14.03.2024 · News:Brutale Abschiebungsfälle in Brandenburg veröffentlicht

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CN: Gewalt

Jede Abschiebung ist eine zu viel. Wie brutal Abschiebungen durchgeführt werden (sollen), zeigen drei Fälle der letzten Wochen aus Brandenburg, die “Barnim solidarisch” am Samstag in einer Pressemitteilung veröffentlichte.

Ende Februar erteilte das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung einer Familie, weil der Vater der Familie 2021 die Abschiebung seiner Schwiegereltern behindert habe. Der Beschluss führte dazu, dass die Wohnung der Familie, die 2014 aus Tschetschenien nach Deutschland kam, um 6 Uhr morgens von bewaffneten Polizist*innen ohne Ankündigung aufgebrochen wurde. Die vier Kindern im Alter von 8 Monaten bis 6 Jahren mussten beobachten, wie ihre Eltern brutal zu Boden gedrückt wurden, um sie nach dem Aufenthaltsort der Großeltern zu befragen. Die Kinder zeigten mindestens tagelang Angstzustände danach.

Anfang März verletzten Polizist*innen einen bereits schwer verletzten Menschen, da sie in seiner Wohnung eine Person vermuteten. Beamte in Zivil kamen mit gezogenen Waffen über den Balkon in die Wohnung, verdrehen dem schwerverletzten Mann die Arme und drücken ihn mit Gewalt auf den Boden. Trotz Erklärungen einer weiteren anwesenden Person wurde der Verletzte erst nach einigen Minuten losgelassen. Danach verbrachte der Betroffene 6 Stunden auf der Rettungsstelle und benötigte zusätzlich mehrere Nachuntersuchungen. Außerdem wurde er schwer retraumatisiert und fühlt sich nun nicht mehr sicher in seiner barrierefreien Wohnung. Gegen die Polizei wurde eine Strafanzeige beim LKA gestellt.

Ein seit 8 Jahren in Deutschland lebender Mann aus Pakistan wollte eine Beschäftigungsduldung bei der Ausländerbehörde Barnim stellen. Diese teilte ihm schriftlich mit es gebe keine Bestrebungen ihn abzuschieben und er solle zu einem Termin bei der Behörde kommen. Als er dann vor Ort war, wurde er festgenommen und sollte in Abschiebehaft genommen werden. Zum Glück wurde er aufgrund der Haftprüfung am Nachmittag gegen Meldeauflagen wieder freigelassen.

Wir sagen: Stoppt alle Abschiebungen, stoppt die Illegalisierung und Ausgrenzung von Menschen! Selbstbestimmte Bewegungsfreiheit für alle.