09.09.2021 · Pressemitteilung:Kommentar: Ein Jahr nach dem Brand in Moria
In der kommenden Nacht jährt sich der verheerende Brand im Lager Moria zum ersten Mal. Zum Zeitpunkt des Brandes lebten ca. 13.000 Menschen in dem völlig überfüllten Lager unter katastrophalen Bedingungen. In der Nacht vom 08. auf den 09. September kam es dann zur absehbaren Katastrophe und das Lager brannte vollständig ab. Ein Weckruf?
Sebastian Koch von der Seebrücke:" Der Brand vor einem Jahr hat klar gezeigt, dass die europäische Migrationspolitik gescheitert ist. Doch statt von einer solchen Katastrophe wachgerüttelt zu werden und sich an europäische Werte, Menschenrechte und Solidarität zu erinnern, schottet sich Europa immer weiter ab. Die Zäune der Festung Europa sind höher denn je. Das ist auch der Grund, warum die Zahl der Menschen in den griechischen Lagern gesunken ist. Die Menschen werden noch konsequenter mit menschen- und völkerrechtswidrigen Pushbacks daran gehindert, europäisches Festland sicher zu erreichen. Im Mittelmeer sind alleine dieses Jahr schon über 1200 Menschen gestorben und damit fast so viele wie im gesamten Jahr 2020. Die humanitäre Katastrophe an den europäischen Außengrenzen ist größer denn je."
Jan Behrends von der Seebrücke:" Auch den Menschen, die jetzt aus Afghanistan fliehen, werden alle Fluchtwege nach Europa blockiert. Fluchtwege werden versperrt, obwohl europäische Staaten Verantwortung für die Fluchtgründe tragen. Diese Verantwortung ist nach der völlig gescheiterten Evakuierung durch die Bundesregierung nicht erloschen. Es müssen sofort Wege geschaffen werden, sodass Menschen sicher hierher kommen können."