15.11.2022 · News:Italien will 35 Menschen zurückweisen
Gestern Abend wurde die Humanity 1 aufgefordert, in den Hafen von Catania zu fahren - allerdings wurde ihnen nicht, wie im internationalen Recht festgelegt, ein sicherer Ort zur Ausschiffung aller Überlebenden zugewiesen. Stattdessen wurden 35 gerettete Menschen angewiesen, weiter an Bord der Humanity 1 zu bleiben. Mitten in der Nacht selektierten die italienischen Behörden die geretteten Menschen für die Ausschiffung. Diese Praxis ist rechtswidrig und inakzeptabel - alle geretteten Menschen haben das Recht an einem sicheren Ort an Land zu gehen. Die Behörden üben mit ihrem Vorgehen massive psychische Gewalt gegenüber den geflüchteten Menschen aus.
Heute Morgen wurde die Humanity 1 dann aufgefordert, mit den 35 verbleibenden Menschen an Bord den Hafen von Catania zu verlassen. Das ist illegal! Die 35 Schutzsuchenden an Bord der Humanity 1 aus Territorialgewässern zurückzuweisen, ist eine Form der kollektiven Zurückweisung. Der Kapitän wird dieser Aufforderung nicht nachkommen, da das Seerecht ihn verpflichtet, alle geretteten Menschen an einen sicheren Ort zu bringen. Wir stehen solidarisch an seiner Seite!
Zusätzlich zu den 35 geretteten Menschen auf der Humanity 1 warten auch auf der Geo Barents, der Ocean Viking und der Rise Above noch immer fast 1000 Menschen auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. Unsere Solidarität gilt SOS Humanity, SOS Mediterranee, Ärzte ohne Grenzen, Mission Lifeline und allen fliehenden Menschen, denen gerade ihr Recht auf das Ankommen in einem sicheren Hafen verwehrt wird. Wir fordern: Schluss mit der rechtswidrigen Selektion von geflüchteten Menschen - Open the Ports, JETZT!