12.01.2024 · News:Deutsche Behörden ignorierten Taliban-Warnungen

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Eine neue Recherche der „Zeit“ vom 03.01.2024 zeigt, dass die Warnungen vor der Einnahme Kabuls durch die Taliban im August 2021 monatelang bekannt waren und durch deutsche Behörden und Ministerien ignoriert oder verschleiert wurden. Die Folgen waren ein abrupter Abzug des deutschen Militärs aus Afghanistan und misslungene Evakuierungen von Ortskräften und besonders gefährdeten Personengruppen.

Das Desaster von Kabul entstand also nicht aus Unwissenheit, sondern aus politischer Feigheit, eiskaltem Kalkül und einem Komplettversagen der deutschen Politik. Die Ignoranz der Regierung trieb tausende Ortskräfte in die Fänge der Taliban und damit in den sicheren Tod. Das Versagen reicht von nicht weitergereichten Informationen und verschleppten Warnungen bis zur systematischen Verzögerung der Evakuierungen. Eine Politik des kalkulierten Desinteresses hat eine humanitäre Katastrophe verursacht, wie sie selten in der Geschichte zu finden ist.

Bis heute wurden 5.347 Menschen, davon 216 Ortskräfte, evakuiert. Offiziellen Zahlen nach warten weiterhin 12.000 Menschen auf eine Evakuierung, die tatsächliche Zahl wird um ein fünffaches höher geschätzt. Gleichzeitig verschlechtert sich die humanitäre Lage in Afghanistan im Akkordtempo.

Seit über zwei Jahren fordern wir entschieden die Evakuierung aller besonders vulnerablen Menschen aus Afghanistan. Ein versprochenes Aufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige Gruppen wurde von der Ampel-Regierung monatelang verschleppt, um dann halbherzig und ohne Handlungsanweisungen umgesetzt zu werden. Die Folge: Bis heute sind lediglich 13 Personen in Deutschland angekommen. Deutschland muss endlich Verantwortung übernehmen! Wir fordern deswegen erneut: #DontForgetAfghanistan! Sichere Fluchtwege jetzt!