07.10.2024 · News:Bruch des Kirchenasyls in Hamburg
Am Montagmorgen wurde in Hamburg Kirchenasyl gebrochen. Einem 29-jährigen Afghanen war seit August aus humanitären Gründen Kirchenasyl gewährt worden, weil er schwer erkrankt ist. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hatte den Antrag abgelehnt, ein Asylverfahren in Deutschland zu führen. Trotz eines Dossiers des Erzbistums Hamburg blieb das Bamf bei seiner Entscheidung. Die befürchteten humanitären Härten, auf die von der Kirchengemeinde aufmerksam gemacht wurde, fanden keine Berücksichtigung.
In den vergangenen Jahren gab es wiederholt Brüche des Kirchenasyle, zum Teil strebten Kommunalbehörden sogar eine Strafverfolgung von Pfarrer*innen an. Umso wichtiger ist es, dass die Hamburger Bischöfin Fehrs erklärte, dass die Kirchen weiter gemeinsam dafür eintreten werden, dass das Kirchenasyl als letzte Zuflucht im Sinne einer menschenwürdigen Asylpraxis erhalten bleibt.
Ob auf den Routen an den europäischen Außengrenzen oder mitten in Deutschland: Räume der Solidarität werden im Zuge von Repression und Kriminalisierung immer enger! Dem müssen wir uns entgegenstellen. Denn Sichere Häfen schaffen heißt auch Bürger*innen- und Kirchenasyle organisieren und verteidigen!