11.07.2022 · News:Nach 8 Jahren Gerechtigkeit: EGNMR verurteilt Griechenland
Bei einem Bootsunglück vor 8 Jahren starben elf flüchtende Menschen vor Farmakonisi. Die griechische Küstenwache wollte damals einen illegalen Pushback vornehmen, 27 fliehende Menschen befanden sich an Bord eines Bootes, das zu dem Zweck von der griechischen Küstenwache gezogen wurde. Mindestens 15 Minuten war das Boot mit dem Schiff der Küstenwache verbunden. Dann wurde das Tau gekappt und das Boot sank - elf Menschen ertranken, nur 16 Menschen haben überlebt.
Auch danach war die Tortur für die Überlebenden des Bootsunglücks nicht vorbei: Sie mussten sich einer Leibesvisitation unterziehen und sich vor mehreren Personen ausziehen. Nachdem also die Standards der Seenotrettung von der griechischen Küstenwache völlig missachtet wurden, wurden die Überlebenden auch nach dem Schiffbruch weiter erniedrigt.
Heute kam nun endlich nach 8 Jahren in Straßburg vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte das Urteil: Griechenland wurde wegen einer Verletzung des Rechts auf Leben (Artikel 2 EMRK) und wegen unmenschlicher und erniedrigender Behandlung (Artikel 3 EMRK) zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 330.000€ an die Angehörigen verurteilt. Damit erfahren die Angehörigen nun nach acht Jahren späte Gerechtigkeit. Mehr Infos zu dem Fall findet ihr bei Pro Asyl!