04.08.2022 · News:Zivile Rettungsschiffe retten 1322 Menschen aus Seenot
Am vergangenen Wochenende war auf dem Mittelmeer einiges los: 444 Menschen hat die Sea-Watch 3 in 5 Einsätzen aus Seenot gerettet, fünf Menschen wurden aus medizinischen Geründen bereits evakuiert. Die an Bord verbleibenden 439 Menschen warten weiter auf einen sicheren Hafen. Auch die Ocean Viking kam in 5 Rettungseinsätzen 387 Menschen in Seenot zur Hilfe. Auch sie brauchen nun dringend einen sicheren Hafen. Zudem hat die Geo Barents heute 52 Menschen von einem Holzboot gerettet, die nun ebenfalls auf einen sicheren Hafen warten.
Am Samstag haben die italienische Küstenwache und ein Handelsschiff 600 Menschen aus Seenot gerettet. Für 5 Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Am Samstagabend kamen zudem mehr als 550 Menschen auf 15 Booten selbstständig auf der italienischen Insel Lampedusa an. Die für 300 Menschen ausgelegte Erstaufnahmeeinrichtung auf Lampedusa ist damit erneut massiv überfüllt: 1200 Menschen sind derzeit dort untergebracht, berichtet tagesschau.
Doch es ereignen sich auch weiter Pushbacks auf dem Mittelmeer: Etwa 100 Menschen wurden von dem Handelsschiff Vos Triton aus Seenot gerettet. Die Sea-Watch 3 hörte über Funk, dass 4 Menschen verstorben waren und dass die medizinische Situation der Überlebenden Anlass zu großer Sorge gab. Schließlich traf ein Boot der sogenannten libyschen Küstenwache bei der Vos Triton ein und verschleppte die Menschen zurück nach Libyen. Dort drohen ihnen schwerste Menschenrechtsverletzungen, Inhaftierung und der Tod.
Nach Einschätzung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ist das Mittelmeer eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Es braucht endlich sichere Fluchtwege, eine staatliche Seenotrettungsmission und das Ende der Zusammenarbeit mit der sogenannten libyschen Küstenwache!