15.01.2023 · News:Start von Prozess gegen 24 humanitäre Helfer*innen in Griechenland

Heute startete der Prozess gegen 24 humanitäre Helfer*innen in Griechenland. In diesem Prozess wird ihnen unter anderem Spionage vorgeworfen, bei Verurteilung drohen bis zu 8 Jahre Haft. Derzeit laufen zusätzlich weitere Untersuchungen gegen die Angeklagten, unter anderem wegen des Vorwurfs der Beihilfe zur illegalen Einreise, Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Geldwäsche, also Vorwürfe, auf die bis zu 20 Jahre Haft drohen.

Unter den Angeklagten befinden sich Sarah Mardini und Seán Binder, die 2018 wegen dieser Vorwürfe festgenommen wurden und für 100 Tage in griechischen Gefängnissen inhaftiert waren, bevor sie auf Kaution frei kamen. Die griechischen Behörden haben nun ein Einreiseverbot gegen Sarah Mardini verhängt und stufen sie als Bedrohung für die nationale Sicherheit ein, somit kann sie nicht an der Gerichtsverhandlung teilnehmen.

Dieser Prozess ist ein Paradebeispiel für die Kriminalisierung von Solidarität in Europa. Dadurch sollen weitere Menschen davon abgebracht werden, schutzsuchenden Menschen zu helfen. Der Tod von Menschen auf der Flucht wird billigend in Kauf genommen und andere schutzsuchende Menschen sollen auf diese Weise abschrecken werden, sodass sie sich gar nicht erst auf die Flucht begeben.

Am Freitag soll der nächste Termin für den Prozess stattfinden. Wir stehen solidarisch an der Seite von Sarah, Seán und den 22 weiteren Angeklagten und an der Seite aller, die für ihre Flucht und ihre Solidarität kriminalisiert werden. Wir fordern: Drop the Charges! Fight for Solidarity!