SEEBRÜCKE RHEIN-SIEG demonstriert in Köln:Seenotrettung ist #unverhandelbar!

Demonstrant*innen mit SEEBRÜCKE-Fahne bei der Anfangskundgebung auf dem Kölner Neumarkt; Bildquelle: Damit Koje

Troisdorf, 8. August 2021 (SBRS) – Anlässlich der kommenden Bundestagswahl im September demonstrierten am gestrigen Samstag tausende Menschen in 15 deutschen Städten gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung und von geflüchteten Menschen sowie deren Helfer*innen. Dazu aufgerufen hatte ein breites Bündnis von Seenotrettungs-, Flüchtlings- Menschenrechts- und Hilfsorganisationen. Die SEEBRÜCKE RHEIN-SIEG beteiligte sich in Köln ebenfalls an den Protesten.

Allein in diesem Jahr ertranken bereits über 800 flüchtende Menschen im Mittelmeer. Mehr als 14.000 weitere wurden von der libyschen Küstenwache aufgegriffen und zurück ans afrikanische Festland gebracht, wo ihnen in libyschen Flüchtlingslagern Folter und schwerste Menschenrechtsverletzungen drohen. Zahlreiche zivile Seenotrettungsorganisationen bemühen sich täglich darum in Not Geratene zu retten und sicher nach Europa zu bringen. „Damit erfüllen sie eine humanitäre Aufgabe, um die sich die Europäische Union (EU) seit Jahren völkerrechtswidrig drückt“, so Christian Gabriel, Pressesprecher der SEEBRÜCKE RHEIN-SIEG. 

Blockadehaltung der scheidenden Bundesregierung

„Statt zu helfen, tun die EU-Mitgliedstaaten alles dafür, das menschenverachtende Sterben im Mittelmeer andauern zu lassen, indem sie Notrufe ignorieren, illegale Rückführungen koordinieren, Schiffe blockieren und Retter*innen sowie Geflüchtete anklagen. Wir tragen unseren Protest auf die Straße, um an die kommende Bundesregierung zu appellieren, von der Blockadehaltung der scheidenden Abstand zu nehmen. Letztlich ist es eine Selbstverständlichkeit, die wir fordern: Menschen nicht qualvoll ertrinken oder zurück in Elend und Verfolgung bringen zu lassen“, so Gabriel weiter.

Fluchtursache: Unser Lebensstil

Für Organisationen wie die SEEBRÜCKE tragen Deutschland und die EU umso größere Verantwortung für die Geflüchteten, da sie im westlichen Lebensstil die Hauptursache für die Flucht aus sogenannten Drittweltländern sehen. Gabriel erläutert: „Es ist mehr als zynisch, dass viele Europäer*innen immer noch von Wirtschaftsflüchtlingen sprechen, denn die Menschen fliehen nicht in unsere Wirtschaft, sondern vor ihr. Unsere Mobilität und unser Lifestyle fußen auf der Ausbeutung von Öl und seltener Erden in den betroffenen Regionen. Gleichzeitig treiben wir damit den Klimawandel voran, der die Lebensbedingungen in Afrika und im mittleren Osten immer unmöglicher macht“.

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Christian Gabriel
Tel.: 01520 7587375
E-Mail: rhein-sieg@seebrücke.de

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