An der polnisch-belarussischen Grenze wurden vergangene Woche die Leichname von zwei Menschen auf der Flucht gefunden. Polnischen Medien zufolge sind die beiden Menschen das 39. und 40. Todesopfer europäischer Abschottungspolitik an diesem Abschnitt der europäischen Außengrenze. Missing Migrants hat dort seit 2014 50 Todes- und Vermisstenfälle dokumentiert. Die Dunkelziffer aber dürfte sehr weit höher sein. Ob im Atlantik, dem Mittelmeer, am Grenzfluss Evros oder der Grenze zwischen Polen und Belarus - die Migrationspolitik der EU ist eine Abschreckungspolitik des aktiven Sterbenlassens!

Schaffen Menschen es über die Grenze nach Polen droht ihnen dort monatelange Inhaftierung in geschlossenen Lagern. Der Widerstand der Gefangenen gegen die Lagerbedingungen und die systematische Freiheitsberaubung aber ist groß. Seit Ende letzter Woche sind im Lager Krosno Odrzanskie im Westen Polens erneut 26 Menschen im Hungerstreik. Die Menschen fordern Informationen darüber, wie lange sie weiter im Lager festgehalten werden. Im Lager wird ihnen Zugang zu Übersetzer*innen, rechtlicher Beratung, psychologischer Unterstützung und Gesundheitsversorgung verweigert.

Wir solidarisieren uns mit den Hungerstreikenden! Gemeinsam gegen alle Lager, gegen die Politik der Zäune und Mauern, gegen die systematische Entrechtung und Gewalt gegen Menschen auf der Flucht! Solidarity Will Win.