23.09.2024 · News:Wir erinnern an die Betroffenen der Angriffe in Hoyerswerda
Vor 33 Jahren, zwischen dem 17. und dem 23. September 1991, ereignete sich in Hoyerswerda (Sachsen) ein über Tage andauernder Pogrom. Vertragsarbeiter*innen und geflüchtete Menschen wurden von einem rassistischen Mob angegriffen, ihre Unterkünfte mit Molotowcocktails attackiert. Polizei und Politik reagierten mit der Ausweisung vieler Vertragsarbeiter*innen nach Mosambik. Die geflüchteten Menschen wurden unter Applaus von bis zu 1.000 Deutschen weggebracht und auf andere Orte verteilt. Einige organisierten sich und flohen aus Angst vor weiteren Angriffen gemeinsam nach Westberlin - mit Unterstützung Autonomer Flüchtlingsgruppen aus Berlin.
Obwohl es auch schon vor 1991 zu rechtsextremen Angriffen und Morden an geflüchteten und migrantisierten Menschen kam, wird der Pogrom in Hoyerswerda oft als Anfang einer ganzen Serie von Pogromen betrachtet, in deren Reihe z. B. auch Rostock-Lichtenhagen und Mölln stehen. Zwei Jahre nach Hoyerswerda wurde der sogenannte Asylkompromiss und damit die weitgehende Streichung des Rechts auf Asyl aus dem deutschen Grundgesetz beschlossen. Nun, 33 Jahre später, diskutieren Politiker*innen darüber, das Recht auf Asyl ganz aus dem Grundgesetz zu streichen. Das dürfen wir nicht zulassen!
Wir erinnern an die Betroffenen der Angriffe in Hoyerswerda und vergessen nicht die Rolle der deutschen Politik, Medien und der sogenannten bürgerlichen Mitte bei den Angriffen. #KeinVergessen