18.10.2023 · News:Völkermord-Überlebende sollen in den Irak abgeschoben werden
Erst im Januar dieses Jahres erkannte der Bundestag die Verbrechen des IS an den Jesid*innen als Völkermord an. 2014 wurden tausende Jesid*innen getötet oder verschleppt und zehntausende vertrieben. Trotz dessen wurde im Mai damit begonnen, jesidische Menschen in den Irak abzuschieben. Besonders betroffen seien Menschen, die vor dem Terror des IS flohen.
Seit letzter Woche gibt es deshalb ein Protestcamp vor dem Bundestag. Dort protestieren Jesid*innen gegen Abschiebung von Jesid*innen in den Irak und die Ablehnung ihrer Asylanträge. Viele von ihnen sind im Hungerstreik. Bis jetzt hätten lediglich 4 Abgeordnete mit ihnen gesprochen, so zitiert der RBB einen der Demonstrierenden - Bekir Bilge. Sie fordern eine Rechtfertigung dafür, warum Jesid*innen überhaupt in den Irak abgeschoben werden könnten und betonen, dass kein Teil des Landes sicher für sie sei. Zehn der Teilnehmer des Hungerstreiks mussten bereits aufgrund medizinischer Bedenken ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Wir unterstützen den Protest und fordern Bleiberecht für alle Jesid*innen! Es darf nicht sein, dass der Bundestag zwar den Völkermord anerkennt, aber dessen Überlebende gegen ihren Willen dorthin zurückschickt von wo sie flohen.