10.10.2023 · News:10. Jahrestag des Schiffbruchs vor Lampedusa

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Am 03.10.13 sank vor Lampedusa ein Boot mit hunderten fliehenden Menschen, nur wenige Tage später sank ein weiteres Boot. Insgesamt starben innerhalb weniger Tage über 600 Menschen. Damals löste die Katastrophe großes Entsetzen in Europa aus und die staatliche Seenotrettungsmission "Mare Nostrum" wurde ins Leben gerufen. Die Mission rettete vielen Menschen das Leben, doch schon 2014 wurde sie wieder eingestellt. Heute, 10 Jahre später, gibt es im Mittelmeer keine staatliche Mission, die Menschen aus Seenot rettet. Seit 2014 sind über 28000 Menschen im Mittelmeer ertrunken, alleine in diesem Jahr sind es schon über 2300.

Die europäische Politik setzt auf Abschreckung, Abschottung und Auslagerung. Aktuell plant die EU die faktische Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl, die Abschiebepolitik wird verschärft, zivile Seenotrettung wird erschwert und Menschen auf der Flucht und solidarische Menschen werden kriminalisiert. Die letzten 10 Jahre zeigen nur zu deutlich, dass diese Politik das Sterben im Mittelmeer nicht verhindert - sie zwingt Menschen nur dazu, immer gefährlichere Routen zur Flucht zu wählen.

Statt Abschreckung, Abschottung und Auslagerung braucht es endlich sichere Fluchtwege und eine Hinwendung zu solidarischer Asylpolitik! Dafür kämpfen wir weiter! Unter anderem dieses Wochenende bei unseren Protestaktionen zu den geplanten GEAS-Verschärfungen. Schließt euch uns an!