-an-der-pol-bel-grenze-gefunden-menschen-vermisst (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Die „Balkanroute“ beschreibt die Fluchtroute von der Türkei nach Westeuropa. Sie wird seit Jahrhunderten für Handel- und Warentransfer, als Reiseroute und auch von Menschen auf der Flucht genutzt. Die „Balkanroute” als „Fluchtkorridor” existierte bereits vor den Migrationsbewegungen 2015 und der damit verbundenen medialen Aufmerksamkeit. EU-Politik und die Etablierung strenger Grenzregime führen dazu, dass sich die Route dynamisch verschiebt, da Menschen gezwungen sind, andere Wege nach (West-)Europa zu wählen. Entlang der sogenannten „Balkanroute“ sind Gewalt, Schüsse und Pushbacks inzwischen traurige Normalität. Menschen leben unter elenden Bedingungen in Lagern, auf der Straße oder in improvisierten selbstorganisierten Camps und werden Opfer von brutaler Polizeigewalt an den Grenzen. Solidaritätsbewegungen aus der Bevölkerung werden systematisch unterbunden und die deutsche Regierung bleibt tatenlos unter dem Vorwand, auf eine „europäische Lösung“ zu warten. Stattdessen werden Transitländer mit der Versorgung der ankommenden Flüchtenden allein gelassen, sie werden zudem als Torhüter der EU im Ausführen von Pushbacks bestärkt.
Vor allem in den Hauptstädten oder in der Nähe wichtiger Grenzübergänge bilden sich Camps und „Hotspots“ (informelle Camps), wo es den Geflüchteten am Nötigsten fehlt, und sie zudem der Polizei und Rechtsradikalen schutzlos ausgeliefert sind. Die Behörden versuchen dies durch die Errichtung offizieller Camps zu verhindern, z.B. in Zusammenarbeit mit großen internationalen NGOs wie dem Roten Kreuz oder Internationale Organisation für Migration (IOM). Auch hier sind Gewalt und Korruption präsent, zudem sind die Camps kilometerweit von Stadtzentren entfernt und verfügen über Ausgangsbeschränkungen. Unautorisierte Grenzüberquerungen („Games“) sind die einzige Möglichkeit für Flüchtende, in die EU zu kommen, und diese sind (vor allem im Winter) lebensgefährlich. An fast jeder Grenze werden Pushbacks von Organisationen wie dem Border Violence Monitoring Network (BVMN) dokumentiert. Nicht nur schweigt die EU hierüber, sie unterstützt Pushbacks sogar indirekt, indem sie Frontex-Polizist*innen entsendet und nationalen Grenzschutz finanziell unterstützt. Frontex ist in Griechenland, Kroatien und Ungarn aktiv, wo sich Vorwürfe häufen, denenzufolge Frontex-Beamt*innen selbst an Pushbacks beteiligt sein sollen. Zudem kooperiert Frontex mit nationalen Polizeibehörden, deren Verstrickung in illegale Abschiebungen belegt ist (z.B. in Ungarn, Griechenland, Kroatien, u.a.). Dennoch genießen Frontex-Beamt*innen in ihren Funktionen weitreichende Immunität, die auch vom Europäischen Gericht für Menschenrechte nicht eingeschränkt werden kann.
Weitere Informationen finden sich bei der Balkanbrücke , einem Zusammenschluss aus Aktivist*innen, die auf die Situation von Flüchtenden entlang der sogenannten „Balkanroute“ aufmerksam machen.
Weitere Infos und Quellen:
https://balkanbruecke.org/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://balkanbruecke.org/entwicklung-der-balkanroute/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://balkanbruecke.org/die-lage-auf-dem-balkan/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://balkanbruecke.org/folgen-der-abschottungspolitik/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
Es ist eine wesentliche Strategie der europäischen Abschottungspolitik, Flüchtende möglichst nah an den Außengrenzen festzuhalten. Ein politischer Aspekt, der das begünstigt, ist das sogenannte Dublin-Abkommen. Es besagt, dass jener Staat, in dem Geflüchtete erstmals registriert werden, für deren weiteres Asylverfahren zuständig ist. In der Konsequenz bedeutet das, dass Grenzstaaten wie Griechenland für überproportional viele Geflüchtete zuständig sind. Viele von ihnen werden in menschenunwürdigen Camps auf den ägäischen Inseln festgehalten. Durch die Verschleppung von Verfahren und lange Verfahrensdauern sitzen Menschen teilweise über Jahre auf den griechischen Inseln fest. Die Lager sind darüber hinaus vielfach auf wesentlich geringere Zahlen von Menschen und auf kurze Aufenthalte ausgelegt.
Ein besonders extremes Beispiel stellt das Lager Moria auf Lesbos dar. Es war für ca. 3.000 Menschen konzipiert, zeitweise lebten dort aber bis zu 16.000 Menschen unter katastrophalen Zuständen. Nachdem Moria 2020 bei einem Großbrand zerstört wurde, versprach die EU „No More Morias“. Tatsächlich aber bestehen die Lagerstrukturen auf den ägäischen Inseln fort, etwa in Kara Tepe. Die Lebensumstände dort sind charakterisiert durch unzureichende Nahrungsversorgung, sehr schlechte medizinische Versorgung und katastrophale hygienische Zustände. Eine besorgniserregende Entwicklung ist auch, dass es sich bei neu gebauten Camp-Strukturen (etwa auf der Insel Samos) um Hochsicherheitslager mit gefängnisartigen Strukturen handelt.
Die menschenunwürdigen Zustände in den Lagern sind gewollt und ein bewusstes Element der europäischen Abschottungs- und Abschreckungspolitik. Es handelt sich nicht um eine „humanitäre Katastrophe“, sondern um die Folgen gewollter politischer Entscheidungen.
Inzwischen gibt es sogar Gerichtsurteile, die bestätigen, dass die Bedingungen in den Lagern gegen Menschenrechte verstoßen.
Weitere Infos und Quellen:
https://www.medico.de/moria (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.dw.com/de/das-neue-flüchtlingslager-auf-samos-eine-kleinstadt-hinter-stacheldraht/a-59265243 (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2021/Fluechtlinge-auf-Lesbos-Die-gewollte-Not,lesbos130.html (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-04/fluechtlingslager-griechenland-coronavirus-infektionsschutz-fluechtlinge-egmr?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.proasyl.de/thema/fluechtlinge-in-griechenland/ (zuletzt abgerufen 25.08.2024)
https://www.sueddeutsche.de/politik/moria-brand-asylpolitik-1.5025791(zuletzt abgerufen 25.08.2024)