Die Ocean Viking konnte letzte Nacht in völliger Dunkelheit 113 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot retten. Die letzten Einsätze von Rettungsschiffen haben gezeigt, dass eine schnelle Zuweisung von sicheren Häfen möglich ist. Doch die italienische Regierung schikaniert die zivilen Rettungsschiffe weiter durch die Zuweisung von Häfen, die möglichst weit weg sind. So wurden der Life Support und der Sea-Eye 4 jeweils Livorno als sicherer Hafen zugewiesen, was dazu führte, dass die geretteten Menschen 4(!) weitere Tage an Bord des Schiffes bleiben mussten. So wird versucht, die Schiffe möglichst lange von der Rettungszone fernzuhalten.

Gleichzeitig ertrinken weiter Menschen im Mittelmeer. Erst am Sonntag wurden an der tunesischen Küste die Körper von vier ertrunkenen Menschen gefunden, darunter der Körper einer schwangeren Frau. Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freund*innen der Verstorbenen.

Durch die Zuweisung der weit entfernter Häfen trägt Italien weiter zum Sterbenlassen im Mittelmeer bei und gefährdet zudem durch die langen Wege die Gesundheit der geretteten Menschen. Dies können wir nicht hinnehmen! Es braucht eine verlässliche Zuweisung nahegelegener sicherer Häfen, um einen Rettungseinsatz abschließen zu können, und die Gesundheit der geretteten Menschen nicht zu gefährden!