Die Seebrücke ruft zu deutschlandweiten Aktionen unter dem Motto "Notstand der Menschlichkeit" auf. Anlass sind die jüngsten Verschärfungen im Asylrecht und die zunehmende Radikalisierung der bürgerlichen Parteien in Deutschland. Mit einem klaren Zeichen gegen den fortschreitenden Faschismus und einer scharfen Kritik am sogenannten Sicherheitspaket der Bundesregierung fordert die Seebrücke mehr Menschlichkeit und Solidarität statt Ausgrenzung und Abschottung.     
Ein zentraler Protest findet am heutigen 17. September um 17:30 vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin statt. Weitere dezentrale Aktionen folgen in den kommenden Wochen.            

„Grenzschließungen, die Verschärfung des Asylrechts, Abschiebeoffensiven und das neue Sicherheitspaket der Bundesregierung sind ein fundamentaler Angriff auf Menschen- und Grundrechte. Anstatt erstarkenden rechten Parteien entgegenzutreten, setzen die Ampel-Parteien auf die weitere Entrechtung von Schutzsuchenden, Abschottung und den Überwachungsstaat. Sie befeuern damit weiter die Spirale aus Hass und Hetze. Dem werden wir uns entscheiden widersetzen.“, erklärt Simon Dornseifer von der Seebrücke.          

"Diese Maßnahmen betreffen in erster Linie die politisch, sozial und wirtschaftlich Schwächsten in unserer Gesellschaft", so Jan Behrends von der Seebrücke. "Anstatt endlich sichere Fluchtwege zu schaffen und ein dauerhaftes Leben in Sicherheit und Würde zu gewährleisten, wird die Abschottungspolitik weiter verschärft. Das ist unmenschlich und unvereinbar mit den Grundwerten einer demokratischen Gesellschaft."
 
Die Seebrücke warnt vor den gesellschaftlichen Konsequenzen dieser Politik. Mit dem Erstarken rechtsextremer und populistischer Kräfte in Deutschland, angeführt von der AfD, pendeln auch bürgerliche Parteien auf einen gefährlichen Kurs ein.      

"Man verhindert die AfD nicht, indem man ihre Politik macht", betont Hannah Kleinen von der Seebrücke. "Wer sich der Hetze gegen Geflüchtete anschließt und Grundrechte aushöhlt, trägt zur Normalisierung rassistischer und faschistischer Ideologien bei. Es braucht dringend eine Umkehr in der Asyl- und Migrationspolitik: Wir brauchen Solidarität und Schutz für Menschen auf der Flucht, statt Rassismus und Abschottung", appelliert Kleinen.

Über die Seebrücke:
Die Seebrücke ist eine breite zivilgesellschaftliche und antirassistische Bewegung, die sich für Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzt.