18.10.2023 · News:Trotz 2 Meter-Wellen: Italien weist Aita Mari 900 km entfernten Hafen zu
Am Donnerstag konnte das Rettungsschiff Aita Mari der spanischen NGO Salvamento Maritimo Humanitario 69 Menschen aus 2 Holzbooten retten. Dem Schiff wurde der 900km weit entfernte Hafen Genua zugewiesen. Es ist das erste Mal, dass einem so kleinen Schiff ein so weit entfernter Hafen zugewiesen wird - das ist unzumutbar! Zudem sind 2-Meter-hohe Wellen vorhergesagt, die die Fahrt noch beschwerlicher und gefährlicher machen.
Auch das Schiff Aurora von Sea-Watch hat am Freitag 53 Menschen aus Seenot gerettet. Sie werden an Bord versorgt. Die Aurora ist nun auf dem Weg nach Pozzallo, das als Ausschiffungshafen zugewiesen wurde - obwohl Lampedusa 3,5 mal näher gewesen wäre.
Die Sea-Eye 4 ist aktuell auf dem Weg ins zentrale Mittelmeer, um die zivile Flotte zu unterstützen und der europäischen Politik des Ertrinkenlassens etwas entgegenzusetzen. Die Abwesenheit einer staatlichen Seenotrettungsmission und fehlende sichere Fluchtwege machen den Einsatz der zivilen Flotte unersetzlich.
Es macht uns angesichts tausender Toter im Mittelmeer wütend, dass die Arbeit der zivilen Flotte durch die Zuweisung weit entfernter Häfen und Blockaden von Schiffen bewusst erschwert oder sogar verhindert wird. Wir fordern ein Ende der Behinderung ziviler Seenotrettung und Bewegungsfreiheit für alle Menschen!