20.07.2021 · News:Hunger- und Durststreikende in Lebensgefahr
In Brüssel befinden sich weiterhin über 400 Aktivist*innen der Sans-Papiers-Bewegung seit nun beinahe 60 Tagen im Hungerstreik, seit Freitag trinken viele von ihnen nicht mehr und die Situation ist für die Menschen bereits seit Tagen lebensbedrohlich. Aufgrund von Herz- und Nierenversagen mussten einige bereits ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Aktivist*innen fordern von der belgischen Regierung gesicherte Aufenthaltstitel für alle Streikenden. Viele von ihnen leben schon seit Jahren in Belgien und werden von Arbeitgeberinnen ausgebeutet, ohne Zugang zu Sozialhilfen oder dem medizinischen Versorgungssystem. Die belgische Regierung ignoriert derweilen diese Forderungen und nimmt in Kauf, dass in jedem Moment Menschen an den Folgen des Durst- und Hungerstreiks sterben könnten.
Heute wurde vor dem belgischen Parlament, kurz vor dem Start der Sommerpause, der Unmut über den Umgang mit den streikenden Aktivist*innen auf die Straße getragen: Es braucht sofort eine politische Entscheidung!
Dass schutzsuchende Menschen permanent ausgebeutet, illegalisiert und ihre grundlegenden Rechte und Bedürfnisse ignoriert werden, ist kein Einzelfall in Belgien, sondern Teil der systematischen und rassistischen Abschottungs- und Abschreckungspolitik, die auch Deutschland seit Jahren weiter vorantreibt. Wir solidarisieren uns mit den streikenden Aktivist*innen und rufen dazu auf, Aktionen, Demos und Mahnwachen vor belgischen Botschaften und Konsulaten abzuhalten oder bei der Soli-Fotoaktion mitzumachen. Postet hierfür ein Bild von euch, einem Schild oder ähnliches mit den Hashtags: #wearebelgiumtoo#regularisationdesgrevistesmaintenant #unesolutionregularisation#solidaritéaveclessanspapiers#niemandisillegaal #regularisatienu