09.01.2023 · News:Italienische Behörden schikanieren Ocean Viking & Geo Barents; 150 Menschen brauchen dringend sicheren Hafen
Gestern hat die Ocean Viking 37 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot gerettet. Die italienischen Behörden haben kurz nach der Rettung dem Schiff den Hafen von Ancona als sicheren Hafen zugewiesen. Der Hafen ist etwa 4 Tage von der Rettungsstelle weg - 1575km - und das Wetter soll sich verschlechtern. Auch die Geo Barents hat gestern 73 Menschen aus Seenot gerettet, und auch sie sollen nach Ancona fahren. Für die Geo Barents bedeutet das eine etwa 3,5-tägige Reise in voraussichtlich schlechtem Wetter. SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen hatten deshalb angefragt, ob ein näherer Hafen zugewiesen werden kann - doch die italienischen Behörden weigern sich.
Es ist deutlich, wie egal die geretteten Menschen den italienischen Behörden sind. Statt nach dem Seerecht zu handeln und die Sicherheit der geretteten Menschen als oberste Priorität zu betrachten, zielt diese Taktik darauf ab, dass die zivilen Rettungsschiffe so wenig Zeit wie möglich in der Such- und Rettungszone verbringen. Das ist kein Versehen, das ist pure, tödliche Absicht! Wir fordern, dass die italienischen Behörden sich an internationales Recht halten! Die Schiffe brauchen einen sicheren Hafen ohne tagelange Reisen, die die physische und psychische Gesundheit der geretteten Menschen gefährden!