10.04.2024 · News:Wieder Schüsse bei Rettungseinsatz
Bei einem Rettungseinsatz der Mare Jonio der NGO Mediterranea hat die sogenannte libysche Küstenwache auf Schiffbrüchige und Helfende geschossen.
Die Mare Jonio hatte die Information über den Seenotfall von Alarm Phone bekommen. Die Mare Jonio informierte das italienische Maritime Rescue Coordination Center, dass sie zu dem Notfall fahre. Die Menschen an Bord des Schiffes, dessen Motor ausgefallen war und zu sinken drohte, wurden von der Crew der Mare Jonio mit Rettungswesten versorgt.
Währenddessen tauchte das libysche Patrouillenboot mit abgefangenen fliehenden Menschen an Bord auf und funkte die Crew der Mare Jonio an, den Seenotfall zu verlassen. Sie fuhren gefährliche Manöver um das Boot herum und schossen in die Luft, als die Mare Jonio signalisierte, die Rettung weiter durchzuführen. Panik brach aus, Menschen sprangen von dem Boot in Seenot und dem libyschen Patrouillenboot ins Wasser.
Als die Crew des einen RHIBs begann, die Menschen aus dem Wasser zu ziehen, schoss die sogenannte libysche Küstenwache auf das zweite RHIB der Mare Jonio. Die Crew der Mare Jonio konnte alle Menschen, die sichtbar im Wasser waren, retten und auf die Mare Jonio bringen. Darunter befanden sich auch Menschen, die zuvor auf dem Boot der sogenannten libyschen Küstenwache waren und von dort fliehen könnten. Insgesamt 56 Menschen konnte die Mare Jonio schließlich nach Pozzallo, Italien bringen.
Wir sind schockiert über das Level an Gewalt, das die sogenannte libysche Küstenwache an den Tag legt. Die EU unterstützt die sogenannte libysche Küstenwache mit Geld, Equipment und Training - damit ist die EU auch mitverantwortlich für diese anhaltende Gewalt! Wir fordern sichere Fluchtwege, Bewegungsfreiheit für alle Menschen und ein Ende der Zusammenarbeit von der EU mit der sogenannten libyschen Küstenwache!