14.03.2024 · News:Wieder Bedrohung bei zivilen Rettungseinsätzen und Zuweisung weit entfernter Häfen

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Am Donnerstagmorgen wurde der SEA-EYE 4 durch Alarm Phone ein Notfall gemeldet. 84 Menschen befanden sich in Seenot. Während des Einsatzes näherten sich zwei Boote der sogenannten libyschen Küstenwache. Sie verhielten sich aggressiv und zielten zum Teil auf das Einsatzboot. Erst vor wenigen Tagen berichtete auch SOS Humanity von aggressivem Verhalten der Libyer. Im Einsatz der Humanity1 wurde scharf geschossen und mindestens eine Person ertrank in dem Chaos. Nun wurde der SEA-EYE 4 der 800 Seemeilen entfernte Hafen Ancona zugewiesen - das bedeutet fast 4 Tage Fahrt. Die Humanity1 wurde nach ihrem Einsatz festgesetzt.

Jetzt wurden der Geo Barents von Ärzte ohne Grenzen nicht nur ein, sondern zwei Häfen zur Ausschiffung zugewiesen. Es ist unbegreiflich und belastend für die 261 Überlebenden: warum darf ein Teil der Personen an einem Hafen an Land und der Rest nicht?

Die Sea-Watch 5 konnte aufgrund von Drängen und Warten in Pozzallo einlaufen, wo endlich die 51 Überlebenden und der Leichnam eines 17-jährigen Jungen an Land gebracht werden konnten. Der 17-Jährige war 2 Stunden nach der ersten dringenden Evakuierungsanfrage verstorben, weil keine der staatlichen Behörden Verantwortung übernommen hat. Nun wurde die Sea-Watch 5 auch noch festgesetzt!

Die Zuweisung weit entfernter Häfen bedeutet tagelanges Ausharren auf Schiffen und eine unnötige Zumutung für die geretteten Menschen. Dass weiterhin Schiffe blockiert und festgesetzt werden oder über die Zuweisung weit entfernter Häfen lange aus dem Einsatzgebiet ferngehalten werden, ist aufgrund fehlender Rettungsstrukturen ein bewusstes aufs Spiel setzen von Menschenleben. Die Grundlage dafür bietet das Piantedosi-Dekret. Auch die Zusammenarbeit der EU mit der sogenannten libyschen Küstenwache muss endlich beendet werden. Das Piantedosi-Dekret gehört abgeschafft! Free the ships!