04.07.2022 · News:Griechische Polizei zwingt Flüchtende zu Misshandlung anderer Flüchtenden
Die griechische Polizei nutzt gezielt geflüchtete Menschen als Handlanger bei illegalen Pushbacks! Seit Jahren häufen sich Gerüchte über diese Praxis, nun deckt eine Recherche vom Spiegel, Guardian, Lighthouse Reports und anderen diese Machenschaften auf. Mit sechs Männern, die zum Durchführen von illegalen und gewaltsamen Pushbacks gezwungen wurden, sprachen die Journalist*innen, Fotos, Satellitenbildern und offizielle griechische Dokumente verifizieren die Angaben. Auch griechische Polizeibeamte bestätigen die Praxis.
Seit Jahren versucht Griechenland mit allen Mitteln, fliehende Menschen daran zu hindern, in Griechenland Asyl zu beantragen. Dabei schreckt Griechenland offenbar nicht davor zurück, geflüchtete Menschen zu zwingen, andere fliehende Menschen gegen ihren Willen per Schlauchboot über den Evros in die Türkei zu fahren - notfalls mit Gewalt. Dass dabei Menschen im Evros ertrinken können, wird billigend in Kauf genommen. Einer der gezwungenen Männer berichtet, dass er für diese Tätigkeit weder bezahlt wurde, noch regelmäßig Essen bekommen hat. Auch durfte er die Polizeistation nicht alleine verlassen und wurde geschlagen, wenn er nicht schnell genug gehandelt hat. "Sie haben mich zum Sklaven gemacht", beschreibt er.
Das ganze hat System und wird auch durch die EU mit finanziert: Die EU unterstützt Griechenland jährlich (!) mit Hunderten Millionen Euro für die sogenannte "Grenzsicherung". Und die Europäische Kommission? Trotz aller Beweise ignoriert die Europäische Kommission bisher die illegalen Tätigkeiten auf griechischer Seite. Darum müssen wir als Zivilgesellschaft deutlich machen: Wir nehmen eure Gewalt nicht hin und wir fordern Konsequenzen! Wir stehen ein für Menschenrechte und Solidarität!