13.04.2022 · News:Stoppt die Kriminalisierung von fliehenden Menschen: Gerechtigkeit für Amir und Razuli!

Eigentlich sollte heute die Berufungsverhandlung im Fall von zwei jungen afghanischen Männern, Amir und Razuli, starten, die in erster Instanz wegen "Beihilfe zur illegalen Einreise" und "illegaler Einreise" zu 50 Jahren Haft verurteilt wurden. Der einzige Belastungszeuge jedoch erschien nicht. Das Gericht entschied dann, dass das Verfahren unterbrochen und am 8. Dezember 2022 - also in 8 Monaten (!) - fortgesetzt wird. Amir und Razuli müssen nun also weitere 8 Monate im Gefängnis auf ihren nächsten Gerichtstermin warten - nachdem sie bereits im März zwei Tage auf die Berufungsverhandlung warteten, bevor diese verschoben wurde. Eine unerträgliche Schikane!

Amir und Razuli wurden am 12. März 2020 willkürlich verhaftet und nach sieben Monaten Untersuchungshaft im September 2020 ohne jegliche Beweise zu 50 Jahren Haft verurteilt. Dass der Prozess nun in die Länge gezogen wird, verlängert auch das Leid für die beiden. Die Lebensjahre, die Amir und Razuli schon jetzt wegen staatlicher Kriminalisierung von Flucht im Gefängnis verbracht haben, werden sie nie zurückbekommen.

So wie Amir und Razuli geht es vielen weiteren geflüchteten Menschen, die fortlaufend kriminalisiert werden - oft von der breiten Öffentlichkeit völlig unbemerkt. Wir stehen solidarisch an der Seite aller, die für ihre Flucht kriminalisiert werden. Es braucht endlich sichere und legale Fluchtwege! Wir fordern Freiheit und Gerechtigkeit für Amir und Razuli!