06.03.2023 · News:Verhandlung des Fall #Moria6
Am 8. September 2020 brannte das berüchtigte Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos vollständig ab. Anstatt das Feuer als unvermeidliche Katastrophe in einer tödlichen Lagerinfrastruktur zu verstehen, verhaftete der griechische Staat sechs junge afghanische Menschen und stellte sie als die Schuldigen und alleinige Auslöser des Feuers dar. Damit wurde versucht, eine weitere öffentliche Debatte über die Lebensbedingungen im Lager und die politische Verantwortung im Keim zu ersticken. Die Brände ereigneten sich, während 12.000 Menschen im Camp lebten, Bewegungseinschränkungen fast sechs Monate in Kraft waren und sich zunehmend Angst vor Covid-19 im Lager ausbreitete. Die Regierung plante, das gesamte Lager mit einem doppelten Nato-Hochsicherheitszaun komplett abzuriegeln und ging gewaltsam gegen jeden Protest vor.
Morgen findet die Berufungsverhandlung gegen 4 der 6 Angeklagten statt. Sie waren in erster Instanz der Brandstiftung mit Gefährdung von Menschenleben schuldig gesprochen und zu 10 Jahren Haft verurteilt worden - trotz fehlender Beweise! Der Fall der Moria 6 ist nicht das erste Mal, dass schutzsuchende Menschen in Griechenland willkürlich verhaftet und angeklagt wurden. Diese Praxis ist schon lange Teil des unmenschlichen EU-Grenzregimes. Wir fordern einen fairen und transparenten Prozess am 6. März 2023! Wir stehen solidarisch an der Seite der Moria 6 und gegen das tödliche europäische Grenzregime! Wir fordern die EU und den griechischen Staat auf, Verantwortung für mutwillig geschaffenen unmenschlichen Lager und das daraus resultierte menschliche Leid, zu übernehmen!