29.05.2024 · News:Zivile Schiffe werden aus zentralem Mittelmeer ferngehalten

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CN: Tod
Bei einem Rettungseinsatz konnte die Sea-Eye 4 mit Unterstützung der MARE*GO 52 Menschen aus Seenot retten. Wie schon viele Male zuvor wurde dem Schiff danach der weit entfernte Hafen Ravenna zugewiesen, was eine Fahrt von 5 weiteren Tagen auf See bedeutete. Auch die Humanity 1 von SOS Humanity hat gestern nach der Rettung von 100 Menschen aus 2 Booten einen weit entfernten Hafen zugewiesen bekommen. Die Humanity 1 soll etwa 1170km nach Livorno fahren, das bedeutet, dass die Ausschiffung für die geretteten Menschen sich um etwa 3 Tage verzögern wird. Heute Morgen hat die Humanity 1 in zwei weiteren Rettungen 85 Menschen aus Seenot gerettet. Ein Baby konnte nur noch tot geborgen werden.

Die Zuweisung weit entfernter Häfen hat System. Vor allem den größeren Schiffen werden weiterhin von Italien weit entfernte Häfen zugewiesen, wodurch die Schiffe tagelang aus dem Einsatzgebiet im zentralen Mittelmeer ferngehalten werden. Allein 2023 verloren Rettungsschiffe mehr als ein Jahr - 374 Tage - Einsatzzeit! 150.000 zusätzliche Kilometer legten sie dabei zurück, wie SOS Humanity in einer Auswertung zeigte.

Die weiten und tagelangen Fahrten stellen ein vermeidbares Risiko und eine Grundrechtsverletzung für die aus Seenot geretteten Menschen dar. Wir fordern die Zuweisung eines dichteren Hafens für die Humanity 1 und ein Ende der tödlichen Schikane! Die Blockade und Behinderung der zivilen Schiffe muss beendet werden. Es braucht endlich sichere Fluchtwege und Bewegungsfreiheit für alle Menschen!