Regelmäßig machen uns Nicht-Regierungsorganisationen darauf aufmerksam, dass Seenotfälle im Mittelmeer ignoriert werden. So ist es auch gestern wieder passiert: Das Aufklärungsflugzeug Seabird von Sea-Watch sichtete ein Boot in Seenot in der maltesischen Such- und Rettungszone und informierte ein zum Unternehmen VROON gehörendes Schiff, das in der Nähe war, über den Seenotfall. Doch statt seine Pflicht zur Seenotrettung zu erfüllen, verweigerte der Kapitän jede Hilfe. Damit bricht er internationales Recht - leider ist dies nicht das erste Mal, dass VROON-Schiffe Hilfe verweigern oder an Pushbacks mitwirken. Auch von den maltesischen Behörden gab es keine Hilfe, aktuell ist unklar, was mit dem Boot in Seenot passiert ist. 

Es ist ein Unding, dass sich EU-Staaten und Handelsschiffe über geltendes Recht hinweg setzen und damit Menschenleben aktiv gefährden! Seenotrettung ist eine Pflicht, der jedes Schiff und alle Seenotrettungsleitstellen nachkommen müssen! Schluss mit der rassistischen und tödlichen Abschottung! Es braucht endlich sichere Fluchtwege und eine staatliche, europäische Seenotrettungsmission!