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Plena jede WocheDonnerstag 20 Uhr!

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Was bedeutet Mittelmeer für Dich?

Plakat „Was bedeutet Mittelmeer für dich?"

Was ist Deine Antwort auf die Frage? Woran denkst Du, wenn Du das Plakat betrachtest? Was kommt Dir in den Kopf? 

Urlaub am weißen Sandstrand, der Geruch nach Sonnencreme und flimmernder Hitze oder Menschen auf ihrer lebensbedrohlichen Überfahrt nach Europa in völlig überfüllten wackeligen Schlauchbooten, die bei der kleinsten Welle zu kippen drohen?

Was hat Dich letztendlich dazu gebracht, Dein Handy rauszuholen und den QR-Code zu scannen? Interesse? Fragen? Das Ohnmachtsgefühl gegenüber der aktuellen Situation an den europäischen Außengrenzen? 

Das Mittelmeer ist die derzeit tödlichste Grenze der Welt. Zu viele Menschen schauen weg und verschließen ihre Augen vor der humanitären Notlage an den EU-Außengrenzen. Dort betreibt die EU eine Politik der Abschottung: Sie investiert in “Grenzschutz”, baut Frontex weiter aus und finanziert Diktatoren, Pushbacks und lebensbedrohliche Lager. Sie schließt Verträge mit der Türkei, Libyen und weiteren afrikanischen Staaten, die sicherstellen sollen, dass Schutzsuchende das europäische Festland niemals erreichen. Die Unannehmlichkeiten des Grenzschutzes – die Missachtung von Menschenrechten – hat die EU outgesourced: Von der EU finanzierte und ausgebildete libysche Grenzpatrouillen zerren flüchtende Menschen auf hoher See aus ihren Schlauchbooten und schiffen sie gegen ihren Willen zurück. Wieder angekommen in Libyen werden die Flüchtenden in Gefängnisse gesteckt, aus denen sie sich freikaufen müssen, in denen sie Gewalt und Folter ausgesetzt sind. Auch auf europäischem Boden ist die Situation hoch prekär: Nach wie vor harren über 40.000 Geflüchtete, unter ihnen mehr als 4.100 unbegleitete Minderjährige, unter katastrophalen Bedingungen in Lagern auf den griechischen Inseln aus.

Die europäischen Staaten verletzen nicht nur ihre Pflicht zur Seenotrettung, sie kriminalisieren und verunmöglichen aktiv zivile Seenotrettungs-Organisationen. Schiffe von Sea Watch, Sea Eye oder Mare Liberum werden unter fadenscheinigen Vorwänden wochenlang in Häfen festgehalten und blockiert. Gelingt es ihnen auszulaufen und Menschenleben zu retten, bekommen sie oft keine Anlegeerlaubnis – trotz medizinischer Notfälle an Bord. Auch Deutschland beteiligt sich an der Kriminalisierung der Seenotrettung. Im März diesen Jahres hat das Bundesverkehrsministerium (BMVI) unter Leitung von Andreas Scheuer die Schiffssicherheitsverordnung so geändert, dass in Deutschland registrierte zivile Rettungs- und Beobachtungsschiffe nicht mehr legal auslaufen können.

Wir, die Seebrücke, haben die Plakate überall in der Stadt aufgehängt um Deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Seebrücke ist eine Bewegung, die sich seit 2018, inzwischen bundesweit, für Seenotrettung im Mittelmeer und die Aufnahme geflüchteter Menschen einsetzt. Denn: Flucht ist kein Verbrechen! Seenotrettung ist kein Verbrechen! Aber es ist ein Verbrechen, Menschen sehenden Auges ertrinken zu lassen und in lebensbedrohliche Lager zu sperren! Wir setzen in unserer Arbeit auf kommunale Verankerung und lokale Initiativen und fordern Städte und Kommunen in ganz Deutschland dazu auf, sich zum “Sicheren Hafen” zu erklären und für eine menschliche Migrationspolitik zu streiten. Bereits 169 Kommunen haben sich zum Sicheren Hafen erklärt und sind damit bereit, mehr Geflüchtete aufzunehmen, als ihnen durch die Verteilungsquoten zugewiesen werden. Denn: Wir haben Platz! Wir wollen Menschen aufnehmen! Der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Horst Seehofer hindert uns allerdings mit seiner rassistischen Abschottungspolitik daran. Mit seinem Nein zum Landesaufnahmeprogramm stellt er sich gegen den demokratischen Willen der Bundesländer Berlin und Thüringen. Wenn Platz da ist, sich Gemeinschaften dazu entscheiden diesen zur humanitären Hilfe zu nutzen, warum sollte dies dann nicht umgesetzt werden? 

Mitmachen

Das macht uns sauer! Dich auch? Was kommt Dir nun in den Kopf, wenn Du an das Mittelmeer denkst?

Werde aktiv und mach bei uns mit! Schreib uns eine Mail an welcome@seebruecke.org und komm zum nächsten Plenum!

Wir fordern

  • die Entkriminalisierung der zivilen Seenotrettung. Wir fordern konkret den Aufbau eines europäischen Seenotrettungsprogramms!

  • Die sofortige Evakuierung aller geflüchteten Menschen aus den europäischen Lagern und eine gerechte Umverteilung auf alle europäischen Mitgliedstaaten!

  • Eine radikale Wende in der europäischen Grenz- und Außenpolitik. Wir wollen um Europa keine Mauer. Die europäische Abschottung muss enden!

  • #DefundFrontex! Entzieht dem menschenverachtenden Grenzschutzheer Frontex die Gelder!

  • Aufkündigung der Verträge mit der Türkei, Libyen und anderen afrikanischen Staaten, die im Namen der EU Menschen gewaltsam an ihrer Flucht nach Europa hindern!

  • Fähren statt Schlauchboote! Menschen muss es möglich sein, auf legalem Weg nach Europa zu gelangen.

  • Reform des Dublin-Systems! Geflüchteten steht zu, ihre Heimat in Europa frei zu wählen. Alle europäischen Staaten müssen sich gegenseitig solidarisch dabei unterstützen, geflüchteten Menschen ein neues Zuhause zu bieten!

  • Länder wie Griechenland und Italien dürfen bei der Versorgung neu angekommener Geflüchteter nicht allein gelassen werden!

Wir fordern außerdem eine offene Gesellschaft, in der ein solidarisches Zusammenleben möglich ist! 

Menschenrechte dürfen keine Privilegien sein, die nur weißen Menschen im globalen Norden gewährt werden. Flucht, Migration und ein würdevolles Leben sind und bleiben Menschenrecht! 

Kein Mensch ist illegal!

Seenotrettung ist kein Verbrechen!

Build Bridges Not Walls!