29.11.2021 · Pressemitteilung:Grünes Lichtermeer für Geflüchtete in Belarus
Bündnis-Aktion setzt auf Berliner Platz der Republik Zeichen für die Aufnahme geflüchteter Menschen an der Grenze von Polen-Belarus.
Unter dem Motto #GrünesLichtFürAufnahme sensibilisierten die Organisationen Seebrücke, Campact, Mauerfall.jetzt und Wir packen's an am Sonntag für die Krisensituation der geflüchteten Menschen an der polnisch-belarussischen Grenze. Hierfür entzündeten sie 6.000 grüne Lichter auf dem Platz der Republik. Zusätzlich strahlte ihre Forderung "Aufnahme Jetzt" in großen Leuchtbuchstaben vor dem Reichstagsgebäude. Dazu sangen Berliner Chöre und Solist*innen. Mit der Aktion verlangt das Bündnis vom künftigen Bundeskanzler Olaf Scholz und den Ampel-Parteien, einen humanitären Korridor einzurichten. Die Menschen, die aktuell im Grenzgebiet ausharren, sollen sofort in Deutschland aufgenommen werden und einen Antrag auf Asyl stellen können.
Dazu Alina Lyapina, Aktivistin der Seebrücke: "Wenn die neue Ampel-Regierung das Leid der Geflüchteten an den EU-Außengrenzen wirklich beenden will, muss sie sofort handeln und Menschen aus dem polnisch-belarussischen Grenzgebiet aufnehmen. Den Worten müssen jetzt Taten folgen. Berlin, München und Rottenburg am Neckar stehen für die Aufnahme bereit."
Antonia Becher, Campaignerin bei Campact: "In ihrem Koalitionsvertrag verspricht die Ampel, dass sie das Leid an den EU-Außengrenzen beenden will. Wir nehmen sie beim Wort und fordern die Aufnahme der Geflüchteten von der polnisch-belarussischen Grenze. Olaf Scholz und seine Ampel-Regierung müssen jetzt einen humanitären Korridor errichten, bevor der Konflikt zwischen Belarus und der EU noch mehr Menschenleben kostet."
"14 Menschen sind bereits gestorben, darunter Kinder. Jeder Tag Stillstand gefährdet weitere Menschenleben. Die Menschen, die gerade im Grenzgebiet sind, überleben nur unter unmenschlichen Bedingungen: Sie sind der Kälte schutzlos ausgeliefert, ohne jegliche Versorgung und werden vom Militär gejagt. Aufnahme jetzt!," fordert Mareike Geiling von der Initiative Mauerfall.jetzt.
Miriam Tödter von der Hilfsorganisation Wir packen's an findet klare Worte: "800 Kilometer von Berlin entfernt ist ein kleines Kind erfroren. 800 Kilometer, das ist so weit wie von Berlin nach Freiburg. Wir haben schon drei Hilfstransporte in die polnisch-belarussische Grenzregion geschickt, doch hier braucht es eine politische Lösung. Holt die Menschen endlich da raus und holt sie her!"
Mit grün beleuchteten Fenstern zeigen polnische Bürger*innen in der Grenzregion, dass sie Hilfe und Unterstützung für geflüchtete Menschen anbieten. Das hiesige Bündnis greift dieses Symbol auf, um eine Aufnahme der Menschen in Deutschland zu fordern.
Die Seebrücke ist eine breite zivilgesellschaftliche und antirassistische Bewegung, die sich für die zivile Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und für die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzt.