14.08.2023 · News:Ocean Viking, Humanity1, Astral Geo Barents und Nadir retten!
Die zivile Flotte ist im Dauereinsatz. Am Donnerstagabend unterstützte die Nadir von RESQSHIP 2 Boote mit insgesamt über 90 Menschen an Bord. Die Crew leistete Ersthilfe und versorgte einen bewusstlosen 19-jährigen Mann, der letztlich notevakuiert werden musste. Gegen Mitternacht nahm die Ocean Viking von SOS Mediterranee die restlichen Menschen sicher an Bord. Die Ocean Viking von SOS Mediterranee hat in 48 Stunden mehr als 600 Menschen in 15 Einsätzen aus Seenot gerettet hat. Am Freitag hat auch die Crew der Humanity 1 von SOS Humanity über 100 Menschen aus zwei überbesetzten und seeuntüchtigen Schlauchboot gerettet, in eins trat bereits Wasser ein.
Auch die Astral von Open Arms hat mehrere Boote in Seenot unterstützt und 60 Menschen an Bord genommen. Zunächst wiesen die italienischen Behörden das Schiff an, einen Hafen in Tunesien anzufragen. Dies ist absolut inakzeptabel! Tunesien ist kein sicherer Ort für fliehende Menschen, wie die Massenausweisungen in die Wüste ohne Essen und Trinken und die wachsende Gewalt gegen fliehende Menschen zeigen! Erst nach mehreren Stunden wurde ihnen dann ein Hafen auf Sizilien zugewiesen.
Die Geo Barents von Ärzte ohne Grenzen hatte bereits am Montag einen Rettungseinsatz und hat inzwischen den weit entfernten Hafen La Spezia erreicht und die 49 geretteten Menschen sicher an Land gebracht. Dadurch fehlt das Schiff tagelang in der Rettungszone - wozu das führen kann, haben die letzten Tage nur allzu brutal gezeigt.
Nachdem am letzten Wochenende mindestens 3 Schiffbrüche stattgefunden haben, gab es am Mittwoch die Meldung, dass ein weiteres Boot auf dem Weg nach Italien gesunken ist. Nur 3 Personen konnten von einem maltesischen Frachtschiff gerettet werden, 41 weitere Menschen werden vermisst. Alleine diese Woche sind somit mindestens 161 Menschen im Mittelmeer gestorben oder werden vermisst. Und das sind nur die, von denen wir wissen.
Das Sterbenlassen auf dem Mittelmeer muss endlich ein Ende haben! Dazu braucht es endlich sichere Fluchtwege und eine Unterstützung der zivilen Seenotrettung statt der Erschwerung ihrer Arbeit.