In den letzten Tagen konnte die Ocean Viking in 7 Rettungseinsätzen 387 Menschen aus Seenot retten. Einige von den Menschen waren vor der Rettung bereits mehrere Tage ohne ausreichend Wasser und Nahrung auf See und sind erschöpft und dehydriert. Auch die Nadir von RESQSHIP ist derzeit im zentralen Mittelmeer. Vor etwa 36 Stunden rettete sie 59 Menschen aus Seenot, die nun auf dem Schiff ausharren. Europäische Behörden verweigern aktuell jegliche Unterstützung, obwohl die Nadir nicht dafür ausgelegt ist, so viele Menschen über einen so langen Zeitraum zu versorgen. Weder die deutsche Seenotleitstelle noch die italienischen MRCCs kümmern sich um die Koordination, mehrere Anfragen für ein Transshipment auf ein größeres Rettungsschiff und eine Anfrage für einen sicheren Hafen blieben unbeantwortet. Damit riskieren europäische Behörden bewusst Menschenleben. Diese zynische Hinhaltetaktik muss ein Ende haben! Die Menschen auf der Ocean Viking und der Nadir brauchen dringend einen sicheren Hafen.

Auch die Geo Barents ist wieder im zentralen Mittelmeer angekommen und hatte direkt gestern Nacht einen Einsatz, bei dem 11 Menschen aus Seenot gerettet werden konnten. Auch ihnen wünschen wir, dass sie schnell an einem sicheren Ort an Land gehen können.

In Libyen sind derweil bewaffnete Kämpfe in der Hauptstadt ausgebrochen. Selbst ohne die bürgerkriegsähnlichen Zustände ist Libyen für fliehende Menschen nicht sicher - nun steigt die Gefahr für alle Menschen, die von der sogenannten libyschen Küstenwache nach Libyen zurück verschleppt wurden und für alle, die aktuell in Libyen inhaftiert sind. Die EU muss endlich aufhören, mit der sogenannten libyschen Küstenwache zusammen zu arbeiten. Es braucht eine europäische, staatliche Seenotrettungsmission und sichere Fluchtwege, JETZT!