13.04.2022 · News:Schutz für alle geflüchteten Rom*nja!

TW: rassistische, sexualisierte Gewalt, Brandstiftung

Die vierköpfige Familie A. erlebte in ihrem Herkunftsland Nordmazedonien massive rassistische Gewalt. Die Täter drangen in ihr Haus ein& misshandelten die Mutter in Anwesenheit der Kinder. Nachbar*innen schritten ein & verhinderten eine Vergewaltigung. Von der Polizei erfuhr die Familie keine Unterstützung, im Gegenteil: Eine gängige Praxis institutioneller Diskriminierung ist, dass Anzeigen von Rom*nja ignoriert werden, häufig kommt es zu Täter-Opfer-Umkehr. 2 Wochen nach der Anzeige wird das Haus von Familie A. niedergebrannt & sie fliehen nach Deutschland. Die Ausländerbehörde & das Verwaltungsgericht in Osnabrück jedoch verweigern Familie A. Schutz, ihnen droht nun jederzeit die Abschiebung - ungeachtet der vielfachen Traumatisierungen und drohenden Obdachlosigkeit in Nordmazedonien.

Das Schicksal von Familie A. steht stellvertretend für die systematische Leugnung der tief verwurzelten institutionellen, strukturellen und zivilgesellschaftlichen Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja in vielen Ländern. Die vielfach widerlegte Behauptung, dass staatliche Behörden in den Westbalkanstaaten ihre Schutzfunktion erfüllen, und die Verharmlosung der rassistischen Gewalt rechtfertigen das Konstrukt der "sicheren Herkunftsstaaten" und die pauschale Ablehnung von Asylgesuchen von Menschen aus diesen Staaten. Auch bei der Flucht aus der Ukraine häufen sich die Berichte von struktureller Diskriminierung & Rassismus gegen Rom*nja - sowohl vor, als auch während & nach der Flucht. All das zeigt: Für Sinti*zze und Rom*nja gibt es keine sicheren Herkunftsstaaten!

Wir fordern Schutz für geflüchtete Rom*nja gleich welcher Herkunft, die Achtung ihrer Rechte und die Anerkennung ihrer Fluchtgründe! Schluss mit der Abschiebeoffensive!