06.07.2023 · News:Humanity 1 rettet 199 Menschen, Zugewiesener Hafen bewusst über 1300km entfernt
Am Wochenendekonnte die Humanity 1 von @soshumanity_de in 5 Einsätzen 199 Menschen aus Seenot retten. Einige waren bereits 5 Tage auf See - teilweise ohne Nahrung und Trinkwasser. Zwei Personen mussten bereits notevakuiert werden. Nun wurde dem Schiff der 1300km weit entfernte Hafen Ortona zugewiesen - eine unnötig weite Fahrt, die für die stark geschwächten und seekranken geretteten Menschen ein vermeidbares Gesundheitsrisiko darstellt.
Schon am Donnerstag war die MARE*GO von @zusammenland innerhalb von 24 Stunden in 4 Einsätze eingebunden. 41 Menschen, die zuvor 3 Tage unterwegs waren, wurden von dem Rettungsschiff aufgenommen und nach etwa 34 Stunden weiterer Fahrt in den zugewiesenen Hafen von Trapani gebracht. @seawatchcrew berichtet zudem, dass das Handelsschiff CALAJUNCO M etwa 50 Menschen aus Seenot gerettet hat, auch sie wurden nach Trapani gebracht.
All dies zeigt, dass zivile Rettungsschiffe dringend im zentralen Mittelmeer benötigt werden. Dass sie durch die Politik der weit entfernten Häfen viele Tage aus dem Rettungsgebiet ferngehalten werden, ist eine Entscheidung, die willentlich Menschenleben riskiert. Auch durch das Festsetzen von Rettungsschiffen wie zuletzt von der Aurora von Sea-Watch werden Rettungskapazitäten bewusst reduziert. Nachdem sie aufgrund von Sicherheitsbedenken den Hafen von Lampedusa statt den 32 Stunden entfernten Hafen Trapani angefahren war, wurde sie für 20 Tage blockiert. Ab morgen ist sie endlich wieder frei. Wir fordern sichere Fluchtwege und ein Ende der Behinderung von ziviler Seenotrettung!