09.01.2023 · News:CN Tod: 30-Jährige stirbt im polnisch-belarussischen Grenzgebiet, 26-Jähriger Mohammed seit über 20 Tagen im Hungerstreik
TW: Tod
Die Außengrenzen der EU töten weiter! Das No Borders Team und Medien aus Polen berichtet von dem Tod einer 30-jährigen Frau aus Syrien im polnisch-belarussischen Grenzgebiet. Während sich die Behörden in Polen und Belarus gegenseitig die Verantwortung zuschieben, berichtet der Vater der Verstorbenen, dass ihrem Tod ein Pushback aus Polen zurück auf die belarussische Seite des Grenzzaunes vorausgegangen sei.
Das No Borders Team schreibt dazu: "Wir werden die Opfer der Grenzen nicht vergessen. Und auch nicht diejenigen, die sie getötet haben." Die junge Frau könnte noch leben, das Abschottungsregime der EU und ihrer Mitgliedsstaaten ist für ihren Tod verantwortlich! Nach eigenen Angaben haben die polnischen Grenzbeamt*innen in den letzten 1,5 Jahren 50.688 (!) Pushbacks nach Belarus durchgeführt - jeder davon war ein Menschenrechtsverbrechen!
Gleichzeitig befindet sich der 26-jährige Mohammed seit mehr als 20 Tagen im Hungerstreik. Er ist seit August 2021 im geschlossenen polnischen Lager in Przemyśl inhaftiert, nun wurde er in Isolation verlegt. "Freiheit oder Tod", sagt Mohammed im Protest gegen die Kriminalisierung von Menschen auf der Flucht und die entmenschlichenden polnischen Lager. Laut No Borders Team befinden sich auch im Lager in Lesznowola vier Menschen im Hungerstreik, um für ihre Würde, Freiheit und ihr Leben zu kämpfen.
Wir dürfen die östliche europäische Außengrenze mit ihren tödlichen Grenzzäunen und Lagern nicht aus den Augen verlieren. Lasst uns Mohammed und den anderen Hungerstreikenden zeigen, dass sie nicht allein sind! Gemeinsam gegen die Festung Europa, gegen Pushbacks, Lager und Grenzzäune. Für ein gutes Leben in Sicherheit und Würde für alle!