Seit fast zwei Wochen greift der türkische Staat mit flächendeckenden Luftangriffen und Artilleriebeschuss Rojava/Nordostsyrien und Südkurdistan/Nordirak an. Die systematischen Angriffe auf die gesamte Infrastruktur in der Region sind verheerend. Zahlreiche Krankenhäuser, Schulen, Straßen, Kraftwerke und Getreidespeicher wurden bereits zerstört und weit mehr als 60 Menschen getötet. 22.000 Schüler*innen können wegen der Angriffe nicht zur Schule gehen. Es gibt zudem unzählige Berichte von türkischen Giftgasangriffen. Nun droht auch eine Bodenoffensive der Türkei in Nordsyrien.

In Rojava wird seit über 10 Jahren eine Gesellschaft auf den drei Grundpfeilern Basisdemokratie, Geschlechterbefreiung und Ökologie aufgebaut. Das Ziel der Angriffe ist die Zerschlagung dieser demokratischen Selbstverwaltung und des emanzipatorischen Projekts Rojava. Während die Türkei aus der Luft zerstört und mordet, traf sich letzte Woche Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit ihrem türkischen Amtskollegen Süleyman Soylu, der als Hardliner bei der Unterdrückung der Opposition gilt. Es macht uns fassungslos, dass Faeser mit dem Treffen die türkische Propaganda der "Terrorbekämpfung" unterstützt und anschließend auch noch die Zusammenarbeit deutscher und türkischer Sicherheitsbehörden bei der Abwehr schutzsuchender Menschen an den Außengrenzen betonte!

Wir schließen uns den internationalen Protesten gegen die Angriffe der Türkei auf Kurdistan an und rufen zur Solidarität mit Rojava auf. Schluss mit dem türkischen Angriffskrieg und dem Terror gegen die Bevölkerung in Rojava, Süd- und Ostkurdistan!