11.11.2024 · News:Abschiebestopp in den Irak! Genozid-Überlebender berichtet von dramatischer Lage im Şingal und Folgen von Abschiebungen
Rojhat Ravo ist Überlebender des Genozids an den Jesid*innen in Şingal durch den sogenannten Islamischen Staat. Anfang Oktober dieses Jahres besuchte er erstmals seit dem Genozid seine Heimat Şingal. In seinem Artikel, veröffentlicht unter dem Titel „In Schutt und Asche
Völkermord an den Jesiden - zehn Jahre danach: Die Heimat zerstört, Überlebende traumatisiert“ in der jungen Welt, beschreibt er eindringlich seine persönlichen Erfahrungen und die tiefen Narben, die der Genozid hinterlassen hat. Ravo hebt die immense Bedeutung der Erinnerung und die Dringlichkeit der Aufarbeitung dieses genozidalen Verbrechens an den Jesid*innen hervor. Sein Bericht ist ein eindringlicher Appell, sich mit dem Leid und den Folgen des Genozids auseinanderzusetzen und endlich einen bundesweiten Abschiebestopp ernsthaft umzusetzen.
Auch Pena.ger, die bundesweite Beratungsstelle für Geflüchtete Pena.ger warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer Abschiebung geflüchteter Jesid*innen:
„Geflüchtete Jesid*innen mit Duldungsstatus leben in ständiger Angst vor einer drohenden Abschiebung. Eine Rückkehr würde sie einem hohen Risiko erneuter Verfolgung aussetzen, weshalb Hunderttausende Jesid*innen weiterhin in überfüllten Lagern im Nordirak ausharren müssen. Der sogenannte Islamische Staat verübt dort weiterhin Anschläge, und wir erhalten regelmäßig Berichte über gezielte Angriffe auf Jesid*innen. Bereits die Aussicht auf eine Rückkehr in diese unsichere Region löst enorme psychische Not bei den Überlebenden des Genozids aus. Daher fordern wir einen sofortigen bundesweiten Abschiebestopp und eine dauerhafte Bleibeperspektive für Jesid*innen in Deutschland.“