04.03.2024 · News:Kriminalisierung von Flucht wird immer bizarrer: 16-Jährigem drohen 4670 Jahre im Gefängnis

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Vor knapp einem Jahr wurde H. Elfallah, ein Fischer aus Ägypten, wegen "Beihilfe zur unerlaubten Einreise" zu einer Haftstrafe von 280 Jahren verurteilt. Am 28. Februar 2024, steht sein minderjähriger Sohn, der inzwischen 16-jährige M. Elfallah, wegen der gleichen Anschuldigungen vor dem Jugendgericht in Kreta. Am 21. November 2022 gingen sie in Libyen an Bord eines großen Fischkutters, zusammen mit Hunderten von anderen Menschen. Da Elfallah sich die Reise für sich und seinen Sohn nicht leisten konnte, bot er seine Erfahrung in der Seefahrt als Bezahlung an und erklärte sich bereit, im Gegenzug für einen günstigeren Fahrpreis einige Aufgaben an Bord zu übernehmen.

Infolgedessen wurden er und sein Sohn nicht nur wegen Schmuggels von insgesamt 467 Personen angeklagt, sondern auch wegen der erschwerenden Umstände, dass sie aus Gewinnstreben gehandelt hätten und Teil einer kriminellen Vereinigung seien. Dieser Fall verdeutlicht die realen Auswirkungen europäischer Anti-Schmuggel-Politik und Gesetzgebung.

Borderline Europe begleitet den Fall. Wir schließen uns den Foderungen an und fordern:

- dass die Anklagen gegen M. Elfallah fallen gelassen werden

- Freiheit für alle, die wegen des Steuern eines Boots inhaftiert sind, obwohl es keine Alternative gibt, um die Europäische Union zu erreichen

- Ein Ende der Kriminalisierung von Migration und der Inhaftierung von Menschen auf der Flucht.