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17.09.2024 19:00 Uhr Stadtbibliothek Oelde.
WIR ERINNERN
unter diesem Titel veranstaltet die Seebrücke zusammen mit der katholischen und evangelischen Kirche Oelde am 24. Mai ganztägig eine Aktion.
52.760 Namen
unter diesem Titel veranstaltet die Seebrücke zusammen mit der katholischen und evangelischen Kirche Oelde am 24. Mai ganztägig eine Aktion. In der St. Johannes Kirche wird eine 60 Meter lange Papierrolle mit Einträgen von Menschen ausgelegt, die seit 1993 auf der Flucht nach Europa, zu Tode kamen. Die Zahl der Toten an Europas Grenzen ist unfassbar groß. Umso wichtiger ist es, diesen Menschen ihre Namen und Geschichten zurückzugeben, die Menschen der Anonymität zu entreißen, der Namenlosigkeit, dem Vergessen. Von 09:00 bis 19:00 Uhr werden beispielhaft Geschichten einzelner Geflüchteter vorgetragen. Es werden auszugsweise Namen und Herkunft - soweit vorliegend - und Todesursache der Verstorbenen vorgelesen. Ergänzt wird das Programm durch musikalische Darbietungen und Momente der Stille. Vertreter verschiedener Oelder Organisationen haben die Patenschaft für je 1 Stunde übernommen.
Das Netzwerk „UNITED for Intercultural Action“ mit Sitz in Amsterdam, trägt seit 1993 die dokumentierten Toten in eine Liste mit dem Titel „Die fatale Politik der Festung Europa“ ein. In diesem Jahrtausend sind an den Außengrenzen der EU bereits zehntausende Menschen ums Leben gekommen, die auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Elend waren. Weil die EU-Staaten sich abschotten, Grenzzäune hochziehen und Notrufe ignorieren, ertrinken Menschen auf dem Mittelmeer oder erfrieren in den Wäldern an der östlichen EU-Außengrenze. Statt alles daran zu setzen, schiffbrüchige Flüchtlinge zu retten, setzt die EU auf die militärische Bekämpfung von Schleppern. Dies hindert Menschen in Not nicht daran, sich auf den Weg zu machen. Nur ein europäisches Seenotrettungsprogramm und legale Fluchtwege können das Sterben an Europas Grenzen beenden. Die Politik der EU nimmt ihren Tod billigend in Kauf. Das Sterben ist zum katastrophalen Dauerzustand geworden – an das wir uns nicht gewöhnen dürfen. Wir dürfen nicht verlernen, uns zu empören und uns daran zu erinnern, dass hinter den Opferzahlen Menschen stehen.
Menschen, die ihre ganz individuellen Träume, Hoffnungen, Visionen von Glück und Leben hatten
Menschen mit Charismen, Fähigkeiten, Begeisterung, Neugier und Humor,
Menschen aus Familien, Gemeinschaften, Freundschaften, Bindungen,
Menschen mit einer Vorstellung von Heimat im Herzen
Wir haben diese Menschen nicht gekannt. Ihr Verlust ist ein großer Schmerz für unsere Welt.
„Wir hoffen, dass man einen Moment innehält und sich berühren lässt von dieser menschgemachten Katastrophe, die endlich ein Ende finden muss“, so die Veranstalter.
„Diese Aktion ist der Versuch, das Ausmaß des Sterbens sinnlich darzustellen, fühlbar zu machen, um was für eine riesige Menge von Menschen es sich handelt, die da gestorben ist. Der Versuch, das nah kommen zu lassen, sich zu erinnern und uns unserer eigenen Sprachlosigkeit bewusst zu werden.
Wir wünschen uns, dass unsere Aktion viele Menschen erreicht und dazu veranlasst, aktiv für eine humane Flüchtlingspolitik einzutreten.
Über uns
Die Seebrücke Gütersloh/Oelde ist eine Initiative, die sich Ende 2018 gegründet hat. Auslöser war der Dokumentationsfilm „Juventa“, der im Gütersloher Kino in Anwesenheit eines Crewmitgliedes gezeigt wurde.
Das tausendfache Sterben im Mittelmeer, gegen das nichts unternommen wird, entsetzt uns und ist ein Zeichen gnadenloser Unmenschlichkeit. Mit der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung wird das Sterben im Mittelmeer in Kauf genommen. Es geschieht durch unsere Regierungen, in unserem Namen. Wenn Europa in Geflüchteten nicht auch Menschen sieht, deren Leben, Gesundheit und Sicherheit um jeden Preis geschützt werden muss, hat dieser Kontinent seine Seele verkauft. Es kann nicht wahr sein, dass es verboten sein soll, Leben zu retten. Die Pflicht zur Seenotrettung ist Völkerrecht und das Recht auf Leben nicht verhandelbar. Diese Verantwortung trifft in erster Linie die EU und ihre Mitgliedstaaten; sie müssen eine völkerrechtsbasierte Seenotrettung auf dem Mittelmeer gewährleisten. Wie wichtig und wertvoll sind uns die Menschenrechte? Darum geht es. Was ist uns wichtiger: Die Festung Europas oder die Idee, dass alle Menschen gleich viel wert, gleich wichtig und schützenswert sind.
Es braucht mehr Menschen, die sich gegen diese kriminelle Abschottungspolitik auflehnen Es ist Zeit aufzustehen und NEIN zu sagen zur Verweigerung von Hilfe und JA zur Seenotrettung und zu sicheren Fluchtrouten. Niemand kann sagen, nichts gewusst zu haben.
Wir sind eine offene Gruppe und freuen uns immer über weitere engagierte Menschen, die sich einbringen möchten. Werde Teil der SEEBRÜCKE und setze dich mit uns gemeinsam ein. Unterstütze uns in den sozialen Medien und plane und beteilige dich an unseren Aktionen. Wir wollen zusammen mit anderen Städten und Kommunen die Bundesregierung zum Handeln bewegen.
Medien Gallerie
Wegweiser
Die Lage der Flüchtenden im Grenzgebiet Polen zu Belarus ist katastrophal. Polnische EU-Beamt*innen drängen Schutzsuchende rechtswidrig zurück nach Belarus. Sie werden weder vor- noch zurückgelassen und sitzen in Wäldern fest. Von vielen wird der gesundheitliche Zustand immer kritischer, etliche Personen sind bereits gestorben bzw. getötet worden. Polen hat in der Grenzregion einen Ausnahmezustand verhängt, um Menschenrechtler*innen und Journalist*innen einen Zugang zu dem Gebiet zu verwehren. Wer den Geflüchteten helfen will, setzt sich der Gefahr aus, eine Strafe wegen Beihilfe zum illegalen Grenzübertritt oder gar wegen Menschenschmuggels zu bekommen.
www.saechsischer-fluechtlingsrat.de/wp-content/uploads/2021/12/Grupa-Granica-Report---Humanitarian crisis at the Polish-Belarusian border;
Kurz vor Pylos, Griechenland ist ein Schiff gekentert, das von Lybien in Richtung Italien fuhr: Sicher ist, dass sowohl Frontex als auch die Küstenwache das Boot gesichtet und beobachtet haben. Behauptungen, die griechiche Küstenwache habe das mit bis zu 750 Menschen besetzte Schiff mit einer Schiffsleine gezogen, wobei es kenterte, häufen sich. Die genaue Ursache des Kenterns bleibt weiterhin offen.
Mittlerweile sind mindestens 79 Tote bestätigt, insgesamt 567 Menschen sind vermisst und wahrscheinlich ertrunken, unter ihnen bis zu 100 Kinder. Dieses Jahr sind bereits 1264 Menschen allein in der Mittelmeerregion bei der Flucht ertrunken. Das Schiffsunglück vor Pylos ist dabei eines der tödlichsten Ereignisse bei der Überquerung überhaupt.
Stellvertretend für viele andere Lager steht das ehemalige Flüchtlingslager bei Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Tausende Menschen leben unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern an den EU-Außengrenzen auf den griechischen Inseln, der Balkanroute oder den kanarischen Inseln. In Moria lebten 2020 zeitweise rund 20000 Menschen in einem Camp, das für 3000 Menschen ausgelegt war. Es gibt viel zu wenig sanitäre Anlagen, kaum medizinische Versorgung. Die Menschen müssen dort in Zelten oder im Freien schlafen, werden monate- oder jahrelang ohne Perspektive festgehalten. Das liegt nicht an fehlenden Ressourcen oder Möglichkeiten, sondern ist gewollte europäische Politik, die für diese katastrophalen Bedingungen verantwortlich ist.
Diese Lager müssen abgeschafft werden, um den Menschen, die bereits auf der Flucht vor Krieg und unmenschlichen Zuständen ihr eigenes Leben riskieren, eine echte Perspektive und einen würdigen Neuanfang zu ermöglichen.
Die EU-Innenminister*innen einigten sich auf eine „Reform“ des Gemeinsamen Europäischen Asyl-Systems (GEAS). Diese Reform führt dazu, dass Asylsuchende in Camps nahe der EU-Außengrenzen festgehalten werden, um zu prüfen, ob sie überhaupt Zugang zu einem Asylverfahren bekommen oder in ein angeblich sicheres Drittland abgeschoben werden können. In solchen Camps fehlen unabhängige Kontrollmöglichkeiten und der Zugang zu unabhängiger (Rechts-)beratung und -vertretung. Von diesem Verfahren werden auch Kinder und verletzliche Personen nicht ausgenommen.
Bei der Flucht über das Mittelmeer sind in den vergangenen Jahren seit 2015 mehr als 20.000 Menschen gestorben oder werden vermisst. Viele Menschen riskieren ihr Leben in seeuntauglichen Schlauchbooten, weil sie in ihrer Heimat bedroht sind und keine Perspektiven für sich und ihre Kinder sehen. Auf ihrem gefährlichen Weg werden sie häufig Opfer von Gewalt und Ausbeutung. Anstatt zu helfen, wurde die staatliche Seenotrettung seit 2019 eingestellt. Die EU finanziert stattdessen Frontex und die sogenannte libysche Küstenwache, damit sie Menschen zurück nach Libyen bringt, wo ihnen Folter, Vergewaltigung und Tod drohen. Die zivile Seenotrettung wird kriminalisiert, die Schiffe werden blockiert und wochenlang an der Einfahrt in europäische Häfen gehindert. Um das Sterben auf dem Mittelmeer zu beenden, müssen legale und sichere Fluchtwege geschaffen werden.
Am 15. August 2021 fand in Afghanistan die Machtübernahme durch die Taliban statt. Der Flughafen Kabul wurde ein Symbol für verzweifelte Fluchtversuche und das Im-Stich-Lassen von Menschenrechtsaktivist*innen, sogenannte Ortskräfte und der gesamten afghanischen Zivilbevölkerung. Über eineinhalb Jahre sind vergangen und zehntausende Menschen wurden von der Bundesregierung nicht evakuiert. Der Zugang zum Bundesaufnahmeprogramm, welches erst ein Jahr nach der Machtübernahme veröffentlicht wurde, ist stark beschränkt und zudem nur über NGOs möglich. Wieder einmal lagert die Bundesregierung ihre Verantwortung auf die Zivilgesellschaft aus.
Die Taliban verüben Vergeltungstötungen und außergerichtliche Hinrichtungen. Bedroht sind vor allem Menschen, die mit der früheren Regierung in Verbindung standen und Angehörige religiöser und ethischer Minderheiten.
Unter den Taliban werden Frauen und andere marginalisierte Gruppen systematisch unterdrückt und diskriminiert. Es kommt zu Zwangsehen, Gewalt und Ausschluss von Berufen aus dem öffentlichen Leben. Gezielte Anschläge auf Zivilpersonen und zivile Objekte gefährden die Lage der Menschen vor Ort zusätzlich. Die Lebensmittelversorgung ist sehr schlecht, etwa 23 Mio. Menschen sind in Afghanistan von akuter Ernährungsunsicherheit und Hunger betroffen, darunter mehr als drei Mio. Kinder, die durch schwere Unterernährung vom Tod bedroht sind (Stand Dez 2021; amnesty international 2021). Menschen, die gegen die Verhältnisse protestieren, drohen Verhaftungen und Folter.
Maritsa ist der Grenzfluss zwischen der Türkei und Griechenland, der somit zugleich eine EU-Außengrenze markiert. Viele Geflüchtete versuchen, den Fluss auf der Suche nach Sicherheit und mit dem Wunsch, in Europa einen Asylantrag zu stellen, zu überqueren. Die Region um den Grenzfluss ist Schauplatz brutaler und gewaltvoller Puschbacks, illegaler Zurückweisungen in die Türkei, durch griechische Sicherheitskräfte. Pushbacks sind völkerrechtswidrig, denn sie widersprechen der Genfer Flüchtlingskonvention: Kein asylsuchender Mensch darf einfach so in ein Land zurückgeschoben werden, in dem seine Sicherheit bedroht ist. Menschen werden dabei außerdem systematisch misshandelt, ausgeraubt und inhaftiert. Es ertrinken auch immer wieder Menschen die gezwungen werde, den Fluss erneut in Richtung der türkischen Seite zu durchqueren. Durch die brutale Gewalt erleiden viele Menschen schwere Verletzunen, manche kommen zu Tode. Die Gewalt am Grenzfluss Maritsa ist gut dokumentiert, aber bleibt in den meisten Fällen ohne Konsequenzen für die Täter.
Aktivitäten
Jahr 2023
Mit dem interkulturellen Fest feiern wir das gemeinsame Miteinander und fördern interkulturelle Begegnungen in Oelde.
Beim Tag des Ehrenamts stellen wir uns als Seebrücke Oelde vor.
Dr. Umeswaran Arunagirinathan ist nach Deutschland geflüchtet und arbeitet mittlerweile als Herzchirurg. Anhand seiner Biografie beschreibt er, mit welchen Schwierigkeiten Schwarze Menschen und People of Color in Deutschland zu kämpfen haben.
Jahr 2022
Zum Tag der Menschenrechte organisieren wir einen Infostand gemeinsam mit Karl-Heinz Schlag, der sich bei der Hamburger Seenotrettungsorganisation RESQSHIP engagiert.
Infoveranstaltung zu der aktuellen Situation in Afghanistan. Helfer*innen der Mission Lifeline und Betroffene berichten über ihre Erfahrungen und Erlebnisse.
Infostand auf dem Hoffest
Mahnwachen gegen den Krieg in der Ukraine und Solidarität mit ALLEN Geflüchteten. Die große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft für die Menschen aus der Ukraine muss doch für AlleMöglichSein! Mit Flaggen und Infos der 25 Länder, in denen aktuell auch Krieg herrscht, wollen wir darauf aufmerksam machen, dass das Leid dieser Bevölkerung aktuell übersehen wird.
Fotoausstellung der Seebrücke mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Oelde. Die Seebrücke möchte mit der Ausstellung den Blick auf geflüchtete Frauen, deren Hintergründe und Lebenssituationen weiten
2 Wochen Kunstausstellung in der Greenbox Oelde – Bilder und Plakate von Moria + Afghanistan
Jahr 2021
3 Sonntage im Dezember werden grüne Lichter vor die Kirchen der Innenstadt gestellt
Seenotrettung auf der Sea Watch“ von Kalle Schlag - Veranstaltung mit und in der Gesamtschule Oelde
Rettungskette für Menschenrechte von Hamburg bis zum Mittelmeer auch quer durch Oelde (ca. 700 Teilnehmer)
Bündnis Demo für Seenotrettung in Münster
Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan: Veranstaltung/Mahnwache Marktplatz Oelde
Sicherer Hafen Münsterland! Brücken bauen! Hafen werden ! Leben retten!
Teilnahme an einer Demonstration für eine humanitäre Umsetzung des Asylrechts - Bleiberecht für Familie M.
Wir gedenken der vielen Menschen, die im Mittelmeer ertrunken sind und machen mit einer Lichteraktion darauf aufmerksam
2 Wochen lang hängen unsere BOOTschaften im Oelder Stadtgebiet aus. Wir und unsere Unterstützer teilen darauf mit, was uns in diesen Tagen am Herzen liegt.
Schuh-Sammelaktion für die EU-Außengrenzen
Schiffchenaktion mit der Bitte, unsere Forderungen an Horst Seehofer per Postkarte zu richten
Sachspenden gesammelt, die von Dortmund nach Bosnien und Griechenland transportiert werden
Aktion mit Teelichtern vor der Johanneskirche
Jahr 2020
statt einer Veranstaltung coronabedingt einen Film gedreht und auf unserer Facebook Seite veröffentlicht
wöchentliche Mahnwachen gegen das Vergessen der Menschenrechte
Infostand mit Petition Seebrücke Gütersloh/Oelde an die EU
Mahnwache für Moria und Mahnwache „Stumme Stühle Kreis WAF"
680 Paar Schuhe werden in der Oelder und Gütersloher Innenstadt ausgelegt um an die Ertrunkenen im Mittelmeer zu erinnern
Teilnahme Demo in Gütersloh „blacklivesmatter”
Oelde wird „Sicherer Hafen“
Die Steine des „Anstoßes“ wurden Ostern in Oelde und Gütersloh verteilt. Mitglieder des Oelder und Gütersloher Stadtrates finden ebenfalls einen orangen Stein vor ihrer Haustüre.
Jahr 2019
Weihnachtsmarkt in Gütersloh
Gütersloh wird „Sicherer Hafen“
Flohmarkt in Gütersloh
Jahr 2018
Spendenaktion nach einem Gospelkonzert