Die letzten Tage waren ereignisreich auf dem zentralen Mittelmeer. Nachdem die Sea-Watch 5 an Heiligabend bereits 119 Menschen aus Seenot retten konnte, hat auch die Sea-Eye 4 an Weihnachten 106 Menschen aus Seenot gerettet. Auch die Ocean Viking von SOS Mediterranee hat drei Rettungsaktionen durchgeführt und soll die 244 geretteten Menschen nun nach Bari bringen. Mithilfe des Aufklärungsflugzeugs Colibri 2 konnte die Open Arms 63 Menschen sicher an Bord aufnehmen. Mit der Zusammenarbeit der zivilen Flotte werden Menschenleben an den Orten geschützt, an denen Europa aktiv wegschaut und Menschenrechtsverletzungen nicht nur hinnimmt sondern noch fördert.

Durch die Zuweisung weit entfernter Häfen behindert Italien weiter die lebensrettende Arbeit der zivilen Schiffe und hält sie bewusst lange aus der Such- und Rettungszone fern. Dabei ist 2023 eines der tödlichsten Jahre auf dem Mittelmeer: über 2600 Menschen sind im Mittelmeer ertrunken oder werden vermisst. Wir fordern sichere Fluchtwege und ein Ende der europäischen Abschottungspolitik! Das Piantedosi Dekret und die damit verbundene Praxis der Zuweisung weit entfernter Häfen und Festsetzung von zivilen Schiffen muss endlich abgeschafft werden!