09.03.2023 · News:Prozess gegen den Fischer H. Elfallah
Heute findet der Prozess gegen den Fischer H. Elfallah statt, der am 22. November 2022 mit einem Boot mit fast 500 Menschen an Bord auf Kreta ankam. Zuvor hatte das Schiff bei starkem Wind die Kontrolle verloren und wurde schließlich von der griechischen Küstenwache an Land gebracht. H. Elfallah wird nun beschuldigt, 476 Menschen geschmuggelt zu haben.
Es sollte selbstverständlich sein, dass ein Boot dieser Größe von jemandem gesteuert werden muss. Wie so oft werden fliehende Menschen kriminalisiert, die diese Aufgaben übernehmen, selbst wenn sie damit die Überfahrt für alle sicherer machen und ungeachtet der Umstände, warum Menschen diese Aufgaben übernahmen.
H. Elfallah wird die "unerlaubte Einreise" und der "unerlaubte Transport von 476 Drittstaatsangehörigen in das griechische Hoheitsgebiet" vorgeworfen, mit den erschwerenden Umständen "Gefährdung des Lebens der Passagiere", "Handeln aus Gewinnstreben" und "Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung". Nach Artikel 30 des griechischen Migrationsgesetzes drohen ihm somit 10 Jahre pro beförderter Person, was eine Gesamtstrafe von bis zu 4760 Jahren ergibt. Auch sein 15-jähriger Sohn wird kriminalisiert, die Anklagen sind derzeit aber noch nicht bekannt.
Wir fordern, dass die Anklagen gegen den Vater und den minderjährigen Sohn fallen gelassen werden! Fliehende Menschen dürfen nicht wegen des Steuern eines Bootes inhaftiert werden, obwohl es keine Alternative gibt, um die Europäische Union zu erreichen. Es braucht ein Ende der Kriminalisierung und der Inhaftierung von Menschen auf der Flucht!