22.07.2024 · News:Sea-Eye 4 rettet 31 Menschen
Bei drei Einsätzen hat die SEA-EYE 4 insgesamt 31 Menschen aus Seenot gerettet. Kurz nach der zweiten Rettung traf die sogenannte libysche Küstenwache am Einsatzort ein, zündete das leere Boot an und umkreiste die SEA-EYE 4 zweimal mit heulenden Sirenen. Sie forderten das Schiff auf, das Gebiet zu verlassen und verfolgten es anschließend – obwohl sie dazu in internationalen Gewässern rechtlich nicht befugt sind. Das ist ein klarer Einschüchterungsversuch gegen die Crew. Für die geretteten Menschen können solche Manöver sehr belastend sein. Die EU unterstützt die sogenannte libysche Küstenwache, obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - es immer wieder Berichte über brutale Pullbacks in das Bürgerkriegsland gibt.
Der SEA-EYE 4 wurde anschließend der Hafen von Ortona zur Ausschiffung der geretteten Menschen zugewiesen. Dies bedeutet eine unnötige Herauszögerung der Anlandung und eine bewusste Gefährdung der körperlichen und psychischen Gesundheit der geretteten Menschen. Zudem wird die SEA-EYE 4 so für längere Zeit aus dem Einsatzgebiet ferngehalten, obwohl sie dort dringend gebraucht wird.