15.08.2024 · News:Wieder Push- und Pullbacks auf dem Mittelmeer

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Gestern wurde die Crew der Humanity 1 Zeuge von direkt 2 Push- und Pullbacks durch die sogenannte libysche Küstenwache. Auf dem Weg zu einem Boot in Seenot in der maltesischen Such- und Rettungszone bekam die Crew die Anweisung der sogenannten libyschen Küstenwache, sich nicht zu nähern. Da das libysche Patrouillenboot das Boot zuerst erreichte, blieb die Humanity 1 in sicherer Entfernung. Versuche, die maltesische Rettungsleitstelle zu erreichen, scheiterten. Die Menschen wurden von der sogenannten libyschen Küstenwache nach Libyen zurückverschleppt.

Bei einem weiteren Fall war gestern das Handelsschiff JANAKI beteiligt, das bei einem Seenotfall nur 2 Menschen an Bord ließ, wie die Aircrew von Sea-Watch berichtete. Diese 2 Menschen wurden anschließend an die sog. libysche Küstenwache übergeben, obwohl die Humanity 1 in der Nähe war. Auch die übrigen Menschen auf dem Boot in Seenot wurden abgefangen und nach widerrechtlich zurück nach Libyen gebracht.

Die sogenannte libysche Küstenwache ist bekannt für brutale Push- bzw. Pullbacks im zentralen Mittelmeer. Es sind zahllose Fälle ihrer menschenverachtenden Praktiken dokumentiert. Menschen auf der Flucht sind in Libyen systematisch von massiver Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung betroffen. Die Europäische Union kennt die Zustände in Libyen und weiß von dem Vorgehen der sogenannten Küstenwache. Trotzdem unterstützt sie libysche Behörden weiterhin materiell und arbeitet teilweise eng mit ihnen zusammen.

Wir fordern ein Ende der Anerkennung und Unterstützung der sogenannten libyschen Küstenwache! Schluss mit der menschenverachtenden, rassistischen und völkerrechtswidrigen Praxis der Push- und Pullbacks an den EU-Außengrenzen! Es braucht endlich sichere Fluchtwege!