Am frühen Sonntagmorgen hatte die Life Support der italienischen NGO EMERGENCY ihren ersten Rettungseinsatz im zentralen Mittelmeer. 70 Menschen konnten aus einem überbesetzten Holzboot gerettet werden. Dem Schiff wurde Livorno als sicherer Hafen zugewiesen - auf die geretteten Menschen wartet somit eine lange Überfahrt.

Auch die Sea-Eye 4 konnte mithilfe von Alarm Phone und der Rise Above 63 Menschen aus akuter Seenot retten. Sie sind nun sicher an Bord der Sea-Eye 4. Seit Freitag sind die italienischen und maltesischen Seenotleitstellen über einen weiteren Seenotfall im Mittelmeer informiert. Da sie bisher keine Rettung eingeleitet haben, ist nun die Sea-Eye 4 auf dem Weg zur letzten bekannten Position der 45 Menschen. Wir hoffen, dass sie rechtzeitig ankommt.

Wieder einmal übernehmen zivile Organisationen die Aufgaben, für die eigentlich Staaten die Verantwortung übernehmen sollten. Wenn Staaten Menschenrechte nicht mehr wahren, muss die Zivilgesellschaft einschreiten! Auch auf dem Mittelmeer muss gelten: Menschenrechte sind unverhandelbar! Es braucht sichere Fluchtwege und ein Ende der tödlichen europäischen Abschottungspolitik!