11.11.2024 · News:Geflüchtetem drohen 1020 Jahre Haft für Flucht
Im Dezember 2023 begannen 70 Menschen in Libyen eine gefährlichen Fahrt übers Mittelmeer. Abdelhafiz O. war einer von ihnen. Weil er das Boot während der eigenen Flucht steuerte, wurden er und eine andere Person, die das Steuer zeitweise übernahm von den griechischen Behörden wegen Menschenschmuggels angeklagt und sie für die gefährliche Reise verantwortlich gemacht. Dadurch droht ihnen eine Gefängnisstrafe von bis zu 1020 Jahren (15 Jahre für jede Person der 68 Mitpassagiere). Die beiden befinden sich bereits seit über 10 Monaten im Gefängnis in Untersuchungshaft auf Kreta.
Diese Praxis hat System: Zahlreiche fliehende Menschen wurden bereits verurteilt und für Jahre inhaftiert - obwohl sie lediglich versucht haben, sich und andere in Sicherheit zu bringen. Borderline Europe begleitet viele dieser Fälle und zeigt durch Studien, dass solche Anklagen seit Jahren systematisch gegen fliehende Menschen eingesetzt werden. Damit muss endlich Schluss sein! Wir fordern, dass die Anklage gegen Abdelhafiz O. fallen gelassen wird und Freiheit für alle, die wegen des Steuern eines Boots oder Autos inhaftiert sind, obwohl es keine Alternative gibt, um die Europäische Union zu erreichen. Zudem fordern wir ein Ende der Kriminalisierung von Flucht und Migration und der Inhaftierung von Menschen auf der Flucht. Fight for Solidarity!