Die Situation für schutzsuchende Menschen in dem Gefangenenlager in Wędrzyn in Polen ist absolut menschenverachtend und untragbar. Hier werden fliehende Menschen, die die Grenze von Belarus und Polen überquerten, auf unbestimmte Zeit von der Außenwelt abgeschnitten und festgehalten.

Es mangelt an medizinischer und grundlegender Versorgung und das Lager ist völlig überfüllt. Teilweise leben 24 Menschen auf 8 Quadratmetern, viele von ihnen dürfen das Lager nur für 1 Stunde am Tag verlassen und der Kontakt zu Angehörigen und Anwält*innen wird eingeschränkt oder komplett verweigert. Sie werden außerdem nicht über ihre Rechte oder ihren weiteren Asylprozess aufgeklärt und müssen regelmäßig Formulare unterschreiben, ohne dass eine Übersetzung zur Verfügung gestellt wird.
Die Wachen vor Ort wenden physische Gewalt an und beleidigen die Menschen rassistisch. Sie müssen sich zudem regelmäßig menschenverachtenden Leibesvisitationen unterziehen und sind unverhältnismäßigen, anlasslosen Bestrafungen ausgesetzt.

Es ist beschämend, dass solche menschenverachtenden Praktiken in Europa geduldet und weiter möglich gemacht werden. Es darf nicht sein, dass Menschen auf der Flucht keinen Zugang zu grundlegender Versorgung haben und rassistischer Diskriminierung und physischer Gewalt ausgesetzt sind. Wir sagen: Schließt alle Lager! Menschenwürdige Aufnahme, jetzt!