23.02.2024 · Pressemitteilung:Zwei Jahre Krieg in der Ukraine – Seebrücke erinnert an Solidarität mit Menschen auf der Flucht.
Am 24. Februar jährt sich der Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine zum zweiten Mal. Zwei Jahre, in denen unzählige Menschen durch den Krieg ums Leben gekommen sind und viele Orte und Städte zerstört wurden. Der Kriegsausbruch hatte 2022 in Europa zur größten Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. Seitdem sind ca. 8 Millionen Ukrainer*innen aus ihrem Land in die Nachbarländer und auch nach Deutschland geflohen.
Jan Behrends von der Seebrücke dazu: „Der Kriegsbeginn und die damit einhergehende Fluchtbewegung haben uns damals deutlich gemacht, dass sich niemand aussucht, aus seinem Land zu fliehen. Menschen wollen in Sicherheit und Frieden leben. Damals war die Solidarität in unserer Gesellschaft sehr groß. Es wurden aber auch Schutzgruppen von Politiker*innen gegeneinander ausgespielt. Dabei sollte die Situation in der Ukraine klar gemacht haben, dass es wichtig ist, für den Schutz und die Unterstützung aller schutzsuchenden flüchtenden Menschen einzustehen“
Für eine schnelle und unbürokratische Aufnahme von schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine aktivierte der Rat der Europäischen Union erstmals in der Geschichte der EU die „Massenzustrom-Richtlinie“. Im Zuge der Aufnahme war es zu Vorurteilen und zu einer Ungleichbehandlung zwischen Ukrainer*innen und Menschen gekommen, die selbst in der Ukraine Schutz gesucht hatten oder ein Auslandsstudium absolvierten. Das führte auch dazu, dass Menschen ohne Aufnahmestatus in prekäre Situationen kamen.
„Als Gesellschaft müssen wir uns für eine Welt einsetzen, in der Solidarität und Gerechtigkeit anstelle Vorurteile und Diskriminierung im Mittelpunkt stehen. Die Entmenschlichung von schutzsuchenden Menschen, die Misogynie gegenüber flüchtender Frauen sorgt am Ende dafür, dass wir das Leid unterschiedlich gewichten. Der Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine erinnert uns nicht nur an die Tragödie, die das Land seitdem erlebt, sondern ruft uns auch dazu auf, unsere Empathie und Unterstützung auf alle Betroffenen von Kriegen auszudehnen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Ethnizität.“ so Maria Sonnek von der Seebrücke weiter.
Bundesweit sind um den 24. Februar zahlreiche Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen geplant.
Die Seebrücke ist eine breite zivilgesellschaftliche und antirassistische Bewegung, die sich für Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzt.