Seit dem 30. Januar 2021 ist die Béguinage-Kirche im Zentrum von Brüssel von mehreren hundert Sans-Papiers-Aktivist*innen besetzt, die seit Jahren undokumentiert in Belgien leben. Mit der Besetzung wurde die "L'union des sans papiers pour la Régularisation" (USPR, “Kollektiv der Papierlosen für die Regularisierung”) gegründet. In den folgenden Wochen folgten Besetzungen der Universität Université Libre de Bruxelles (ULB) und der Universität Vrije Universiteit Brussel (VUB). Ihre Forderung: die sofortige Regularisierung aller Protestierenden und eine Reform des belgischen Migrationsgesetzes und -prozesses.

Ständig wurde der offene Dialog mit Politikern und Medien gesucht. Im Rahmen der Proteste kam es zu fragwürdigen Verhaftungen. Trotz der Proteste und der Forderung nach einem offenen Dialog versperrte sich die belgische Regierungen Verhandlungen und wie die Forderungen zurück. Deshalb entschlossen sich am 23. Mai 475 Sans-Papiers, in einen Hungerstreik zu treten. Mittlerweile befinden sie sich seit 55 Tagen im Hungerstreik, bei einigen ist die gesundheitliche Situation kritisch.