18.07.2023 · News:Tunesien setzt Migrant*innen ohne Wasser und Nahrungsmittel aus

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Über tausend Menschen sind gewaltvoll aus der tunesischen Hafenstadt Sfax vertrieben worden. Nachdem Anfang des Monats ein 41-jähriger Tunesier bei Auseinandersetzungen ums Leben kam, eskalierte die Situation in Sfax völlig. Gerade Migrant*innen und fliehende Menschen aus Ländern südlich der Sahara wurden aus ihren Wohnungen getrieben, geschlagen und bedroht. Die Behörden transportieren sie zudem aus der Stadt zum Beispiel an einen Strandabschnitt an der libysch-tunesischen Grenze. Dort traf ein Reporter von Aljazeera auf 700 aus Sfax deportierte Personen, die ohne Wasser und Nahrungsmittel dort ausgesetzt wurden.

Weitere 250 Menschen seien an die algerisch-tunesische Grenze im westtunesischen Tozeur gefahren worden. Auch sie sollen ohne Wasser und Nahrungsmittel ausgesetzt worden sein. In Tozeur herrschten dazu am letzten Wochenende nachts Temperaturen von 38 Grad Celsius, tagsüber erreichte der Ort Temperaturen bis zu 50 Grad. Der Kontakt zu der Gruppe ist abgebrochen, ihr Verbleib unklar.

Diese neue Gewalt, das Deportieren und Aussetzen von Menschen, das alles zeigt, dass Tunesien kein sicheres Land ist. Die Menschenrechtslage für geflüchtete Menschen in Tunesien ist eine Katastrophe. Rassismus und der abschottungspolitische Druck der EU eskalieren die Gewalt gegen insbesondere Schwarze Migrant*innen und Menschen auf der Flucht. Wir fordern die Evakuierung fliehender Menschen aus Tunesien und sichere Fluchtwege!