19.06.2023 · News:Schiffbruch vor Pylos

null
Der Schiffbruch vor Pylos, bei dem mehrere hundert Menschen starben, entsetzt uns nach Tagen noch immer. Etwa 750 Menschen waren an Bord, nur 104 Menschen konnten gerettet werden. Nun häufen sich die Hinweise, dass der Schiffbruch hätte verhindert werden können. Doch nicht nur wurde der SOS-Ruf des Schiffes ignoriert, mehrere der geretteten Menschen geben unabhängig voneinander an, dass die griechische Küstenwache das Boot dreimal (!) in die Richtung von italienischem Gewässer gezogen habe. Dadurch sei das Schiff ins Wanken gekommen und schließlich gesunken.

Es braucht eine lückenlose und unabhängige Aufklärung! Auch wenn sich jetzt sowohl griechische als auch deutsche Politiker*innen bestürzt äußern: Dieser Schiffbruch ist kein Unfall und auch keine unvermeidbare Tragödie, sondern direkte Folge von politischen Entscheidungen und unmittelbaren Handlungen! Menschen fliehen, weil sie fliehen müssen. Daran wird die Abriegelung der Festung Europa nichts ändern. Aber sie wird die Menschen auf immer verzweifeltere, lebensgefährliche Routen zwingen. Diese Politik ist nicht nur eine Politik der kalkulierten Unterlassung und Verhinderung von Hilfeleistung. Bewusst lassen europäische Behörden hunderte, tausende Menschen grausam ertrinken - und das ist mehr als unterlassene Hilfeleistung oder Fahrlässigkeit, das ist Mord!

Menschen werden weiter an den europäischen Grenzen getötet, wenn die europäische Abschottungspolitik nicht endlich beendet wird! Wir fordern sichere Fluchtwege, ein Ende der Kriminalisierung von Flucht und Seenotrettung und Bewegungsfreiheit für alle Menschen!