Eins der meist genannten Argumente dafür, die diskriminierende Bezahlkarte einzuführen, war die Möglichkeit, Auslandsüberweisungen einschränken zu können. Dass die Annahme dieses Arguments nichts als heiße populistische Luft ist, zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin). Darin erfassten Adriana Cardozo Silva und Sabine Zinn den Anteil von Geflüchteten, die 2021 Geld ins Ausland schickten. Es handelte sich dabei um lediglich sieben Prozent.

Prof. Dr. Sabine Zinn, Mit-Autor*in der Studie kommentierte die Ergebnisse folgendermaßen: „Die Vorstellung, dass Geflüchtete, die auf Grundsicherung angewiesen sind, in großem Umfang Geld ins Ausland schicken könnten, entbehrt jeder empirischen Grundlage.“

Da das konstruierte “Problem”, das die Bezahlkarte lösen soll, in der Realität kaum bis gar nicht existiert, wird die Bezahlkarte logischerweise nichts bringen, um angebliche “Pull-Faktoren” zu verringern. Stattdessen ist sie ein teures, symbolpolitisches Mittel der Diskriminierung und Stigmatisierung. Wir rufen weiterhin auf, dagegen zu protestieren und solidarische Tauschaktionen für Betroffene zu organisieren!