01.08.2024 · News:Der Schiffbruch vor Curto war vermeidbar - Staatsanwaltschaft will Guardia di Finanza & Küstenwache anklagen

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Nach 17 Monaten Ermittlung kam die Staatsanwaltschaft nun zu dem Ergebnis: Der Schiffbruch vor Cutro, bei dem mindestens 98 Menschen gestorben sind, hätte verhindert werden können. Die Staatsanwaltschaft will 6 Angehörige der Guardia di Finanza und der Küstenwache anklagen. Der Vorwurf: Mehrfacher Todschlag und fahrlässiges Verursachen eines Schiffbruchs.

Wir sind froh, dass die Aufklärung vorangetrieben wird. Doch dass es überhaupt zu dem Schiffbruch kommen konnte, liegt zu einem großen Teil auch an der europäischen Abschottungspolitik, die fliehende Menschen entmenschlicht und ihren Tod billigend in Kauf nimmt. Dies zeigt auch die Reaktion der italienischen Regierung auf den Schiffbruch: In der Folge wurde mit dem Piantedosi-Dekret ein Gesetz geschaffen, dass zivile Rettungsschiffe festsetzt oder durch die Zuweisung weit entfernter Häfen für lange Zeit aus der Such- und Rettungszone fernhält. Schiffbrüche werden dadurch nicht verhindert, sondern das Leid für fliehende Menschen wird nur vergrößert.

Wir fordern die Abschaffung des Piantedosi-Dekrets, eine lückenlose Aufklärung des Schiffbruchs vor Cutro und Konsequenzen für die Verantwortlichen!